Weihnachtsessen: Wie Sie jetzt vorsorgen, um keine Lebensmittel zu verschwenden

Autor: Lena Rauschecker/Brigitte Rohm | Kategorie: Essen und Trinken | 12.12.2024

Das Weihnachtsessen soll etwas besonderes sein – Lebensmittel müssen Sie trotzdem nicht verschwenden.
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An den Weihnachtsfeiertagen lassen wir es uns gerne gutgehen – vor allem kulinarisch. Gerade deshalb sollte man aber versuchen, beim Weihnachtsmenü keine Lebensmittel zu verschwenden. Mit unseren vier Tipps gelingt dieser Vorsatz.

Ob Gänsebraten, Karpfen oder ein vegetarisches Festessen: Zu Weihnachten kommen in den meisten Familien besondere Gerichte auf den Tisch. Und meist kauft man für die Feiertage nicht nur andere Produkte ein, sondern bereitet sie auch für mehr Personen zu als gewöhnlich. Dabei keine Lebensmittel zu verschwenden, ist gar nicht so einfach. 

Genussvolles Weihnachtsessen ohne Lebensmittelverschwendung

Wenn Sie vermeiden wollen, dass ein Teil des guten Essens nach den Weihnachtsfeiertagen im Abfall landet, können folgende Tipps helfen.

1. Genau planen und absprechen

Ein Weihnachtsmenü ist selten improvisiert, sondern erfordert eine genaue Planung. Dabei sollten Sie zwar durchaus einkalkulieren, dass Ihre Gäste einen Nachschlag möchten. Aber überlegen Sie sich gut, welche Mengen Sie für die erwartete Anzahl an Personen tatsächlich brauchen – und auch, was Sie an den anderen Feiertagen kochen möchten.

Dabei kann es sehr hilfreich sein, sich schon vorab mit allen Familienmitgliedern abzusprechen. Einer isst meist nur wenige Beilagen, jemand anderes wünscht sich besonders viel von der leckeren Soße: Wer die individuellen Wünsche kennt und berücksichtigt, kann gezielter einkaufen – und es bleiben mit Sicherheit weniger Reste übrig.

2. Für Weihnachten vorausschauend einkaufen

Eine gute Taktik für den Einkauf ist, ihn auf zwei Tage zu verteilen. Zunächst besorgen Sie Zutaten, die Sie gut lagern können. Wenn Sie einen Braten kochen oder Forellen braten möchten, bestellen sie diese in der Metzgerei oder im Fischhandel vor. Auch Bäckereien sind dankbar, wenn man Bestellungen schon vorab aufgibt. Wenn es für Sie möglich ist, planen Sie Ihren Einkauf außerhalb des Feierabends und vermeiden so lange Wartezeiten.

Am 23. oder am Morgen des 24. Dezember (Ladenöffnungszeiten beachten!) kann man Frisches wie Obst, Gemüse und Salat einkaufen und eventuell auch die Dinge, die man beim ersten Einkauf nicht bekommen hat. So halten die verderblichen Zutaten garantiert bis zum Einsatz in der Küche – denn welken Feldsalat am Heiligabend isst niemand gerne.

Um weniger wegwerfen zu müssen, sollte man besser nicht zur Großpackung greifen. Wenn Sie lose Ware kaufen, können Sie sich mit genau der richtigen Menge versorgen und verursachen außerdem weniger Verpackungsmüll – Gleiches gilt für die Frischetheke.

3. Beim Essen über den Tellerrand schauen

Wenn Sie Lebensmittelverschwendung an den Festtagen minimieren wollen, lohnt es sich auch, mit einigen Gewohnheiten zu brechen. Warum müssen wir eigentlich traditionell so übermäßig viel essen? Wenn Sie kleinere Portionen servieren und Gerichte kochen, die weniger mächtig sind als Braten und Co., haben Sie ebenfalls satte und zufriedene Gäste – aber wahrscheinlich weniger Reste auf den Tellern.

Ein guter Tipp gegen weggeworfene Reste, der alle freut: Geben Sie übrige Knödel, Spätzle oder Salate einfach Ihren Gästen mit nach Hause. Die freuen sich bestimmt, wenn Sie am nächsten Tag noch etwas Nachschlag vom Festmahl aufessen dürfen.

Beim Weihnachtsessen sollte man genießen, aber keine Lebensmittel verschwenden.
Beim Weihnachtsessen sollte man genießen, aber keine Lebensmittel verschwenden. (Foto: CC0 Public Domain / Unsplash - grace wang)

4. Reste richtig verwerten

Trotz all der Bemühungen bleibt doch noch etwas vom Festessen übrig? Das ist nicht weiter schlimm. Nun kommt es darauf an, was Sie aus den Resten machen. Die eine Möglichkeit ist, sie aufzubewahren und bald zu verzehren. Fleisch und Fisch sollten Sie möglichst rasch einfrieren und keinesfalls längere Zeit bei Zimmertemperatur stehen lassen. Andere Reste lagern Sie am Besten in separaten Behältnissen im Kühlschrank – beachten Sie dabei die verschiedenen Temperaturzonen.

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Eine weitere, kreativere Option: Verwerten Sie das Essen in neuen Gerichten. Perfekt eignen sich dafür zum Beispiel Aufläufe oder Eintöpfe aller Art – auch übrig gebliebener Raclette-Käse lässt sich dann noch zum Überbacken verwenden. Kalter Braten macht sich gut in Sandwiches und Salaten oder kann bei Geschnetzeltem und Frikassees einen Teil des Fleisches ersetzen. Am leichtesten haben Sie es mit Gemüseresten: Sie lassen sich problemlos für Ofengemüse, Reispfannen oder Grillgemüse nutzen.

Auch altes Brot lässt sich lecker verwerten statt wegwerfen oder Sie frieren Brot ein.

Lebensmittelverschwendung: ein ganzjähriges Problem

Natürlich sollten wir uns nicht nur an den Feiertagen bemühen, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Denn Privathaushalte tragen einen großen Teil der Verantwortung. Eine Studie im Auftrag des Bundesernährungsministeriums kam zu ernüchternden Ergebnissen: Jeder Verbraucher in Deutschland wirft pro Jahr durchschnittlich 76 Kilogramm Lebensmittel weg. Dabei wäre fast die Hälfte dieser Abfälle vermeidbar.

Wichtig: Falls Sie Essenreste doch wegwerfen müssen, gehören diese meist in die Bio-Tonne und nicht in den Restmüll. Im Bio-Müll oder dem Kompost können die wertvollen Inhaltsstoffe kompostiert werden. Allerdings ist das Entsorgen nicht deutschlandweit geregelt, es kann regionale Unterschiede geben, was in die Bio-Tonne darf. Im Zweifel werfen Sie also besser einen Blick auf die Listen der kommunalen Entsorger und vergewissern sich, ob die zubereiteten Essensreste wirklich in die Bio-Tonne sollen.

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