Moderne Waschmaschinen haben für jede Wäsche ein eigenes Programm: von Bunt- und Feinwäsche über das Wollprogramm bis zum Kurzwaschgang. Auch ein spezielles Eco-Programm gehört inzwischen zum Standard, manchmal als eigens auswählbarer Waschgang, manchmal nur in Form einer Taste, die Sie zusätzlich zum jeweils gewählten Programm drücken können.
Stellt sich die Frage: Ist dieser Öko-Modus wirklich umweltschonender, als es beispielsweise das Schnellwaschprogramm sein kann?
Eco-Modus: Warum läuft die Maschine so lange?
Das Eco-Programm bei einer Waschmaschine braucht gerne mal drei Stunden oder mehr, bis die Wäsche gewaschen ist. Dennoch verbraucht die Waschmaschine dabei weniger Strom und Wasser als bei einem gewöhnlichen Schnell/Mix-Programm.
Der Grund: Die Maschine kommt im Sparprogramm mit niedrigeren Temperaturen aus. Um damit die gleiche Reinigungsleistung zu erzielen, muss allerdings auch länger gewaschen werden, damit Wasser und Waschmittel gründlich(er) einwirken können.
Beispiel: Eco-Programm in Zahlen
Wirft man einen Blick in die Betriebsanleitung einer neueren Waschmaschine (Bild direkt hierüber), wie sie ein größerer deutscher Hersteller zurzeit im Angebot hat, erkennt man, wie sich die Programme unterscheiden:
- Das Programm "Eco 40-60" braucht für 4,5 kg Wäsche fast drei Stunden, heizt dafür aber maximal auf 29 Grad auf (Übrigens trotz der Angabe "40-60" im Programmnamen, die sinngemäß für "40 bis 60 Grad" steht). Der Stromverbrauch beträgt 0,34 kWh, was zurzeit Stromkosten von rund 0,12 Euro entspricht. Außerdem werden 49 Liter Wasser verbraucht.
- Das Programm "Schnell/Mix 40" hingegen braucht für 4 kg Wäsche zwar nur rund eine Stunde, heizt dafür aber stärker auf, nämlich auf 41 Grad. Das stärkere Aufheizen kostet aber Geld, der Stromverbrauch steigt auf 0,64 kWh, was rund 0,23 Euro entspricht (= 0,11 Euro mehr). Dafür werden 6 Liter Wasser weniger verbraucht, die allerdings finanziell kaum ins Gewicht fallen.
Auch gut zu wissen: Die meisten "Schnell"-Programme können laut Hersteller maximal mit 4 Kilo Wäsche beladen werden. Eco-Programme schaffen aber (mindestens) die doppelte Menge. Heißt: Wenn Sie 8 Kilo waschen wollen, lohnt sich der Ökomodus gewissermaßen doppelt.
Eco-Modus: So viel lässt sich sparen
Im Vergleich zeigt sich: Das Eco-Programm wäscht ungefähr doppelt so sparsam wie das konventionelle Schnell/Mix-Programm. Vergleichbare Ersparnisse lassen sich bei fast allen neueren Waschmaschinen erzielen. Wer 100-mal im Jahr im Eco-Modus wäscht statt in Standard-Programmen, kann so (bei den momentanen Energiepreisen) geschätzte 10 bis 15 Euro sparen.
Geht's noch sparsamer? Überraschenderweise schon. Dafür müssen Sie aber eine neuere Waschmaschine haben, die nicht nur über einen Kurzwaschgang, sondern sogar über einen "Kürzestwaschgang" verfügt. Dieses supersparsame, nur lauwarme 15-bis-30-Minuten-Programm kann problemlos für weniger verschmutzte Wäsche genutzt werden. Mehr dazu, wenn Sie auf den folgenden Kasten klicken:
Wichtig: Eco und Kürzestwaschen sparen zweifellos Energie. Alle paar Wochen sollten Sie Ihre Maschine aber trotzdem auf höheren Temperaturen (60 Grad und mehr) laufen lassen. So verhindern Sie, dass sich Keime (Schimmel, Bakterien) oder andere Ablagerungen (z.B. Waschmittelrückstände) im Gerät und in den Rohren festsetzen.
Um möglichst umweltfreundlich zu waschen, berücksichtigen Sie gerne auch die vielen weiteren Tipps, die Sie in diesen Artikeln finden: Tipps, wie Sie umweltfreundlich waschen und Strom sparen bei der Waschmaschine.
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