Liebevoll ausgesuchte oder sogar selbst gemachte Geschenke haben auch eine schöne Verpackung verdient. Doch nicht selten produzieren aufwendige Geschenkverpackungen viel Müll. Wir zeigen kreative Lösungen, wie Sie Ihre Geschenke nachhaltiger verpacken können, ohne die Verpackung gleich ganz weglassen zu müssen.
Geschenkpapier ist nicht gleich Geschenkpapier
Wer es eilig hat, kann auch weiterhin auf gekauftes Geschenkpapier zurückgreifen. Dabei sollten Sie aber nach Möglichkeit auf das Siegel Blauer Engel achten. Das bekannte Zeichen stellt sicher, dass das Geschenkpapier zu 100 Prozent aus Altpapier besteht.
Recycling-Papier hat gleich zwei Vorteile: Für die Geschenkverpackung müssen keine neuen Bäume gefällt werden und bei der Herstellung wird deutlich weniger Wasser verbraucht. Das rechnet sich auch bei Toilettenpapier und Küchenkrepp.
Schimmernde Plastikfolie oder beschichtete Papiere hingegen sehen als Verpackungen vielleicht glänzender aus, können aber schlechter recycelt werden oder wandern gleich in die Müllverbrennungsanlage. Auch die Druckfarben auf den Papieren sind schädlich für die Umwelt. Der NABU gibt als Faustregel an: Je aufwendiger und schwerer ein Geschenkpapier ist, desto umweltschädlicher ist es auch.
Tipps, um Geschenke nachhaltiger zu verpacken
1. Um Geschenke zu verpacken, müssen Sie nicht zwangsläufig neues Papier kaufen, sondern können auch einfach Materialien verwenden, die Sie bereits zu Hause haben. So eignet sich beispielsweise Zeitungspapier, gegebenenfalls in zwei Lagen, als Geschenkverpackung.
Sie finden ein Zeitungsblatt sieht zu schmucklos aus? Dann können Sie das Papier auch mit wenig Aufwand – und etwas deckender (Acryl-)Farbe – bemalen.
2. Wem Zeitungspapier zu dünn oder nicht schick genug ist, der sieht sich nach anderem (Alt-)Papier um, das sich zum Upcycling eignet: So macht sich ein alter Stadtplan oder eine alte Landkarte hervorragend als Geschenkverpackung – und kann auch thematisch bestens zum Geschenk passen, wenn es sich zum Beispiel um einen Reisegutschein oder einen Ausflug handelt.
3. Auch alte Kalenderblätter Comics oder Magazinseiten können als Geschenkverpackung mit Wow-Effekt wiederverwendet werden. Kleben Sie notfalls mehrere Blätter an den Rändern mit einem guten Bastelkleber aneinander, um eine größere Fläche zu erhalten.
4. Kartons und Schachteln in verschiedenen Größen sollten Sie nicht gleich wegwerfen, sondern bis Weihnachten aufheben und als Verpackung verwenden. Wenn die Schachteln unschöne (Werbe-)Aufdrucke haben, können sie vor dem Verpacken – auch gemeinsam mit Kindern – beklebt, verziert und bemalt werden. Auch alte Blechdosen machen sich toll als Geschenkverpackung.
5. Genauso gut können Sie auf Stoffreste, alte Tücher, Schals oder Decken zurückgreifen. Der Clou: Ein Tuch oder ein Schal können gleich selbst zum (Zusatz-)Geschenk werden – oder Sie nehmen Ihre unversehrte Stoffverpackung nach Weihnachten einfach wieder mit.
6. Was immer toll ankommt: Wenn die Verpackung gleich mit dem Geschenk genutzt werden kann – oder wenn die Verpackung selbst schon ein Geschenk für sich ist. Verschenken Sie zum Beispiel ein Kochbuch, wickeln Sie es einfach in ein schönes Geschirrtuch. Die Japanerinnen und Japaner haben aus den Tuchverpackungen sogar eine eigene Kunst entwickelt, die "Furoshiki" genannt wird – Anleitungen gibt's im Internet zuhauf.
Weitere Ideen für 'Verpackungsgeschenke' (= Verpackungen, die selbst schon Geschenke sind): Jutebeutel, (Sauna-)Handtücher, Schals, Waschlappen, Socken, Stofftaschentücher, Stoffservietten, Woll- oder Tagesdecken, Tischdecken oder T-Shirts.
7. In leeren Toilettenpapier- oder Küchenrollen können Sie kleinere Geschenke verpacken. Schneiden Sie die Rolle einfach auf die gewünschte Größe zu und verschließen Sie sie auf beiden Seiten, sobald Sie das Geschenk in der Rolle verstaut haben, indem Sie die Rolle beispielsweise nochmals ins Papier einwickeln.
Toller Hingucker: Geschenke im Glas verpacken
Leere Schraubgläser eignen sich ausgezeichnet als nachhaltige Geschenkverpackungen. In kleineren Gläsern können Sie Schmuck, Geld oder Süßigkeiten verschenken. In größere Schraubgläser wie Gurkengläser passen auch Socken, Handschuhe, eine Mütze oder ein Schal. Wer möchte, kann natürlich auch das Glas zusätzlich beschriften, bekleben oder bemalen.
Und nach Weihnachten werden die Gläser einfach weiterverwendet: Upcycling-Ideen für leere Marmeladengläser
Geschenke nachhaltig verpacken mit Naturmaterialien
Auch zum Verzieren Ihrer Geschenke müssen Sie nicht viele verschiedene Schleifen oder Sticker kaufen. Peppen Sie Ihre Geschenkverpackungen stattdessen mit Materialien aus der Natur auf. Zu Weihnachten sehen zum Beispiel ein Tannenzweig oder Tannenzapfen auf der Geschenkverpackung nett aus.
Geschenkanhänger sind praktisch, damit jeder weiß, welches Päckchen unterm Weihnachtsbaum für wen bestimmt ist. Nachhaltige Anhänger können Sie ganz einfach selbst basteln – aus altem Karton. Schneiden Sie einfach die gewünschte Größe und Form aus und beschriften und verzieren Sie anschließend ganz nach Ihren Vorstellungen.
Geschenkpapier ein weiteres Mal verwenden
Zum Schluss noch ein Tipp fürs nächste Weihnachtsfest oder den nächsten Geburtstag: Bewahren Sie heilgebliebenes Geschenkpapier, Geschenkverpackungen und -verzierungen wie Schleifen, Bänder, Aufkleber und Anhänger nach Möglichkeit bis zum nächsten Jahr auf und verwenden sie dann noch einmal. Wenn man Geschenke vorsichtig genug auspackt, klappt das auch mehrere Jahre hintereinander.
Wenn Sie Geschenkpapier doch entsorgen müssen, sollten Sie vorab den Reißtest machen.
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