Igelhaus selber bauen: So legen Sie ein gemütliches Winterquartier für Igel an

Autor: Lena Rauschecker | Kategorie: Freizeit und Technik | 18.10.2024

In einem Igelhaus können die Stacheltiere sorgenfrei überwintern.
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Dass einem an Herbstabenden ein Igel begegnet, ist keine Seltenheit: Sobald die Tage kälter werden, suchen sich die Tiere einen geeigneten Platz für den Winterschlaf. Mit einigen Handgriffen können Sie selbst ein Igelhaus bauen, in dem die Stacheltiere sicher überwintern können.

  • Igel halten Winterschlaf. Dafür benötigen sie eine geeignete Unterkunft.
  • Entfernen Sie Laub nicht aus dem Garten, sondern häufen Sie es auf. Igel können darin überwintern. 
  • Auch ein selbst gebautes Igelhaus aus Holz bietet ein sicheres Winterquartier.

Etwa ab Mitte Oktober beginnen Igel damit, ihr Quartier für den Winter zu bauen. Denn Igel halten Winterschlaf – oft bereits ab November. Die wichtigsten Bestandteile für eine sichere Winterschlafstätte: Laub, Reisig und totes Holz. Wer die Igel unterstützen möchte, kann selbst ein Igelhaus bauen oder sollte zumindest das Laub aus seinem Garten nicht entfernen.

Wie können Igel sicher überwintern?

Grundsätzlich gilt: Igel überwintern draußen in der freien Natur. Nur äußerst kranke, verletzte oder abgemagerte Tiere brauchen Ihre Hilfe. Haben Sie einen solchen Igel im Garten, kontaktieren Sie am besten eine Tierarztpraxis oder Igelstation.

Auch der NABU rät, nur auffallend unterernährte oder kranke Igel zu versorgen oder einer Igelstation zu übergeben. Gesunde Tiere kommen auch ohne uns Menschen durch den Winter.

Was jedoch allen Igeln hilft: Lassen Sie das heruntergefallene Laub im Garten liegen. Noch besser ist es, wenn man es zu Haufen zusammenschiebt. Darin können Igel gut überwintern. Auch Reisighaufen und Hecken sind bevorzugte Winterquartiere der stacheligen Insektenfresser.

Das fertige Igelhaus stellen Sie am besten an eine Hecke und häufen nebenan Laub an.
Das fertige Igelhaus stellen Sie am besten an eine Hecke und häufen nebenan Laub an. (Foto: CC0 / Pixabay / Alexas_Fotos)

Igelhaus bauen Schritt für Schritt

Als Ergänzung zu natürlichen Verstecken wie Wurzelwerken, Hecken und Treppenaufgängen kann man ein eigenes Igelhaus bauen. So gehen Sie vor:

  1. Für das Igelhaus benötigen Sie trockene, unbehandelte Holzbretter, die für vier Wände und ein Dach ausreichen müssen. Wer es etwas einfacher haben möchte, verwendet eine alte Wein- oder Obstkiste.
  2. Schneiden Sie für die Vorderwand einen etwa zehn Zentimeter hohen Eingang aus dem Brett. Achten Sie darauf, keine scharfen Kanten zu hinterlassen. Die Tiere könnten sich sonst verletzen.
  3. Wenn Sie einzelne Bretter verwenden, schrauben oder nageln Sie die Bretter zu einem Haus zusammen.
  4. Suchen Sie einen ruhigen Ort zum Aufstellen, am besten neben einer Hecke. Wichtig: Die Igel brauchen einen freien Zugang zu ihrem Winterquartier.
  5. Legen Sie den Boden des Igelhauses mit Stroh aus. Laub und Heu wäre ebenfalls möglich, allerdings droht beides zu schimmeln.

Der NABU bietet eine ausführliche Bauanleitung mit Maßangaben, die eine zusätzliche Trennwand enthält, um Igel vor Räubern zu schützen. Sobald Sie das Igelhaus an seinem Platz aufgestellt haben, sollten Sie es bis zum Frühjahr am selben Ort stehenlassen. Manchmal halten Igel bis Mai Winterschlaf oder kehren nochmals in ihr Winterquartier zurück.

Igelburg aus Ästen errichten

Eva Lindenschmidt, Diplom-Biologin und Wildtierexpertin bei der Tierschutzstiftung Vier Pfoten, hat ebenfalls Tipps für ein selbst gebautes Igel-Winterquartier.

So gehen Sie vor:

  1. Den Boden mit Steinen, Sand oder Holzbrettern auslegen.
  2. Die Fläche mit etwas trockenem Laub bedecken. Der Igel wird später selbst nachbessern und die Behausung mit weiteren Materialien auspolstern.
  3. Darauf eine etwa kniehohe Kuppel aus stabilen Ästen bauen, sodass ein Hohlraum entsteht.
  4. Auf dieses Grundgerüst nun weitere, dünnere Äste legen.
  5. Das Ganze mit einer dicken Schicht Laub bedecken.
  6. Zum Schluss noch einige dünnere und dickere Äste darüber schichten. So kann das Laub nicht wegwehen, das Haus ist stabil und wetterfest.
  7. Nicht vergessen: Einen kleinen Zugang für den Igel freilassen.

Das fertige Quartier hat idealerweise eine Grundfläche von etwa 1,5 mal 1,5 Meter und ist etwa einen Meter hoch. Der Standort für die Igelburg sollte ein ruhiger und möglichst wind- und wettergeschützter Platz im Garten sein. Idealerweise errichtet man die Igelburg auf etwas erhöhtem Terrain unter Sträuchern – auf keinen Fall in einer Senke, denn dort kann sich Wasser sammeln. 

So können Sie Igel zusätzlich unterstützen

  • Verzichten Sie auf Laubbläser, denn sie schaden Igeln und töten Insekten.
  • Seien Sie vorsichtig, wenn Sie im Herbst Sträucher und Hecken zuschneiden, es könnten sich bereits Igel eingenistet haben.
  • Stellen Sie eine Schüssel mit Wasser in den Garten, Igel freuen sich über die Flüssigkeit. Das Wasser sollte täglich gewechselt werden.

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