- Im Test: 20 Packungen Katzenstreu. 16 davon sind Klumpstreuen, vier nicht klumpend.
- Die Hälfte des Katzenstreus im Test ist empfehlenswert, doch nur ein Produkt schneidet "sehr gut" ab.
- Das fällt auf: Unter den Katzenstreuen gibt es gute bis mäßige Geruchskiller.
Katzen legen nicht nur großen Wert auf ein gepflegtes Fell, sondern auch auf ein sauberes Klo. In freier Natur verscharren sie ihre Exkremente, weil sie keine Feinde anlocken wollen. Auch Stubentiger lieben frische Streu – und ihre Besitzer schätzen es, wenn sie wenig müffelt.
Wir haben 20 Mal Katzenstreu eingekauft und in die Labore geschickt. Neben 16 Klumpstreuen ließen wir dort auch vier nicht klumpende Streuen unter die Lupe nehmen. Zudem wählten wir Produkte aus verschiedenen Materialien.
Cat‘s Best, Catsan & Co.: Katzenstreu im Test
Einerseits überprüften wir mineralische Streue, die meist aus saugfähigem Naturton oder Bentonit bestehen. Oft enthalten sie Anteile von Kieselgur, also Schalen fossiler Kieselalgen. Außerdem untersuchten wir Produkte aus Fasern von Pflanzen, Holz und Zellulose.
Während Streumischungen aus Pflanzen oder Holz organischen Ursprungs sind, stammen Fasern aus Zellulose häufig von Industrieabfällen aus der Herstellung von Kartons und Vliesprodukten. Ist Ihnen Nachhaltigkeit wichtig, sollten Sie zu Katzenstreu aus Pflanzenfasern greifen.
Bestes Katzenstreu: Ein Produkt ist Testsieger
Das Ergebnis unseres Katzenstreu-Tests: Die Hälfte der Produkte ist empfehlenswert. Aber nur ein Katzenstreu schneidet mit "sehr gut" ab und ist damit Testsieger.
Wie gut saugt das Katzenstreu den Urin auf?
Eine der wichtigsten Funktionen, die eine Katzenstreu erfüllen muss: den Urin aufsaugen. Bei Klumpstreuen geht das so: Sie binden ihn in Klumpen, die sich im Trocknungsprozess bilden.
Wie stabil die Klumpen sind, die die Produkte im Test bilden, überprüften Laborexperten mithilfe einer Urinersatzlösung, die sie eine Stunde in der Streu einwirken ließen. Sie begutachteten, ob die Klumpen sich unter Druck verformen oder ob sie zerbrechen.
Je fester die Klumpen, desto besser die Bindewirkung. Denn wenn sie beim Herausholen aus dem Katzenklo zerbröseln, werden die feuchten Körner im Inneren wieder frei. Der Praxistest zeigt: Die meisten Klumpstreue sind äußerst saugfähig.
Nicht klumpendes Katzenstreu vs. Klumpstreu
Nicht klumpendes Katzenstreu funktioniert anders: In diesem müssen die einzelnen Körner oder Fasern den Katzenurin binden. Um dies zu testen, tauchten die Laborexperten sie in einem Sieb für 20 Minuten in die Urinersatzlösung ein und ließen sie anschließend abtropfen.
Sie wogen das befüllte Sieb im trockenen Zustand und nach dem Abtropfen und berechneten daraus die Flüssigkeitsaufnahme. Zudem prüften sie in zeitlichen Abständen, ob sie die Flüssigkeit vollständig aufsogen. Das Resultat: Zwei von vier Produkten schnitten mit der Note "gut" ab.
So gut bindet das Streu den Katzenurin
Eine weitere wichtige Funktion von Katzenstreu: den strengen Geruch des Katzenurins zu binden. Der entsteht hauptsächlich dadurch, dass Bakterien den darin enthaltenen Harnstoff und Eiweiß in beißend riechendes Ammoniak umwandeln.
Das Labor testete an allen 20 Produkten die Geruchsbindung mit zwei Methoden: Die Experten begutachteten über einen Zeitraum von 24 Stunden den Geruch, nachdem sie die Streu mit künstlichem Urin getränkt hatten. Zudem analysierten sie den Ammoniakgehalt nach 30 Stunden. In der Geruchsprüfung vergaben sie "gute" bis "ausreichende" Noten, im Ammoniakgehalt klaffte das Spektrum von sehr gering bis hoch auseinander
Katzenstreu im Test beinhaltet keine Schadstoffe
Ärgerlich finden wir es, wenn die Granulate beim Einfüllen ins Katzenklo stauben. Hier gab es überwiegend mittelmäßige Ergebnisse. Fünf Katzenstreuen fielen sogar besonders negativ auf.
Übrigens: Katzenfans, die befürchten, dass ihre kleinen Lieblinge – oder sie selbst beim Einfüllen oder Reinigen – mit problematischen Inhaltsstoffen in Berührung kommen, können wir beruhigen.
Wir haben alle Produkte auf Schwermetalle prüfen lassen und auf Anteile von mikroskopisch kleinen Fasern, die beim Einatmen die Lunge gefährden könnten. In beiden Punkten können wir Entwarnung geben.
Lässt sich das Katzenklo ohne Probleme reinigen?
Was nützt die beste Saugfähigkeit und Geruchsbindung, wenn sich Verunreinigungen nur schwer aus dem Katzenklo beseitigen lassen? Das Labor prüfte bei den Klumpstreuen, wie gut sich Verunreinigungen erkennen und ob sich Klumpen ohne Zerbröseln aus dem Katzenklo holen lassen.
Das funktionierte überwiegend sehr einfach bis einfach. Bei nicht klumpenden Streuen ging das aber nicht so leicht. Bei ihnen ließen sich die verunreigten Reste schwieriger entfernen.
Katzenstreu gehört nicht in die Toilette
Auf drei Verpackungen steht die Empfehlung, kleinere Portionen über die Toilette zu entsorgen. Wir sehen das kritisch: Schon in geringen Mengen können auch pflanzliche Fasern, die sich im Abfluss vollsaugen, die Rohre verstopfen.
Kritik an fehlendem Warnhinweis auf Katzenstreus
Darüber hinaus fehlte auf beinahe allen Produkten der Hinweis, dass Schwangere, Stillende, Kleinkinder oder Personen mit geschwächtem Immunsystem den Kontakt mit verschmutzter Streu wegen der Ansteckungsgefahr mit Toxoplasmose meiden sollten. Dabei handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die über Parasiten in den Katzen-Exkrementen übertragen werden kann.
Das Labor prüfte außerdem, wie gut die Verpackungen sich tragen, öffnen und verstauen lassen und wie gut sich die Streu daraus entnehmen lässt. Das Ergebnis: Nicht alle Produkte konnten mit Leichtigkeit und Wendigkeit punkten.
Wo steht das Katzenklo am besten?
Das Katzenklo sollte seinen festen Platz haben. Am besten steht es an einem ruhigen Ort, an dem sich die Katze zurückziehen kann. Eine Zimmerecke oder Niesche in einer Abstellkammer bieten sich besonders gut an.
Zudem sollte man das Katzenklo nicht direkt vor dem Fenster platzieren, damit sich der Vierbeiner nicht beobachtet fühlt. Ein absolutes No-Go ist es, das Katzenklo in der Nähe des Futternapfs aufzustellen. Das mögen die reinlichen Tiere gar nicht.
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