- Der Lavendel ist ein recht anspruchsloser Strauch mit lilafarbenen Blüten, der – je nach Sorte – über einen Meter groß werden kann.
- Die Pflanze ist nicht nur wegen ihres Dufts beliebt, sondern wird auch als Heilpflanze in der Medizin und Kosmetikindustrie verwendet.
- Wer Lavendel im Garten oder auf dem Balkon gepflanzt hat, sollte den Strauch zweimal im Jahr schneiden.
Viele denken bei Lavendel an die riesigen lila Blütenfelder in der Provence. Doch die Pflanze ist an der gesamten Küste des Mittelmeerraums beheimatet. Das ätherische Öl des Lavendels wird in Parfüms, Badezusätzen und anderen Kosmetikprodukten eingesetzt. In der mediterranen Küche landen die getrockneten Zweige in Eintöpfen, Salaten und sogar auf Desserts.
In unseren Gärten und Balkonen wird Lavendel meist als Zierpflanze gehalten, die mit wenig Pflegeaufwand punktet. Das zahlt sich aus: Der intensive Lavendelduft zieht Bienen und Schmetterlinge an und bietet den Insekten reichlich Nektar, Mücken dagegen kann Lavendel fernhalten.
Damit Sie möglichst lange Freude an dem Lavendelstrauch haben, sollten Sie ihn zweimal jährlich zurückschneiden.
Lavendel schneiden: So gehen Sie vor
Der richtige Schnitt ist für die Pflege des Lavendel wichtig. Verzichtet man auf das Schneiden, wächst der Strauch zwar wild weiter, neigt sich dann aber irgendwann zur Seite.
Durch den Schnitt verholzt der Lavendel außerdem weniger und wächst schön kompakt.
Erster Lavendel-Schnitt im Frühjahr
Im Frühjahr erfolgt der wichtigste Schnitt für den Lavendel. Den Zeitpunkt sollten Hobbygärtner genau abpassen: Sie sollten den Lavendel vor dem neuen Austrieb schneiden. Gleichzeitig sollte es möglichst keinen Frost mehr geben. In der Regel ist das hierzulande Mitte/Ende März bis Anfang April der Fall.
Schneiden Sie alle Blütentriebe aus dem Vorjahr zurück, jedoch nicht mehr als zwei Drittel der Pflanze. Dabei darauf achten, nicht zu tief ins Holz zu schneiden. Am besten die Zweige ein Stück oberhalb des Austriebs aus dem letzten Jahr abschneiden.
Zweiter Schnitt im Spätsommer
Den zweiten Lavendelschnitt nehmen Sie im Sommer zwischen Ende Juli und Mitte August vor. Der richtige Zeitpunkt für den Schnitt ist gekommen, wenn der Lavendel verblüht ist. Schneiden Sie die Blütenstiele dann etwa um ein Drittel zurück. Die unteren jungen Triebe und die grünen Blätter nicht abschneiden.
Tipp: Die abgeschnittenen Lavendelzweige kann man zusammenbinden, aufhängen und trocknen. Anschließend sorgen sie zum Beispiel im Kleiderschrank für einen angenehmen Duft oder können auch wohldosiert über den nächsten Salat gestreut werden.
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Lavendel schneiden: Dos und Don'ts
Eine gute Orientierungshilfe beim Lavendelschneiden ist die Ein-Drittel-zwei-Drittel-Methode: Ein Drittel schneiden Sie im Spätsommer zurück – zwei Drittel im nächsten Frühjahr.
Ist der Zeitpunkt für den zweiten Schnitt verpasst und der Lavendel schon länger verblüht, sollten Sie auf den Schnitt verzichten und bis zum Frühjahr warten. Andernfalls schadet der Frost der Pflanze.
Den Lavendel nie zu weit bis ins mehrjährige Holz zurückschneiden. Sonst treibt er nur schlecht wieder aus. Ältere Lavendelsträucher zudem nicht so stark zurückschneiden wie junge Pflanzen.
Tipps für die optimale Lavendelpflege
- Lavendel mag die Sonne, suchen Sie deshalb einen sonnigen, möglichst windgeschützten Platz aus.
- Um Lavendel im Garten anzupflanzen, ist ein Hochbeet oder eine leichte Hanglage optimal.
- Der Strauch braucht einen durchlässigen Boden.
- Lavendel verträgt keine Staunässe. Im Topf muss das Wasser deshalb unten durch ein Abflussloch abfließen können.
- Da Lavendel nicht viel Pflege braucht, muss er auch nicht gedüngt werden.
- Nur Echter Lavendel ist winterhart und hält Temperaturen bis zu -15 Grad aus. Andere Sorten benötigen je nach Kälte einen Schutz aus Zweigen, Laub oder Reisig. Lavendel im Topf überwintert am besten bei rund fünf bis zehn Grad in einem hellen Raum.
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