Politik, Verbrauchern und Unternehmen ist es bislang nicht gelungen, die Mengen an Verpackungsmüll, die hierzulande pro Kopf und Jahr anfallen, entscheidend zu reduzieren. Im Corona-Jahr 2020 wurde in privaten Haushalten sogar wieder mehr Verpackungsmüll produziert als zuvor: Pro Kopf kamen 78 Kilogramm zusammen (6 Kilo mehr als im Vorjahr).
Insbesondere Plastikverpackungen machen der Umwelt zu schaffen, weil Plastik zum einen sehr oft auf Basis von Erdöl gewonnen wird, sich zum anderen von alleine fast nicht abbaut und schließlich mit der Zeit in immer kleineres Mikroplastik zerfällt, dessen Folgen noch ungeklärt sind.
Doch wer bewusst und nachhaltig einkauft, kann viel für den Klimaschutz und die Umwelt tun. Wir geben sieben Tipps, die sich im Alltag leicht umsetzen lassen.
Tipp 1: Auf Mehrwegbeutel und Papiertüten setzen
Sie kaufen Obst oder Gemüse schon unverpackt ein? Super! Nehmen Sie dazu die im Handel angebotenen Mehrwegnetze oder benutzen Sie Papiertüten mehrmals. Denn je mehr Umläufe der Beutel hat, desto besser seine Umweltbilanz.
Tipp 2 gegen Verpackungsmüll: Feste Produkte bevorzugen
Steigen Sie, wenn möglich, auf wasserfreie Konzentrate um, wie beispielsweise auf feste Kosmetik. Sie können beispielsweise Waschpulver statt Flüssigwaschmittel nehmen, Stückseife statt Seife aus dem Spender verwenden und Ihre Haare zukünftig mit festem Shampoo waschen. Fast alles gibt es inzwischen in Stückform: Bodylotion, Deo, Duschgel, sogar Parfum.
Denken Sie zudem nicht nur ans Bad: Auch bei den Putz- und Reinigungsmitteln setzen sich zunehmend feste Produkte durch. Ausprobieren lohnt sich – nicht nur, weil Sie damit zum Klima- und Umweltschutz beitragen.
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Tipp 3: Mogelpackungen meiden – und Verpackungsmüll reduzieren
Halten Sie beim Einkauf stets die Augen offen: In manchen Regalen könnten Mogelpackungen stehen.
Wir raten Ihnen, Produkte, die offensichtlich viel Luft enthalten oder zu viele Umverpackungen haben, links liegen zu lassen.
Tipp 4: Auch mal die größere Verpackung nehmen
Große Gebinde brauchen weniger Verpackung als kleine: Greifen Sie bei Lebensmitteln oder Kosmetikprodukten, die Sie ohnehin häufig kaufen, also auch mal zur größeren Packung. Freut nicht nur die Umwelt, sondern auch Ihren Geldbeutel.
Tipp 5 gegen Verpackungsmüll: Aufs Gewicht achten
Plastik durch Papier austauschen kann von Vorteil sein. Allerdings ist Papier schwerer, und damit entsteht mehr Transportgewicht.
Als Faustregel gilt: Die Papierverpackung sollte maximal das Dreifache der Plastikverpackung wiegen. Dann könnte der Tausch einen Umweltvorteil bringen.
Tipp 6: Monomaterial-Verpackungen bevorzugen
Beim Einkauf sollten Sie umweltfreundliche Monomaterial-Verpackungen den Vorzug geben. Wie der Name andeutet, sind das Verpackungen, die nur aus einem Material bestehen.
Dabei kann es sich zum Beispiel um Kekse mit einfacher Verpackung handeln anstatt um solche, die in Folie plus Karton stecken.
Tipp 7: Pfand hilft gegen Verpackungsmüll
Pfandsysteme sind gut – vor allem dort, wo sie Verpackungen mit gleichem Gewicht ersetzen: also beispielsweise Mehrwegflaschen aus Glas statt Einwegflaschen aus Glas. Regionale Transportsysteme sind gerade bei schweren Materialien wie Glas wichtig. Bringen Sie die Pfandbehälter möglichst bald zurück, um viele Umläufe zu ermöglichen.
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