Weihnachtsbaum entsorgen: Was erlaubt ist und wie der Baum recycelt werden kann

Autor: Lena Rauschecker | Kategorie: Freizeit und Technik | 05.01.2024

Weihnachtsbäume haben nur eine kurze Lebensdauer und müssen im neuen Jahr entsorgt werden.
Foto: Shutterstock/azur13

Zu Weihnachten hat er, liebevoll geschmückt, viele Wohnzimmer beleuchtet: der Weihnachtsbaum. Nun soll der Baum oft zügig wieder verschwinden. Doch wie entsorgen Sie den Weihnachtsbaum am besten? Und können Sie ihm vielleicht sogar ein zweites Leben schenken?

Viele schmücken den Weihnachtsbaum am 6. Januar ab, dem Heilige-Drei-Könige-Tag. Bei anderen kommt er bereits gleich nach Silvester vor die Tür, und wieder andere lassen den Baum bis Maria Lichtmess am 2. Februar stehen. So oder so: Unweigerlich muss der schöne Weihnachtsbaum früher oder später entsorgt werden. Wir haben Tipps, wie Sie Ihre Tanne oder Fichte sinnvoll loswerden.

Weihnachtsbaum entsorgen: Wohin mit der Tanne?

Ein wichtiger Tipp vor dem Entsorgen des Baums: Nur "leere" Weihnachtsbäume dürfen entsorgt werden.

Schmücken Sie den Christbaum deshalb vollständig ab. Auch Lametta sollte vollständig entfernt werden und entweder aufbewahrt oder im Restmüll entsorgt werden. Ist das Lametta schon recht alt, könnte es sogar noch Blei enthalten und gehört damit in den Sondermüll.

Folgende Möglichkeiten gibt es bei der Entsorgung des Weihnachtsbaums:

  • Wertstoffhof
  • Kommunale Sammelstelle
  • Abholen lassen
  • Zoo
  • Kompostieren

Wertstoffhof

Die sicherste Anlaufstelle für Weihnachtsbäume sind Wertstoffhöfe bzw. die lokale Annahmestelle für Grünschnitt. Dort können Sie den Baum meist kostenfrei abgeben. 

Sammelstellen

Einige Städte wie München oder Berlin bieten in den verschiedenen Stadtvierteln kostenfreie Sammelstellen für Christbäume an. Infos bietet die Webseite Ihrer Kommune oder das örtliche Abfallentsorgungsunternehmen. Sie müssen den Baum dazu nur im angegebenen Zeitraum an den Abholort bringen.

Nach ein paar Wochen nadelt der Weihnachtsbaum und muss raus aus dem Wohnzimmer. Bei der Entsorgung gibt es ein paar Dinge zu beachten.
Nach ein paar Wochen nadelt der Weihnachtsbaum und muss raus aus dem Wohnzimmer. Bei der Entsorgung gibt es ein paar Dinge zu beachten. (Foto: Shutterstock/Ramil Gibadullin)

Abholen lassen

In einigen Städten und Gemeinden geht es sogar noch leichter: Die Bäume werden dort von den örtlichen Entsorgern abgeholt. Informieren Sie sich dazu bei Ihrer Kommune und stellen Sie den Baum zum angegebenen Datum einfach vor die Haustür. 

Spende an den Zoo

Viele örtliche Zoos freuen sich über ausgediente Tannenbäume, die sie den Tieren zum Spielen und Knabbern in die Gehege legen. Fragen Sie vorher aber unbedingt nach, ob der Tierpark Bedarf an den Bäumen hat! Denn: Es kann sein, dass dem Zoo zu viele Bäume angeboten werden oder er nur unverkaufte Weihnachtsbäume annimmt.

Auch Wildtiergehege, Wildparks oder Förster kommen möglicherweise als Abnehmer infrage, da sie die Bäume unter anderem an Schafe, Ziegen oder Alpakas verfüttern können.

Kompost

Wer einen Komposthaufen im Garten hat, kann seinen Weihnachtsbaum auch einfach selbst kompostieren. Zerkleinern Sie den Baum und die Äste dazu gründlich und werfen Sie sie auf den Kompost. Die trockenen Zweige helfen, den Haufen zu durchlüften. Lese-Tipp: Kompost anlegen: Worauf Sie beim Kompostieren achten sollten

So sollten Sie den Weihnachtsbaum nicht entsorgen

Was nicht gemacht werden sollte: Den Weihnachtsbaum einfach unzerkleinert im Wald oder im nächsten Park zu entsorgen. In der Natur braucht der Baum viel zu lange, um zu verrotten. Der alte Christbaum gilt als Müll – und eine unsachgemäße Entsorgung kann ein Bußgeld nach sich ziehen.

Wie hier in München werden für Weihnachtsbäume in vielen Kommunen kostenfreie Sammelstellen angeboten.
Wie hier in München werden für Weihnachtsbäume in vielen Kommunen kostenfreie Sammelstellen angeboten. (Foto: ÖKO-TEST (lw))

Besser als wegwerfen: Weihnachtsbaum verwerten

Sie müssen Ihren Baum aber auch gar nicht entsorgen, sondern können ihn unter Umständen noch (teilweise) weiterverwenden. Dazu haben wir die folgenden Tipps:

  • Das Geäst des Tannenbaums kann als Kälteschutz für Pflanzen dienen: Schneiden Sie dazu die Äste dicht am Stamm ab und decken Sie damit Pflanzen und Blumenbeete ab. Damit sind diese besser vor Frost geschützt. Besonders gut eignen sich dafür Fichten: Ihre Nadeln fallen bis zum Frühjahr nach und nach ab, und die geschützten Pflanzen bekommen so langsam mehr Licht und Luft.
  • Eigenes Duftöl herstellen: Sammeln Sie eine gute Handvoll Tannennadeln in einer Schüssel und übergießen Sie sie mit Sonnenblumenöl. Nach etwa zwei Wochen Ziehzeit haben Sie ein duftendes Tannenöl, das Sie als Raumduft oder Massageöl verwenden können.
  • Frischer Tannentee: Wer einen Bio-Tannenbaum gekauft hat, kann aus den Nadeln sogar Tee herstellen. Schneiden Sie für eine große Tasse ca. zwei Teelöffel getrocknete Tannennadeln klein und mörsern Sie sie. Dann in ein Teeei oder einen Teebeutel geben und mit kochendem Wasser übergießen. Nach rund zwei Minuten Ziehzeit können Sie den Tee trinken.
  • Ein Haufen Zweige in einer Gartenecke kann zu einem Rückzugsort für Tiere werden: So mancher Vogel verkriecht sich hier, etwa wenn Gefahr lauert. Igel und Insekten überwintern darin. Wer schon im Herbst einen Haufen mit Schnittgut und Laub angelegt hat, kann die Weihnachtsbaum-Reste jetzt zum Auffüllen verwenden.
  • Wer einen Ofen hat, kann seinen Baum natürlich auch als Feuerholz verwenden – aber wahrscheinlich erst im nächsten Winter. Denn: Das Holz ist vermutlich noch nicht ausreichend durchgetrocknet und bildet deshalb zu viel Rauch und Feinstaub, wenn es verbrannt wird.
    Außerdem bitte nicht vergessen: Holzverbrennung fühlt sich zwar nachhaltig an, ist aber leider verhältnismäßig umwelt- und gesundheitsschädlich – mehr in: Heizen mit Holz: Ist das noch öko?
  • Wer gerne schnitzt und bastelt, kann alles Mögliche aus dem Stamm seines Weihnachtsbaums fertigen: Kleiderhaken oder ein Holz-Quirl sind nur zwei Ideen, die sich auf der Website des "Verbands natürlicher Weihnachtsbaum" finden.

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Mit Material von dpa.