"Auf dem Holzweg" betitelte ÖKO-TEST im Dezember 2009 seine Übersicht über Wald- und Holzinvestments und warnte unter anderem vor dem Beteiligungsangebot der Lignum Sachwert Edelholz AG, die unter dem Namen "Nobilis" Direktinvestments in Edelholz in Bulgarien vermarktete. Doch trotz der frühen Warnung investierten 3.500 Anleger im Lauf der Jahre über 5.000 Verträge etwa 70 Millionen Euro in die bulgarischen Holzplantagen der Lignum-Gruppe - allesamt in der Hoffnung, das wertvolle Edelholz nach 12 bis 22 Jahren mit hoher Rendite verkaufen zu können. Im April 2016 hat jedoch die Lignum Sachwert Edelholz AG Insolvenz beantragt. Mittlerweile sind auch alle anderen deutschen und bulgarischen Unternehmen der komplex aufgebauten Lignum-Gruppe insolvent. Auf der Gläubigerversammlung am 30. November 2016 stellte sich zudem heraus, dass die Plantagen in Bulgarien weniger wert sind als gedacht. Auch das Sicherheitskonzept, mit dem das Unternehmen warb, erscheint heute fragwürdig. Sogar von Betrug ist schon die Rede. Laut Prospekt sollten die Baumbestände grundpfandrechtlich abgesichert werden. ÖKO-TEST warnte schon seinerzeit: "Eigentlich erwerben die Anleger gar keine Bäume. Sie schließen lediglich ein Termingeschäft auf den Erlös aus der späteren Holzmenge ab. Das ist hochriskant." Ob die Anleger von ihrem Geld je etwas wiedersehen oder Berater und Vermittler haftbar machen und Schadenersatz verlangen können, ist derzeit völlig offen.
Reaktionen: Lignum Sachwert Edelholz Nobilis Direktinvestment
Totalverlust
ÖKO-TEST Februar 2017 | | Kategorie: Geld und Recht | 26.01.2017