Crowdinvestments gelten als besonders "hippe" Form der Geldanlage, doch die Risiken sind enorm, warnte ÖKO-TEST bereits im August dieses Jahres (ÖKO-TEST-Magazin 8/2016). Anleger stecken ihr Geld beim Crowdinvesting schließlich in neu gegründete Unternehmen. Das ist hochriskant. Immerhin geht fast jedes dritte Start-up-Unternehmen innerhalb der ersten vier Jahre pleite. Ohne breite Risikostreuung ähneln solche Investments daher eher dem Glücksspiel als einer seriösen Geldanlage, so ÖKO-TEST. Schon damals sah die Branchenbilanz in diesem vergleichsweise jungen Marktsegment nicht gerade rosig aus. Die ersten 30 Projekte waren seinerzeit bereits pleite und hatten rund 8,1 Millionen Euro Anlegerkapital vernichtet. Diese Bilanz muss nun um einen unerfreulichen Meilenstein erweitert werden. Ende Oktober meldete das Berliner Start-up-Unternehmen Returbo, das sein Geld mit dem Verkauf von Retouren aus Onlineshops, Ausstellungsstücken, Fehlproduktionen und Ähnlichem verdienen wollte, Insolvenz an. Damit hat der deutsche Crowdinvesting-Markt seine erste Millionenpleite. Noch vor einem Jahr hatten 1.380 Anleger über die Crowdinvesting-Plattform Companisto zusammen knapp 1,1 Millionen Euro investiert. Ob sie von dem Geld etwas wiedersehen, steht derzeit in den Sternen. Erschreckend ist aber auch, dass die Pleite so kurz nach der erfolgreichen Companisto-Finanzierung eintritt. Schließlich wurde das Unternehmen seinerzeit vergleichsweise gut bewertet.
Reaktionen: Returbo
Crowdfinanzierung - erste Millionenpleite
ÖKO-TEST Dezember 2016 | | Kategorie: Geld und Recht | 24.11.2016