Aktualisiert am 17.10.2019; Einkauf Testprodukte Sep/Okt 2018 | Wer Yoga praktiziert, kann aus einem breiten Angebot an Sportmatten wählen. Im Handel gibt es Matten aus Kunststoff, Kautschuk, Lammflor oder Kork. Welche Unterlage ideal ist, hängt davon ab, wie wichtig einem der Grip der Yogamatte am Boden und der eigenen Hände und Füße an der Oberfläche ist.
Wer sehr dynamisch unterwegs ist und beim Asthanga-Yoga in hohem Tempo ins Schwitzen kommen will, braucht vor allem einen rutschfesten Untergrund. Gymnastikmatten aus Kautschuk und Kunststoff bieten guten Halt und sind vielfältig einsetzbar. Wer empfindliche Knie hat, profitiert von einer etwas dickeren Matte. Wer ruhige, meditative Yogavarianten bevorzugt, etwa Kundalini-Yoga, liegt und übt entspannt auf einer Wollmatte.
Yogamatten-Test: Matten von Nike, Adidas, Yogistar & Co. im Vergleich
Wir haben 18 Yogamatten in die Labore geschickt. Viele sind aus Kunststoff, fünf aus Naturkautschuk, zwei aus Schurwolle. Im Fokus des Tests: Das Material. Stecken Problemstoffe drin?
Das Ergebnis: Acht Yogamatten im Test schneiden mit "sehr gut" ab. Damit können wir knapp die Hälfte der getesteten Gymnastikmatten empfehlen. Fünf fallen mit "mangelhaft" oder "ungenügend" durch, weitere fünf Matten bewerten wir mit "befriedigend."
Alle "sehr guten" Kunststoffmatten im Test sind mit modernen aufgeschäumten thermoplastischen Elastomeren (TPE) gefertigt. Im Gegensatz zu anderen Kunststoffmaterialien, etwa PVC (Polyvinylchlorid), brauchen die TPE keine umstrittenen Weichmacher für eine geschmeidige Konsistenz. Der aufgeschäumte Kunststoff ist schon elastisch genug.
Eine "sehr gute" Yogamatte besteht aus einer Schicht aufgeschäumtem Kunststoff und einer Wollauflage. Wir haben prüfen lassen, ob sich in der Wolle Pestizide finden, die etwa gegen Mottenbefall zum Einsatz kommen können. Alles gut: In der Matte stecken keine Gifte. Auch ein weiteres Wollprodukt im Test ist frei von Pestiziden.
Ersatzweichmacher in drei Gymnastikmatten
Drei Yogamatten aus PVC im Test enthalten Ersatzweichmacher. Sie kommen als Nachfolger der früher häufig verwendeten hormonell wirksamen Phthalate zum Einsatz. Über die gesundheitlichen Auswirkungen der Ersatzweichmacher weiß man noch wenig, wir werten aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes ab.
Naturmaterialien sind nicht immer die bessere Wahl. Naturkautschuk etwa kann eine ganz eigene Schadstoffbelastung mitbringen. Das beauftragte Labor wies in einem Produkt Latexproteine nach. Die sind ein natürlicher Bestandteil des Rohstoffs Latexmilch. Einige können Allergien auslösen.
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Yogamatten im Test: Auch krebserregende Nitrosamine gefunden
In der mit Latexproteinen verunreinigten Matte hat das Labor außerdem Nitrosamine gefunden. Diese entstehen bei der Umwandlung des flüssigen Rohstoffs. Über die Haut, die Atemluft oder oral aufgenommen, können sie Krebs erzeugen. In dieser und zwei weiteren Kautschukmatten stecken zudem nitrosierbare Vorstufen, sie können im Körper zu Nitrosaminen umgesetzt werden.
Abgewertet haben wir auch die antibakterielle Ausrüstung einer Yogamatte. Der Anbieter wirbt auf der Verpackung damit, dass ein antimikrobieller Zusatz eine Schimmelbildung verhindere. Wer seine Sportmatte richtig pflegt und lagert, kann auch ohne Chemie eine Schimmelbildung vermeiden.
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ÖKO-TEST: Ratschläge zu Yogamatten
- Die "sehr guten" Kunststoffmatten im Test eignen sich für alle Yogavarianten, Wollmatten sind besonders bequem für ruhige, meditative Formen.
- Verschmutzungen mit etwas Wasser und einer weichen Bürste entfernen, bei Kautschuk mit einem feuchten Tuch. Eine Desinfektion ist nicht nötig.
- Naturkautschuk hat einen strengen Eigengeruch. Das bedeutet nicht automatisch Schadstoffbelastung. Anfangs gut auslüften.
Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Magazin Januar 2019 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch 2020, sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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