Möglicherweise sei die Zahl sogar niedriger, da die Untersuchung nicht zwischen Übertragungen an der Schule und in der Freizeit unterscheiden könne. Wie sich eine Ausbreitung von Virusvarianten auf das Übertragungsrisiko auswirken werde, müsse sich in einer Fortführung der Untersuchung zeigen.
Seit dem Ende der Sommerferien in Rheinland-Pfalz untersuchte ein Team unter der Leitung von Epidemiologen des Landesuntersuchungsamts (LUA), wie viele weitere Infektionen ein Corona-Fall an Schulen und Kitas im Schnitt nach sich zieht. Zwischen September und Dezember verursachten 360 voneinander unabhängige Covid-19-Erstfälle ("Indexfälle") demnach an Schulen und Kitas keinen Folgefall in ihren Einrichtungen, während 81 von 441 Indexfällen zu 196 Folgefällen führten. Mit Bezug auf 14.591 ermittelte Kontaktpersonen entspreche das einem Infektionsrisiko von 1,34 Prozent, teilte das LUA mit.
Die Studie kam demnach zudem zum Schluss, dass das Übertragungsrisiko sehr stark von der Art der Institution und der Rolle des Indexfalles abhängt. So habe sich gezeigt, dass Infektionen bei Betreuungspersonal in Kitas im Schnitt deutlich mehr Folgefälle hervorriefen als Fälle bei Kindern in Kitas und Schulen. Außerdem belegten die Daten, dass Erzieherinnen oder Erzieher in Kitas insbesondere ein Risiko für ihre Kolleginnen oder Kollegen waren. Dass Kinder ihre Lehrerinnen oder Kita-Erzieher ansteckten, war dagegen ein vergleichsweise seltenes Ereignis.
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