Hitzepickel: Was hilft gegen den Ausschlag und wie beugt man vor?

Autor: Lena Rauschecker | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 23.07.2024

Hitzepickel entstehen, wenn wir viel schwitzen, der Schweiß aber nicht abfließen kann.
Foto: Shutterstock/Modxka

Haben Sie nach einem langen Tag in der Sonne auch schon einmal kleine Bläschen an Ihrem Dekolleté entdeckt? Oder juckende Pusteln in der Achselhöhle? Dabei handelt es sich meist um Hitzepickel. Wir erklären, wie der Hitzeausschlag entsteht und wie Sie ihn schnell wieder loswerden.

  • Hitzepickel oder ein Hitzeausschlag entstehen durch verstopfte Schweißdrüsengänge – und enden in Bläschen oder juckenden Pickelchen.
  • Hitzepickel können Sie mit einfachen Hausmitteln bekämpfen, besser ist es aber, wenn Sie dem Ausschlag vorbeugen.
  • Sie sollten den Hitzeausschlag nicht mit einer Sonnenallergie verwechseln: Auch wenn sich die Symptome ähneln, müssen sie anders behandelt werden.

An heißen Sommertagen sind Hitzepickel nicht selten: Sie entstehen, wenn wir viel schwitzen. Solange die Hitzepickel nach ein paar Tagen wieder verschwinden, müssen Sie sich keine allzu großen Sorgen machen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie dem Ausschlag vorbeugen und mit welchen Hausmitteln er wieder verschwindet.

Was sind Hitzepickel genau?

Wenn Menschen stark schwitzen und der Schweiß nicht gut abfließen kann, bilden sich sogenannte Hitzepickel. Sie werden auch Hitzeausschlag, Hitzebläschen oder Schwitzbläschen genannt. Ursache sind verstopfte Schweißdrüsen.

Hitzepickel äußern sich als kleine durchsichtige Blasen oder kleine rote Pickelchen, die jucken. Meist treten sie am Dekolleté, am Rücken oder unter den Achseln auf. Die verstopften Schweißdrüsengänge können unter Umständen längerfristige Entzündungen hervorrufen.

Besonders Urlauber in fremden Klimazonen sind davon betroffen sowie Menschen, die viel schwitzen, zum Beispiel bei Hitze oder intensivem Sport.

Babys sind anfällig für Hitzepickel, da ihre Schweißdrüsengänge noch nicht vollständig ausgebildet sind.
Babys sind anfällig für Hitzepickel, da ihre Schweißdrüsengänge noch nicht vollständig ausgebildet sind. (Foto: Shutterstock/Aisylu Ahmadieva)

Hitzepickel bei Babys

Babys und Kleinkinder sind besonders anfällig für Hitzepickel. Bei ihnen sind die Schweißdrüsen und -gänge noch nicht vollständig ausgebildet, deshalb verstopfen sie schneller.

Sie sollten einen Hitzestau auf der empfindlichen Babyhaut nach Möglichkeit vermeiden und den Kleinen deshalb bei großer Wärme leichte und luftige Kleidung anziehen und stets prüfen, ob sich unter der Windel Hitzepickel gebildet haben.

Hitzeausschlag vorbeugen

Damit sich Hitzepickel gar nicht erst bilden, können Sie folgende vorbeugende Maßnahmen treffen:

  • Lassen Sie viel Luft an die Haut und tragen Sie an warmen Tagen keine zu eng anliegende Kleidung. Optimal sind Kleidungsstoffe aus Leinen oder Baumwolle, die luftig sind und zugleich gut Schweiß aufnehmen. Lesen Sie auch: Tipps gegen Hitze – und welche Fehler Sie vermeiden sollten.
  • Wer viel schwitzt, kann sich ein kleines Handtuch mitnehmen und sich den Schweiß regelmäßig abwischen, damit dieser sich nicht auf der Haut staut.

Hitzepickel bekämpfen

Meist verschwinden Hitzepickelchen rasch wieder von selbst. Sie können aber auch mit natürlichen Mitteln nachhelfen:

  • Heilerde: Vermischen Sie Heilerde mit etwas Wasser, sodass eine Paste entsteht. Diese streichen Sie auf den Hitzeausschlag und lassen sie etwa eine Viertelstunde einwirken. Anschließend abwaschen – die Heilerde saugt den Schweiß auf.
  • Kühlen: Wickeln Sie ein Eispad oder einige Eiswürfel in ein Geschirrtuch und legen Sie es auf die betroffenen Hautpartien. Prüfen Sie aber, ob Ihre Haut die Kälte gut verträgt, und achten Sie vor allem bei (Klein-)Kindern darauf, die Hitzepickel nur kurz zu kühlen. Lesen Sie auch: Eiswürfel selber machen – geht auch ohne Form.
  • Zink: Wenn Sie mit den Hausmitteln nicht weiterkommen, können Sie sich eine Zinkmixtur aus der Apotheke besorgen. Sie wirkt entzündungshemmend.

Wichtig: An juckende Hitzepickelchen sollten Sie keinesfalls kratzen. Auch wenn das den Juckreiz im ersten Moment vielleicht bekämpft, erhöht Kratzen das Risiko einer Entzündung.

Hitzepickel oder Sonnenallergie?

Eine Sonnenallergie kann ähnliche Symptome haben wie Hitzepickel. Auch bei einer Sonnenallergie bekommen die Betroffenen juckende Blasen und Knötchen auf der Haut.

Wie es zu dem Entzündungsmechanismus im Körper kommt, ist noch nicht genau geklärt. Schuld daran ist aber eine zu hohe Dosis Sonne bzw. zu starke UV-Einstrahlung. Die wirksamsten Gegenmittel gegen eine Sonnenallergie sind deshalb: direkte Sonne vermeiden und ein hoher Lichtschutzfaktor beim Sonnenschutz.

Sie sollten zwischen Hitzebläschen und Sonnenallergie unterscheiden können, da beide unterschiedlich behandelt werden müssen:

  • Hitzeausschlag entsteht durch Schweiß, der nicht gut abfließen kann. Umgekehrt bedeutet das: Wenn Sie viel in der Sonne waren, aber nicht stark geschwitzt haben, könnten Sie auch an einer Sonnenallergie leiden.
  • Von einer Sonnenallergie sind zudem Hautpartien betroffen, die der Sonneneinstrahlung direkt ausgesetzt waren. Ausnahmen gibt es höchstens, wenn Sie an Orten mit sehr starker UV-Strahlung – zum Beispiel in Äquatornähe – helle und dünne Kleidung tragen: Dann kann eine Sonnenallergie auch an bedeckten Hautstellen auftreten.
  • Hitzepickel hingegen können auch unabhängig von der Sonne etwa nach einer intensiven Sporteinheit in Innenräumen auftreten oder bei Babys, wenn diese in beheizten Räumen zu warm angezogen sind.
  • Hitzepickel bilden sich dagegen zusätzlich dort, wo Kleidung (zu) eng am Körper anliegt.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob es sich bei den Bläschen oder Punkten um Hitzepickel oder eine Sonnenallergie handelt, holen Sie ärztlichen Rat ein.

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