- Mundgeruch wird in den meisten Fällen durch die Stoffwechselprozesse von Bakterien verursacht, die sich im Mundraum ansiedeln.
- Gegen schlechten Atem hilft deshalb vor allem eine gute Zahn- und Zungenhygiene, die schädliche Mikroorganismen entfernt, bevor sie zum Problem werden können.
- Eine wichtige Anlaufstelle ist die Zahnarztpraxis. Zahnärzte können behandlungsbedürftige Ursachen von Mundgeruch – wie schadhafte Zähne oder Entzündungen im Mund – feststellen und behandeln.
Störender Mundgeruch wird von Betroffenen teilweise gar nicht bemerkt oder als weniger gravierend eingeschätzt als von deren Mitmenschen. Es gibt aber auch das umgekehrte Phänomen, die sogenannte "Pseudohalitose", eine psychische Beschwerde, bei der sich ein Patient oder eine Patientin den eigenen Mundgeruch nur einbildet. Wer jedoch tatsächlich unter schlechtem Atem leidet, sollte die Ursachen klären und bekämpfen.
Ist der Mundgeruch nicht behandlungsbedürftig, geht er wahrscheinlich auf Essensrückstände zwischen den Zähnen, auf Zahn- oder Zungenbeläge oder Karies zurück. Auch entzündetes Zahnfleisch oder ein entzündetes Zahnbett (Parodontose) können der Grund sein. In all diesen Fällen sind Mikroorganismen wie Bakterien oder Pilze für den unangenehmen Atemgeruch verantwortlich. Nur in selteneren Fällen ist die Ursache für schlechten Atem im Magen zu suchen.
Mundtrockenheit als Ursache für Mundgeruch
Auch ein verminderter Speichelfluss kann zu Mundgeruch führen, weil dadurch die Mundhöhle austrocknet: Dann lösen sich Nahrungsreste schwerer von den Zähnen und werden nicht so schnell verschluckt. Bei trockenem Mund kann der Speichel außerdem seine antibakterielle Wirkung nur unzureichend entfalten. So haben Bakterien und Pilzsporen leichteres Spiel, um im Mundraum für schlechte Luft zu sorgen.
Schlechten Atem loswerden: Diese Tipps helfen
Die folgenden Ratschläge helfen, nicht behandlungsbedürftigen Mundgeruch zu bekämpfen und dafür zu sorgen, dass sich schlechter Atem gar nicht erst bilden kann.
- Tauschen Sie ausgefranste Zahnbürsten regelmäßig aus. Sie verlieren ihre Reinigungswirkung und transportieren zusätzliche Keime in den Mund. Lese-Tipp: Die Zahnbürste als Keimfalle.
- Nutzen Sie Zahnseide oder eine sogenannte Interdentalbürste. Sie säubern auch die Zahnzwischenräume, sodass sich dort keine Essensreste festsetzen oder Entzündungen bilden können. Zahnärztinnen und Zahnärzte empfehlen deshalb: einmal täglich auch zwischen den Zähnen putzen.
- Oft unterschätzt, aber ein wichtiger Schlüssel zur Mundhygiene: Reinigen Sie Ihre Zunge gründlich und regelmäßig. Denn nicht nur Zahn-, sondern auch Zungenbeläge sind häufig für Mundgeruch (mit-)verantwortlich. Wer seine Zunge regelmäßig putzt, verbessert außerdem sein Geschmacksempfinden.
- Trivial, aber wirksam: Putzen Sie sich die Zähne, gründlich und regelmäßig.
- Lassen Sie Ihre Zähne beim Zahnarzt auf Karies, Zahnstein oder andere Erkrankungen untersuchen. Auch hier kann sich die Ursache für Mundgeruch verbergen. Schadhafte Füllungen, Brücken oder Kronen sind – neben Karies – die Hotspots, an denen sich Bakterien ansiedeln.
- Außerdem kann der Zahnarzt die Zahnfleischtaschen säubern, in denen sich ebenfalls gern Bakterien einnisten.
- Wer häufig unter schlechtem Atem leidet, sollte Genussmittel wie Alkohol oder Tabak meiden. Sie schädigen die Mundschleimhaut und trocknen sie aus, was es schwefelproduzierenden Bakterien erleichtert, sich auszubreiten.
- Auch Kaffee wird zu den "Übeltätern" gezählt, wenn es um Mundgeruch geht. Denn auch Kaffeesäure und Koffein trocknen den Mundraum aus, sodass sich schädliche Mikroorganismen leichter vermehren können.
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Fenchelsamen oder Anissamen zu kauen gilt als Hausmittel gegen Mundgeruch. Man bekommt beide in vielen Supermärkten, im Gewürzhandel und natürlich im Internet.
- Einige Tropfen Zitronensaft, auch in Wasser gelöst, regen den Speichelfluss an und verbessern so das Mundklima.
Mundgeruch bekämpfen: Weitere Tipps
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Kaugummis "für frischen Atem" oder Mundsprays aus der Drogerie haben nur kosmetische Wirkung. Sie können schlechten Atem zwar zeitweise überdecken, aber keine Beläge entfernen oder Bakterien bekämpfen. Als Ersatz für ausreichende Mundhygiene sind sie nicht geeignet – dann lieber einmal zusätzlich Zähne putzen.
- Hinzukommt: Bei zuckerhaltigen Produkten wie vielen Kaugummis kann sogar ein gegenteiliger Effekt entstehen. Sie fördern das Bakterienwachstum, statt es zu hemmen, und tragen damit nur zu Mundgeruch bei.
- Wer eine herausnehmbare Zahnprothese trägt, sollte diese täglich gründlich reinigen. Auch an Prothesen können sich Beläge und Bakterien ansiedeln.
Helfen Mundspülungen gegen Mundgeruch?
Kosmetische Mundspülungen aus der Drogerie können – zusätzlich zu einer gründlichen und regelmäßigen Zahnreinigung – helfen, Karies und Zahnfleischentzündungen vorzubeugen. Damit können Mundspülungen auch dazu beitragen, Mundgeruch zu bekämpfen oder vorzubeugen, weil sie seine Ursachen beseitigen.
Wer möchte, kann deshalb ergänzend zu den genannten Ratschlägen auf eine Mundspülung zurückgreifen – ein Muss für die tägliche Mundhygiene sind die Spülungen nicht. Wir haben Mundspülungen getestet. Mehr dazu lesen Sie, wenn Sie auf folgenden Kasten klicken:
Mundgeruch am Morgen? Kein Grund für Sorgen
Unbedenklich und vollkommen normal ist übrigens schlechter Atem am Morgen. Da nachts weniger Speichel produziert und nichts getrunken wird, lagert sich während des Schlafs vermehrt Plaque auf den Zähnen ab. Werden die Beläge nach dem Aufstehen mit Bürste und Zahnseide entfernt, haben die darin enthaltenen Mikroorganismen kaum eine Chance, Mundgeruch zu verursachen.
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