Spätestens wenn die Bäume, Sträucher und Gräser in voller Blüte stehen, spüren Allergikerinnen und Allergiker das auf unangenehme Weise: Die Nase läuft, die Augen beginnen zu jucken und Tränen, Gaumen und Rachen brennen.
Während Erle und Hasel bereits im Dezember und Januar Pollen verbreiten, beginnen im Frühling viele andere Pollen zu fliegen: Esche, Pappel, Ulme und Weide blühen als Erstes. Pollen von Birke und Buche sind ab April ebenfalls unterwegs. Gräser und Roggen blühen ab Mai und Juni, Ambrosia folgt etwas später.
Typische Symptome bei Heuschnupfen
Zunächst wichtig zu wissen: Bei Heuschnupfen handelt es sich um eine Überempfindlichkeitsreaktion des Körpers auf Pollen (Blütenstaubteilchen) von Bäumen, Sträuchern, Gräsern oder Getreide. Da sich die Pollen schnell über die Luft verbreiten, können sie bei Betroffenen allergische Reaktionen verursachen. Das Immunsystem reagiert darauf mit hektischer (Über-)Aktivität.
Typische Symptome bei Heuschnupfen sind:
- tränende und/oder juckende Augen, ggf. geschwollene Lider
- starker Schnupfen (oft Fließschnupfen)
- Niesreiz, Niesanfälle
- Kratzen im Hals und am Gaumen
- Hautreaktionen
Was hilft bei Heuschupfen?
1. Allergietabletten gegen Heuschnupfen
Eine effektive Maßnahme gegen lästige Heuschnupfen-Symptome sind Allergietabletten, sogenannte Antihistaminika. Diese Arzneimittel enthalten beispielsweise die Wirkstoffe Loratadin oder Cetirizindihydrochlorid. Antihistaminika unterbinden die allergische Reaktion des Körpers, indem sie die Rezeptoren des Botenstoffs Histamin blockieren.
Allergietabletten haben zwar eine lange Wirksamkeit von bis zu 24 Stunden, doch sie benötigen nach der Einnahme etwas Zeit, um zu wirken. Dann aber lindern sie Juckreiz, Niesreiz und tränende Augen.
2. Augentropfen und Nasenspray gegen Pollen
Einige Allergiker bekämpfen Heuschnupfen-Symptome lieber sofort, statt nach Einnahme einer Allergietablette ein bis zwei Stunden zu warten. Als Sofortmaßnahme können Augentropfen und Nasenspray helfen. Beides verschafft Linderung – ob Sie sich also für eine Tablette oder Tropfen bzw. Spray entscheiden, hängt von Ihren Bedürfnissen ab.
Kortisonhaltige Sprays oder Augentropfen können helfen, wenn Antihistaminika nicht mehr wirken. Kortison hemmt Entzündungen – und jede Allergie ist ein entzündlicher Prozess. Wichtig zu wissen: Die Medikamente – ob Kortison-Präparate oder Antihistaminika – heilen die Pollenallergie nicht, sondern lindern nur die Symptome.
3. Richtig lüften hilft gegen Heuschnupfen
Lästigen Symptomen lässt sich auch vorbeugen – und zwar durch cleveres Lüften. Hier gilt: Wer die Pollen nicht ins Haus holen möchte, sollte die Fenster tagsüber geschlossen halten. Lüften Sie besser früh morgens oder spät am Abend kurz Stoß.
Je nach Wohnort kann sich die Pollenkonzentration in der Luft jedoch unterscheiden: In der Stadt ist die Luft vor 8 Uhr morgens am wenigsten mit Pollen belastet, im ländlichen Raum besser abends ab 19 Uhr lüften.
Auch die Pollensorte, auf die man allergisch reagiert, hat einen Einfluss auf die Lüftzeit. Am besten machen Sie in einer Hautarztpraxis einen Allergietest und informieren sich im Anschluss, welche Pollen wann fliegen: Gräserpollen etwa fliegen verstärkt abends durch die Luft. Dabei hilft eine Pollenflug-App. Auch die Wetter-App liefert oft entsprechende Informationen.
Vollständig aussperren lassen sich die Pollen leider nicht – genauso wenig, wie sich die Außenluft vollständig aussperren lässt.
Pollenallergie bekämpfen: Wichtige Dos und Don'ts
- Die Haare am Abend waschen oder zumindest ausspülen, um Pollen nicht auf dem Kopfkissen zu verteilen.
- Tuch, Hut oder Kappe auf dem Kopf verhindern, dass sich Pollen im Haar verfangen.
- Die Kleidung wechseln, bevor Sie zu Bett gehen. Draußen getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer ablegen.
- Bekleidung, Handtücher und Bettwäsche nicht im Freien trocknen, damit sich keine Pollen anheften.
- Pollenschutzgitter vor den (Schlafzimmer-)Fenstern halten Blütenstaub fern.
- Kontaktlinsenträger können übergangsweise auf die Brille ausweichen, diese schützt die Augen ein wenig vor den Pollen.
- So schwer es fällt: Augen nicht reiben. Das macht das Jucken nur schlimmer.
Zuletzt: Wer unter Heuschnupfen leidet, muss seine Pollenallergie natürlich nicht alleine bekämpfen, sondern kann und sollte sich Rat und eine Diagnose bei einem Allergologen oder einer Allergologin holen. Arzt oder Ärztin können dann entscheiden, welche Medikamente die Beschwerden am besten lindern und auch, ob eine langfristige Behandlung in Form einer Immuntherapie (Hyposensibilisierung) möglich ist.
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Mit Material von dpa.