Was hilft gegen Heuschnupfen? Tipps gegen juckende Augen und laufende Nase

Autor: Lena Rauschecker | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 10.04.2025

Wer unter Heuschnupfen leidet, kann die Symptome mit ein paar Tricks lindern.
Foto: Shutterstock/Sharomka

Tränende Augen, laufende Nase, kratziger Hals: Viele Allergikerinnen und Allergiker leiden unter Pollenflug. Die gute Nachricht: Neben Allergietabletten können ein paar einfache Tricks Linderung verschaffen. Hier die wichtigsten Dos und Don'ts zur Heuschnupfensaison.

Spätestens wenn Bäume, Sträucher und Gräser in voller Blüte stehen, spüren Allergikerinnen und Allergiker das: Die Nase läuft, die Augen beginnen zu jucken und Tränen, Gaumen und Rachen brennen.

Während Erle und Hasel bereits im Dezember und Januar Pollen verbreiten, beginnen im Frühling viele andere Pollen zu fliegen: Esche, Pappel, Ulme und Weide blühen als Erstes. Pollen von Birke und Buche sind ab März bzw. April ebenfalls unterwegs. Gräser und Roggen blühen ab Mai und Juni, Ambrosia folgt etwas später.

Typische Symptome bei Heuschnupfen

Zunächst wichtig zu wissen: Bei Heuschnupfen handelt es sich um eine Überempfindlichkeitsreaktion des Körpers auf Pollen (Blütenstaubteilchen) von Bäumen, Sträuchern, Gräsern oder Getreide. Da sich die Pollen schnell über die Luft verbreiten, können sie bei Betroffenen allergische Reaktionen verursachen. Das Immunsystem reagiert darauf mit hektischer (Über-)Aktivität.

Typische Symptome bei Heuschnupfen sind:

  • tränende und/oder juckende Augen, ggf. geschwollene Lider
  • starker Schnupfen (oft Fließschnupfen)
  • Niesreiz, Niesanfälle
  • Kratzen im Hals und am Gaumen
  • Hautreaktionen
  • Hustenreiz

Über einen längeren Zeitraum kann sich aus der Pollenallergie allergisches Asthma entwickeln, man spricht dann von einem sogenannten Etagenwechsel.

Was hilft bei Heuschnupfen? 

Wer unter Heuschnupfen leidet, muss seine Pollenallergie nicht allein bekämpfen, sondern kann und sollte sich Rat und eine Diagnose bei einem Allergologen oder einer Allergologin holen. Das können HNO-Ärzte, Hautärzte oder Kinderärzte mit einer entsprechenden Zusatzqualifikation sein.

Der Arzt oder die Ärztin kann dann entscheiden, welche Medikamente die Beschwerden am besten lindern und auch, ob eine langfristige Behandlung in Form einer Immuntherapie (Hyposensibilisierung) möglich und vielversprechend ist.

Folgende Medikamente und Vorkehrungen sind bei einer Pollenallergie wichtig:

Blühende Bäume und Sträucher sehen schön aus, bedeuten für Allergikerinnen und Allergiker aber Stress.
Blühende Bäume und Sträucher sehen schön aus, bedeuten für Allergikerinnen und Allergiker aber Stress. (Foto: Shutterstock/Juergen Faelchle)

1. Allergietabletten gegen Heuschnupfen

Eine effektive Maßnahme gegen lästige Heuschnupfen-Symptome sind Allergietabletten, sogenannte Antihistaminika. Diese Arzneimittel enthalten beispielsweise die Wirkstoffe Loratadin oder Cetirizindihydrochlorid. Antihistaminika unterbinden die allergische Reaktion des Körpers, indem sie die Rezeptoren des Botenstoffs Histamin blockieren.

Allergietabletten haben zwar eine lange Wirksamkeit von bis zu 24 Stunden, doch sie benötigen nach der Einnahme etwas Zeit, um zu wirken. Dann aber lindern sie Juckreiz, Niesreiz und tränende Augen.

2. Augentropfen und Nasenspray gegen Pollen

Einige Allergiker bekämpfen Heuschnupfen-Symptome lieber sofort, statt nach Einnahme einer Allergietablette ein bis zwei Stunden zu warten. Als Sofortmaßnahme können Augentropfen und Nasenspray helfen. Beides verschafft Linderung – ob Sie sich also für eine Tablette oder Tropfen bzw. Spray entscheiden, hängt von Ihren Bedürfnissen ab.

Kortisonhaltige Sprays oder Augentropfen können helfen, wenn Antihistaminika nicht mehr wirken. Kortison hemmt Entzündungen – und jede Allergie ist ein entzündlicher Prozess. Wichtig zu wissen: Die Medikamente – ob Kortison-Präparate oder Antihistaminika – heilen die Pollenallergie nicht, sondern lindern nur die Symptome.

Auch eine Nasendusche mit einer Salz-Wasser-Lösung kann die Allergiesymptome lindern. Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (Daab) rät für eine korrekte Durchführung, unbedingt die Gebrauchsanweisungen auf dem jeweiligen Produkt zu befolgen. Den Kopf sollte man während der Nasendusche leicht schräg halten und den Mund offen, um zu verhindern, dass die Salz-Wasser-Lösung in dne Rachen läuft.

3. Richtig lüften hilft gegen Heuschnupfen

Lästigen Symptomen lässt sich zum Teil auch vorbeugen – und zwar durch cleveres Lüften. Hier gilt: Wer die Pollen nicht ins Haus holen möchte, sollte die Fenster tagsüber geschlossen halten. Lüften Sie besser früh morgens oder spät am Abend kurz Stoß.

Je nach Wohnort kann sich die Pollenkonzentration in der Luft jedoch unterscheiden: In der Stadt ist die Luft vor 8 Uhr morgens am wenigsten mit Pollen belastet, im ländlichen Raum besser abends ab 19 Uhr lüften.

Auch die Pollensorte, auf die man allergisch reagiert, hat einen Einfluss auf die Lüftzeit. Am besten machen Sie in einer Arztpraxis einen Allergietest und informieren sich im Anschluss, welche Pollen wann fliegen: Gräserpollen etwa fliegen verstärkt abends durch die Luft. Dabei hilft eine Pollenflug-App. Auch Wetter-Apps liefern oft entsprechende Informationen.

Vollständig aussperren lassen sich die Pollen leider nicht – genauso wenig, wie sich die Außenluft vollständig aussperren lässt.

    Pollenallergie bekämpfen: Wichtige Dos und Don'ts

    • Die Haare am Abend waschen oder zumindest ausspülen, um keine Pollen auf dem Kopfkissen zu verteilen.
    • Tuch, Hut oder Kappe auf dem Kopf verhindern, dass sich Pollen im Haar verfangen.
    • Die Kleidung wechseln, bevor Sie zu Bett gehen und draußen getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer ablegen.
    • Bekleidung, Handtücher und Bettwäsche nicht im Freien trocknen, damit sich keine Pollen anheften.
    • Pollenschutzgitter vor den (Schlafzimmer-)Fenstern halten Blütenstaub fern.
    • Häufig staubsaugen, auch Teppiche und Polstermöbel absaugen.
    • Kontaktlinsenträgerinnen und -träger können übergangsweise auf eine Brille ausweichen, diese schützt die Augen ein wenig vor den Pollen.
    • So schwer es fällt: Die Augen nicht reiben. Das macht das Jucken nur schlimmer.

    Mit Material von dpa

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