- Schellack ist nicht jedem ein Begriff, steckt aber unter anderem in Schokolinsen, Kaffeebohnen und Zigaretten.
- Das Harz ist ein Naturprodukt, das als Überzug, Glanz- und Bindemittel eingesetzt wird.
- Bedenklich ist das Lackharz nicht – allerdings ist es auch nicht für alle Menschen geeignet.
Egal, ob Sie sich für den Sommer einen glänzenden Nagellack ausgesucht oder sich kürzlich einen schimmernden Kaugummi in den Mund gesteckt haben, in beiden Fällen sind Sie vermutlich mit einer ganz bestimmten Substanz in Berührung gekommen: Schellack.
Woher kommt Schellack?
Schellack – auch Plattlack oder Lackharz genannt – ist ein Harz, das Schildläuse absondern. Das Harz wird von den Bäumen geerntet, erhitzt, gesäubert und geformt, um anschließend zu Schellack zermalmt und weiterverarbeitet werden zu können. Das Harz wird vorrangig in Asien gewonnen.
Die Industrie verwendet Schellack zur Herstellung von Lacken. Das Lackharz kann, abhängig von Baumart und Herkunftsland, unterschiedliche Farben annehmen.
Wozu wird das Lackharz verwendet?
Schellack wird als Überzug für verschiedenste Produkte genutzt, um ihnen Glanz zu verleihen. Früher überzog die Musikindustrie Schallplatten mit Schellack, um die Oberflächen zu versiegeln. Schallplatten wurden deshalb auch Schellackplatten genannt. Später wurde das Naturharz in diesem Bereich von Kunststoffen verdrängt.
Heute findet Schellack aber immer noch in vielen Branchen Anwendung, darunter:
- Kosmetik: Schellack sorgt in Nagellacken und Haarsprays für Glanz und wird auch in Wimperntuschen und Cremes eingesetzt. Auch in Naturkosmetik wird der Stoff verarbeitet.
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Lebensmittel: Das Harz lässt Süßigkeiten wie Schokolade und Kaugummidragées glänzen, ebenso Kaffeebohnen, Nahrungsergänzungsmittel, Nüsse sowie Zitrusfrüchte und anderes Obst.
- Lacke und Farben: Das Lackharz dient als Binde- und Färbemittel; es ist auch ein Bestandteil von Tusche.
- Möbel: Schellack findet sich in vielen Möbelpolituren.
- Medikamente: Tabletten sind mit dem Plattlack überzogen.
- Zigaretten: Schellack wird als Klebstoff verwendet.
Ist Schellack giftig?
Nein. Schellack ist wasserabweisend und in Alkohol löslich, gilt aber als unbedenklich. Der Lack ist ein Naturprodukt, bei dessen Verarbeitung keine giftigen Dämpfe entstehen. Schellack gilt deshalb als biologische Alternative zu synthetischen Chemikalien, die tatsächlich giftig sein können.
In der Lebensmittelindustrie wird die Substanz mit der E-Nummer E 904 gekennzeichnet. Die Oberflächenbehandlung von frischen Zitrusfrüchten mit "E 904 Schellack" ist von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zugelassen und mit dem Hinweis "gewachst" zu kennzeichnen.
Dennoch ist Schellack ein tierisches Produkt, in dem nicht nur die Ausscheidungen der Schildläuse enthalten sind, sondern auch Rückstände der Tiere. Für Veganerinnen und Veganer ist Schellack deshalb nicht geeignet. Bei Süßigkeiten und Kosmetika bieten Vegan-Siegel, die tierische Inhaltsstoffe ausschließen, eine gute Orientierung. In der Apotheke bietet es sich an, explizit nach tierfreien Arzneimitteln zu fragen.
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