Beikostöl-Test: Die besten Öle für Babybrei

ÖKO-TEST Jahrbuch Kinder und Familie 2019 | Autor: Birgit Hinsch/Kai Thomas | Kategorie: Kinder und Familie | 10.01.2019

Beikostöl-Test: Die besten Öle für Babybrei
Foto: ÖKO-TEST; asph/Shutterstock

Spätestens mit Beginn des siebten Monats ist es Zeit, Kinder schrittweise an Brei zu gewöhnen. Experten empfehlen häufig, die Breie mit einem Esslöffel Rapsöl anzureichern. Wir haben fünf spezielle Beikostöle für Babys ab dem fünften Monat getestet und können zumindest zwei empfehlen.

Aktualisiert am 10.01.2019; Einkauf Testprodukte Mai 2017 | Die allgemeinen Empfehlungen sind klar: Zwischen dem fünften und siebten Monat können Eltern ihr Kind mit dem ersten Brei füttern. Nach und nach werden die Still- oder Flaschenmahlzeiten ersetzt. So gewöhnt sich das Verdauungssystem des Kindes langsam um.

Beikostöl-Test: Bio-Öle für Baby-Beikost von Hipp, Dm & Co. im Vergleich

Kommt das Kind mit dem Löffel klar, kann man Gemüsebrei, etwa aus Karotten oder Kürbis, erst mit etwas Kartoffel und Öl mischen und dann, ein paar Tagen später, zu einem Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei übergehen. Dieser lässt sich um wichtige Fettsäuren ergänzt, wenn man etwas Pflanzenöl beimischt. Auch für Breie aus dem Gläschen empfiehlt es sich, beispielsweise einen Teelöffel Rapsöl zuzugeben. 

Im Test: Wir haben fünf sogenannte Beikostöle von klassischen Babynahrungsherstellern und großen Bio-Anbietern eingekauft. Sie stammen aus kontrolliert ökologischer Landwirtschaft und bestehen überwiegend aus Rapsöl; einige sind kalt gepresst, andere raffiniert.

Bio-Rapsöle für Beikostzubereitung oft mit Mineralölrückständen belastet

Das Ergebnis: Gegenüber unserem ursprünglichen Test schneiden fast alle Produkte besser ab. Die Hersteller haben sich offensichtlich bemüht, die Öle zum Beispiel durch geänderte Produktionsprozesse zu verbessern. Ursprünglich waren die Öle noch derart mit Schadstoffen belastet gewesen, dass wir sie nur mit "mangelhaft" oder "ungenügend" bewerten konnten. Jetzt können wir immerhin zwei "gute" Beikostöle empfehlen, zwei weitere sind "befriedigend" und nur ein Produkt ist weiterhin "mangelhaft".

In allen Ölen kritisieren wir mehr oder weniger große Rückstände an Mineralölbestandteilen. Dabei handelt es um die gesättigten Kohlenwasserstoffe MOSH und POSH. Sie reichern sich bevorzugt in Speiseölen an: Hinter der Abkürzung MOSH verbergen sich gesättigte Mineralölkomponenten, die durch Altpapierverpackungen oder Schmieröle eingetragen werden können; unter POSH verstehen die Chemiker gesättigte Polyolefine, die aus Kunststoffen übergehen können.

Test Beikostöl: Zwei Öle für Babynahrung empfehlenswert

Von den MOSH weiß man, dass sie sich im menschlichen Körper anreichern und im Tierversuch zu Organschäden geführt haben. POSH sind toxikologisch noch nicht bewertet. Weil das Labor MOSH und POSH analytisch nicht unterscheiden kann, haben sie möglicherweise ähnliche Wirkungen. Alle Produkte im Test enthalten immer noch MOSH/POSH in abwertungsrelevanten Mengen, allerdings haben einige Anbieter die Rückstände seit unserer ersten Testveröffentlichung reduzieren können.

Diesen Test haben wir bereits in der ÖKO-TEST App Eltern im Oktober 2017 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch Kinder und Familie für 2019, sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.

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Wir haben diese Produkte für Sie getestet

Testverfahren

Der Einkauf: In Drogerien und Bio-Supermärkten kauften wir insgesamt fünf Beikostöle. Alle Produkte stammen aus kontrolliert ökologischer Landwirtschaft. Anbieter sind entweder klassische Babynahrungshersteller oder große Bio-Anbieter. Alle Öle bestehen überwiegend aus Rapsöl, einige sind kaltgepresst, wieder andere raffiniert.

Bewertungslegende 

Zur Abwertung um vier Noten führt: ein sehr stark erhöhter Gehalt von mehr als 4 mg/kg an gesättigten Kohlenwasserstoffen (MOSH/POSH) der Kettenlängen C17 bis C35. Zur Abwertung um zwei Noten führt: ein stark erhöhter Gehalt von mehr als 2 bis 4ämg/kg an gesättigten Kohlenwasserstoffen (MOSH/POSH) der Kettenlängen C17 bis C35. Zur Abwertung um eine Note führt: ein erhöhter Gehalt von mehr als 1 bis 2 mg/kg an gesättigten Kohlenwasserstoffen (MOSH/POSH) der Kettenlängen C17 bis C35. Das Gesamturteil beruht auf der Beurteilung der Inhaltsstoffe.

Testmethoden 

Testmethoden: Pestizide: Screening für Öl mittels GC-MS/MS. Mineralölkohlenwasserstoffe: Untersucht wurden die Mineralölbestandteile MOSH/POSH/PAO (≤ C16 bis ≤ C50) und MOAH (≤ C24 bis ≤ C50) per LC-GC/FID. Fettschadstoffe: fettsäuregebundenes 3-MCPD und Glycidol nach DGF C-VI 18 (10). Säurezahl: ASU L 13.00-5:2012. Peroxidzahl: ASU L 13.00-37:2012. Anisidinzahl: DGF C-VI 6e (05); Totoxzahl: berechnet. Weichmacher: Adipate, Phthalate, DINCH per Extraktion mit Aceton, Clean-up, Detektion mit GC-MSD; Tributylacetylcitrat per GC-MSD. Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK): GC-MSD. Fettsäureverteilung inklusive Erucasäure: DGF C-VI 10a (00) und C-VI 11d (98). PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen in der Verpackung: Röntgenfluoreszenzanalyse.

Einkauf der Testprodukte: Mai 2017 

Diesen Test haben wir bereits in der ÖKO-TEST App Eltern im Oktober 2017 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch Kinder und Familie für 2019, sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.

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