In ihren Bettchen sollten Kinder sicher sein. Das sind sie allerdings öfter nicht. Das zeigt unser Babymatratzen-Test. Von 14 Produkten fallen sechs mit "mangelhaft" und "ungenügend" durch. Die Hauptkritik: Sie sind zu weich und es lösen sich Kleinteile. Außerdem fehlen Gebrauchs- und Warnhinweise.
Frankenstolz: Mängel an F.A.N. Medisan Happy Kids
Teile dieser Kritik treffen auch auf die Matratze F.A.N. Medisan Happy Kids von Frankenstolz zu. Sie fällt im Babymatratzen-Test mit "ungenügend" durch. Daher raten wir vom Kauf der Kindermatratze ab. In unserer Praxisprüfung brach der Reißverschluss-Anfasser ab und Aufkleber lösten sich von der Matratze. Das sind Gefahrenquellen für Kinder, weil sie durch sich lösende Teile ersticken könnten. Insgesamt fünf Produkte im Test haben ein Problem mit sich lösenden Kleinteilen.
Weitere Mängel der Frankenstolz-Matratze: Es fehlen, wie bei drei weiteren Kindermatratzen im Test, sicherheitsrelevante Gebrauchs- und Warnhinweise auf dem Produkt. Und wir kritisieren, dass die Matratzenmaße anders waren, als angegeben. Denn vor Waschen des abnehmbaren Bezugs, war die Kindermatratze zu groß für ein 70 Mal 140 Zentimeter Bett. Zudem stecken optische Aufheller im Etikett und in der Wattierung. Das Problem dabei: Optische Aufheller sind in der Umwelt schwer abbaubar.
Europäische Sicherheitsnorm ist Grundlage des Tests
Immerhin: Die Matratze von Frankenstolz ist nicht zu weich. Das ist bei vier Matratzen im Test der Fall – und besonders gefährlich. Denn wenn das Baby auf dem Bauch schläft, kann es mit dem Gesicht so weit in die Matratze sinken, dass es keine Luft mehr bekommt.
Grundlage unseres Tests ist die europäische DIN-Norm EN 16890. Innerhalb dieser sind wichtige Sicherheitsanforderungen für Kindermatratzen formuliert. Seit 2017 soll die Norm sicherstellen, dass Kinder weder in ihrem Bett ersticken noch Kleinteile verschlucken oder sich einklemmen können. Rechtlich ist sie nicht binden, aber Hersteller können die Sicherheit ihrer Matratzen anhand der Norm prüfen.
Den kompletten Test mit allen Detailergebnissen können Sie hier als e-Paper kaufen.
So reagierte Frankenstolz
Update (25.9.2019): Nach Erscheinen dieser News teilte uns Frankenstolz mit, dass man Änderungen an der F.A.N. Medisan Happy Kids vorgenommen habe. So seien die Gebrauchs- und Warnhinweise nach DIN EN 16890:2017-08 nun vorhanden und das Etikett ohne optische Aufheller. Außerdem habe der Hersteller den Reißverschluss-Anfasser angeglichen. Frankenstolz erklärt auch, dass das Klebeetikett auf die Folie gehört hätte und nicht auf die Matratze. Die Anweisung an die Fertigungsstelle sei erfolgt.
Wie sich das Gesamturteil zusammensetzt
Weil der Reißverschluss-Anfasser im Praxistest abbricht, sich Aufkleber lösen, die Matratze vor Waschen des Bezugs zu groß ist und Gebrauchs- und Warnhinweise fehlen gibt es Notenabzug im Teilergebnis Praxisprüfung, sodass dieses "ungenügend" lautet. Das Gesamturteil kann nicht besser sein als dieses Teilergebnis, denn die Sicherheit steht unserer Meinung nach bei Kindermatratzen an erster Stelle. Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie hier auf der Seite zum Test im Abschnitt Testverfahren.
Das zeigt der Test: Im Babymatratzen-Test haben wir 14 Produkte getestet. Dabei standen Sicherheit, Verarbeitungsqualität und Schadstoffbelastungen im Mittelpunkt. Das Ergebnis: Wir können vier Matratzen mit den Gesamturteilen "sehr gut" und "gut" empfehlen. Knapp die Hälfte der getesteten Produkte fällt mit „mangelhaft“ und „ungenügend“ durch. Beunruhigend: Vier Kindermatratzen im Test sind auf einer Seite so weich, dass Kinder während des Schlafens auf dem Bauch ersticken könnten.
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