Naturkosmetik ist erfolgreich. Der Markt wächst zwar nicht mehr so rasant wie noch vor einigen Jahren, doch der Umsatz mit echter Naturkosmetik steigt noch immer. Um beim Geschäft mit dabei zu sein, bieten die Hersteller immer neue Produkte an. So haben in jüngster Zeit etliche Hersteller Kosmetiklinien für sensible Haut auf den Markt gebracht. Außerdem sind inzwischen auch viele Artikel, die bislang ohne Naturkosmetiklabel im Bio-Ladenregal standen, in einer zertifizierten Version aufgelegt worden. Die Firma Laverana etwa hat erstmals zertifizierte Shampoos und Spülungen herausgebracht, und auch Speick hat sein gelabeltes Sortiment erweitert.
Aus dem großen Angebot haben wir 25 Produkte ausgewählt und im Labor prüfen lassen.
Das Testergebnis
Alles im grünen Bereich! Wie schön, alle von uns getesteten Produkte erhalten die Note "sehr gut".
Zwar sind bestimmte bedenkliche Konservierungsstoffe oder Vergällungsmittel per se in zertifizierter Naturkosmetik verboten, doch können sich solche Substanzen auch durch Rohstoffverunreinigungen einschleppen. Wir schickten daher auch die Naturkosmetik zu umfangreichen Analysen ins Labor - genauso, wie wir es mit der konventionellen Kosmetik machen. Das Ergebnis: Überall wurde sorgsam gearbeitet, es waren keine Reste von Formaldehydabspaltern oder halogenorganischen Verbindungen nachweisbar. Diethylphthalat, ein Stoff, mit dem Alkohol ungenießbar gemacht wird oder der als Parfümstabilisator eingesetzt werden kann, war ebenfalls in keinem Naturkosmetikprodukt nachweisbar.
Auch natürliche Düfte können empfindlicher Haut zusetzen. Daher werten wir auch in Naturkosmetik Duftstoffe ab, die Allergien auslösen können. In unserem Test enthielt aber kein Produkt einen solchen problematischen Duftstoff.
Der kleine Unterschied
Naturkosmetik muss sich, auch was ihre Anwendung betrifft, längst nicht mehr hinter konventioneller Kosmetik verstecken. Cremes und Lotionen fühlen sich angenehm auf der Haut an, und Duschgele und Co. säubern sanft. Dennoch gibt es kleine Unterschiede. Sie sind oft dem Verzicht auf umstrittene chemische Inhaltsstoffe geschuldet. Dass Naturkosmetik in der Anwendung ein wenig anders sein kann, ist aus ÖKO-TEST-Sicht daher kein Nachteil und kein Qualitätsmangel.
So dauert es vielleicht einen Moment länger, bis die Lotion eingezogen ist - möglicherweise weil in Naturkosmetik auf künstliche flüchtige Silikone verzichtet wird, die das Verteilen erleichtern, aber nichts zur Hautpflege beitragen. Das Waschgel schäumt wahrscheinlich auch nicht ganz so stark. Schließlich fehlen in zertifizierter Naturkosmetik stark schaumbildende PEG/PEG-Derivate, die als Tenside in normaler Kosmetik stecken, aber in einem umstrittenen chemischen Prozess hergestellt werden und die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen können.
Auch wer von konventionellen Haarpflegeprodukten auf Naturpflege umstellt, muss sich umgewöhnen. Das...