Zero Waste im Bad: 7 Tipps gegen unnötigen Müll

Autor: Heike Baier/Hannah Pompalla | Kategorie: Kosmetik und Mode | 05.06.2024

Es ist nicht schwer, für weniger Müll im Badezimmer zu sorgen.
Foto: Olesia Bech/Shutterstock

Im Bad sammelt sich oft mehr Müll an, als einem lieb ist. Dabei gibt es gerade dort viele Möglichkeiten, Umwelt und Ressourcen zu schonen. 

Wer überlegt, wie sein Alltag nachhaltiger gestaltet werden kann, sollte auch über sein Badezimmer nachdenken: Dort fällt bekanntlich eine Menge (Plastik-)Müll an. Doch das lässt sich mit wenig Aufwand vermeiden. Wir geben Tipps für Zero Waste (= null Abfall) im Bad.

Tipp 1: Feste Kosmetik bevorzugen

Steigen Sie auf wasserfreie, feste Konzentrate um wo immer es möglich ist. Das heißt: Hände waschen mit Stückseife statt mit Seife aus dem Spender, Haare waschen mit festem Shampoo, das Gesicht mit festem Gesichtsreiniger säubern, Waschpulver statt Flüssigwaschmittel verwenden. 

Wasserfreie Produkte sind die bessere Wahl, weil sie Ressourcen schonen. Schließlich kommen sie ohne zugesetztes Wasser aus. Zudem sind diese Produkte sehr ergiebig und haben somit eine längere Nutzungsdauer.

Darüber hinaus ist feste Kosmetik in der Regel kompakter und braucht damit weniger Verpackung. Hinzu kommt, dass sie keine oder nur wenige Konservierungsmittel enthält. Sie eignet sich daher auch gut für sensible Haut.

Tipp 2 fürs Zero-Waste-Bad: Kosmetik selber machen

Können Sie sich schlecht von flüssiger Kosmetik trennen, gibt es auch zunehmend Pulverkonzentrate für Shampoos, Handseifen oder Duschgels zum Selbstanrühren.

Eine andere Möglichkeit ist es, gleich selbst kreativ zu werden und etwa die Seife selber machen, das Deo selbst anzurühren oder das Shampoo selber zu mischen. Die Eigenproduktion hat den Vorteil, dass Sie selbst entscheiden können, welche Inhaltsstoffe hineinkommen. Das kann sich insbesondere für Allergiker lohnen sowie für Menschen, die eine empfindliche Haut haben.

Tipp 3: Duschgel, Shampoo & Co. abfüllen

Ob Körperöle, Duschgele oder Flüssigseifen: Auch Kosmetika zum Selbstabfüllen können ein guter Beitrag zu weniger Verpackung sein – vor allem dann, wenn die eingesetzte Flasche so viele Umläufe wie möglich erreicht. Wichtig dabei: Achten Sie darauf, die Behältnisse gründlich mit warmem Wasser auszuspülen.

Die Kosmetikprodukte kann man sich etwa in diversen Unverpacktläden in die Flaschen und Gläser füllen. Auf der Karte des Berufsverbandes der Unverpackt-Läden sehen Sie, wo sich der nächste Shop befindet. Auch vereinzelte Märkte oder Drogerien beginnen, Abfüllstationen auszutesten. 

Tipp 4 für weniger Müll im Bad: Reste verwerten

Besteht die Packung aus zwei verschiedenen Materialien – beispielsweise einem Plastiktiegel mit Holzdeckel – trennen Sie diese vor der Entsorgung. Bevor Sie Kosmetikprodukte in den Müll werfen, sollten Sie sicher gehen, dass diese vollständig aufgebraucht sind.

Schließlich lässt sich oft noch einiges aus den vermeintlich leeren Tuben herausholen. Sie kommen besonders leicht an den Inhalt heran, wenn Sie etwa die Zahnpasta- oder Handcremetube einfach aufschneiden.

Außerdem bietet es sich an, den Deckel des Shampoos, Duschgels oder Seifenspenders aufzuschrauben und mit etwas Wasser zu vermischen. Dadurch können Sie das Produkt noch für einige Tage mehr nutzen.

Festes Shampoo ist eine einfache Möglichkeit, für mehr Nachhaltigkeit im Badezimmer zu sorgen.
Festes Shampoo ist eine einfache Möglichkeit, für mehr Nachhaltigkeit im Badezimmer zu sorgen. (Foto: Shutterstock/Indre Pau)

Tipp 5: Größere Packungen im Bad nutzen

Große Gebinde brauchen weniger Verpackung als kleine: Wo es passt, greifen Sie lieber zur Familienflasche Duschgel. Vor allem bei Produkten, die Sie ohnehin häufig kaufen, sollten Sie sich lieber für die größere Packung entscheiden.

Auf diese Weise müssen Sie das Produkt nach wenigen Wochen nicht erneut auf die Einkaufsliste schreiben und schonen zugleich mit wenig Mühe die Umwelt.

Einziger Kniff: Große, schwere Packungen sind weniger handlich als kleine, zudem schwappt einem daraus gerne mal mehr Inhalt entgegen, als man möchte. Lösung: Zwar die große Packung kaufen – den Inhalt dann aber einfach in kleinere Spender oder Fläschchen umfüllen.

Tipp 6: Mogelpackungen meiden

In manchen Kosmetikprodukten steckt mehr Luft als Inhalt. Wir raten, solche Waren links liegen zu lassen. Das gleiche gilt auch für Produkte, die zu viele Umverpackungen haben.

Ärgerlich ist es außerdem, wenn Plastikflaschen oder -tuben in einem Karton verkauft werden – das ist schlichtweg überflüssig und sorgt lediglich für zusätzlichen Verpackungsmüll.

Tipp 7: Transportgewicht und Material beachten

Immer mehr Verpackungen sind aus Papier. Es kann zwar von Vorteil sein, Plastik durch Papier zu ersetzen. Allerdings ist Papier schwerer, und damit entsteht mehr Transportgewicht. Als Faustregel gilt deshalb, dass die Papierverpackung maximal das Dreifache der Plastikverpackung wiegen darf; dann könnte der Tausch einen Umweltvorteil bringen. 

Wenn Sie Plastikmüll reduzieren wollen, sollten Sie aber nicht nur ein Auge auf eine möglichst ökologische Verpackung haben: Genauso ratsam ist es, Produkte zu bevorzugen, die aus nachhaltigen Materialien gefertigt wurden. Sie können zum Beispiel der Umwelt etwas Gutes tun, indem Sie (Zahn-)Bürsten aus Holz bzw. Bambus nutzen. Daneben sind etwa waschbare Abschminkpads eine Alternative zu den üblichen Wattepads

Weiterlesen auf oekotest.de: