Aktualisiert am 17.10.2019; Einkauf Testprodukte Jan-Feb 2019 | Silikon war jahrelang die Antwort der Schönheitsindustrie auf sprödes Haar, es wirkt dadurch glatter und geschmeidiger. Außerdem ziept es damit nicht mehr beim Kämmen. Doch es gibt auch Kritiker, die den Einsatz von Silikonen in Shampoos bemängeln.
Denn, wenn man auf Dauer silikonhaltige Shampoos anwendet, kann es sein, dass die Haare mit der Zeit lasch wirken. Vor allem aber gilt Silikon als problematisch für die Umwelt. Denn über silikonhaltige Kosmetik gelangt es ins Abwasser, so auch in unsere Gewässer und über Klärschlamm in den Boden.
Manche Silikone gelten als besonders kritisch, da sie sehr langlebig sind und sich somit in der Umwelt anreichern. Dazu zählen die Siloxane D4 und D5, die deshalb in der EU ab 2020 in Shampoos und Co. beschränkt sind. Mittlerweile gibt es neben silikonfreier Naturkosmetik aber auch viele konventionelle Shampoos, die ohne auskommen.
Shampoo ohne Silikone im Test: Sieben fallen durch
Im Test: 40 Shampoos ohne Silikone, darunter 14 als Naturkosmetik zertifizierte Produkte. Dass sie silikonfrei sind, steht teilweise auf der Verpackung, manchmal verrät es nur die Zutatenliste. Wir haben die Shampoos von Laboren auf Problemstoffe analysieren lassen. Zudem haben wir ihre Zutatenliste auf andere Kunststoffbestandteile überprüft, die ebenfalls die Umwelt belasten können.
Das Ergebnis: 17 von insgesamt 40 Shampoos ohne Silikone im Test schneiden mit "sehr gut" ab, sieben weitere mit "gut". Damit ist mehr als die Hälfte der Produkte empfehlenswert. Darunter vor allem die getestete Naturkosmetik. Mit "mangelhaft" oder "ungenügend" fallen allerdings auch sieben Shampoos durch den Test. Unsere Hauptkritik: enthaltene Polyethylenglycole und chemisch verwandte Stoffe (PEG), problematische Konservierungs- und Duftstoffe sowie Kunststoffe.
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Kunststoffe in silikonfreien Shampoos im Test
22 der getesteten Shampoos enthalten Polyethylenglykole und chemisch verwandte Stoffe (PEG), die die Haut durchlässiger machen können für körperfremde Stoffe.
Elf der getesteten silikonfreien Shampoos bemängeln wir wegen anderer Kunststoffverbindungen. In ihnen stecken Carbomer und Polyquaterniumverbindungen, die wie Silikone Haare zum Glänzen bringen sollen. Allerdings können auch diese Kunststoffe über das Abwasser zu einem Umweltproblem werden. Zudem gibt es Alternativen: etwa Weizenproteine oder Inulin aus der Chicoréewurzel.
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Kritik an problematischen Konservierern
An fünf "ungenügenden" Shampoos haben wir besonders viel zu kritisieren. Vier davon enthalten problematische Konservierer. Das ist zum einem das starke Allergen Methylchloroisothiazolinon, abgekürzt CIT. Bei einem Shampoo ohne Silikone im Test sind zusätzlich noch Parabene deklariert, die im Verdacht stehen, wie ein Hormon zu wirken.
Die mögliche hormonelle Wirkung ist auch unser Kritikpunkt am UV-Filter Ethylhexylmethoxycinnamat. Ein Anbieter im Test setzt ihn nicht als UV-Filter für Kopf und Haut ein, sondern zum Schutz des Produkts. Die Industrie verwendet die chemischen Filter auch, um zu verhindern, dass Sonnenstrahlen etwa den Duft oder die Farbe ihrer Kosmetik verändern. Das ist unnötig, viele andere Anbieter lösen es einfach über die Art der Verpackung.
Kritik gibt es auch für Duftstoffe, die in den fünf "ungenügenden" Shampoos ohne Silikone im Test enthalten sind. Einer der bemängelten Duftstoffe ist Lilial. Diese Verbindung war im Tierversuch fortpflanzungsschädigend.
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Haarshampoo: So erkennen Sie typische Silikone
Wir haben für Sie zwei Tipps zur Haarpflege mit silikonfreien Shampoos:
- Viele Anbieter werben damit, dass ihr Shampoo silikonfrei ist. Wenn es nicht groß auf der Verpackung steht, erkennen Sie typische Silikone an den Bezeichnungen "Dimethicone" und "Dimethiconol".
- Wenn man die Haarpflege auf silikonfrei umstellt, sehen die Haare oft vorübergehend etwas angegriffen aus. Verzagen Sie nicht gleich nach wenigen Haarwäschen.
Diesen Test haben wir erstmals im ÖKO-TEST Magazin 5/2019 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch 2020 im Oktober 2019, sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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