Zum Abschminken benutzen viele gerne Wattepads. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Pads sind praktisch und passen in jeden Kulturbeutel. Doch konventionelle Wattepads landen nach der Benutzung im Abfall – wiederverwendbare Pads hingegen können viel Müll einsparen. Wir haben uns angesehen, wie gut die waschbaren Abschminkpads im Vergleich zu Einwegpads wirklich sind.
Waschbare Abschminkpads: Das sind die Vorteile
Waschbare Pads sparen beim Abschminken Abfall, denn sie können sehr oft wiederverwendet werden, bevor sie entsorgt werden müssen. Laut Herstellerangaben können Sie die wiederverwendbaren Pads zwischen 200- und 300-mal benutzen – eine gute Pflege vorausgesetzt.
Die Abschmink-Mehrwegpads können aus verschiedenen Materialien gefertigt sein. Überwiegend bestehen sie aber aus Polyester (Mikrofaser) – einem Kunststoffmix aus Polyester und Polyamid –, Baumwolle oder Bambusviskose.
Waschbare Mehrwegpads sind meist deutlich teurer als Wattepads. Durch die wiederholte Benutzung zahlt sich der höhere Preis jedoch wieder aus. Auch die Ökobilanz der waschbaren Abschminkpads ist besser: Natürlich verbraucht das wiederholte Waschen der Pads jeweils Wasser und Energie – dafür müssen sie aber auch nur einmal hergestellt werden. Der relativ hohe Wasserverbrauch, der dafür anfällt, schlägt bei wiederverwendbaren Abschminkpads deshalb nur einmal zu Buche.
Nachteile der wiederverwendbaren Pads
Einweg-Wattepads landen im Müll; die wiederverwendbaren Pads werden hingegen in der Maschine mitgewaschen. Dadurch können aber Make-up-Rückstände und Mikroplastik ins Abwasser und die Umwelt gelangen. Denn: Sehr viele Kosmetikprodukte enthalten Mikroplastik, wie unsere Kosmetik-Tests der letzten Jahre immer wieder gezeigt haben.
Tipp: Kaufen Sie am besten zertifizierte Naturkosmetik. Diese Produkte kommen in der Regel ohne Mikroplastik aus. So gelangen auch keine Plastikteilchen in die Umwelt.
Wie gut schminken Mehrweg-Abschminkpads ab?
Die wohl wichtigste Frage in Bezug auf Abschminkpads: Wie gut nehmen die Pads Make-up und Schmutz auf?
Als wir 2021 zuletzt zahlreiche Wattepads und Mehrwegpads im Test untersucht haben, schnitten die Mehrwegprodukte diesbezüglich schlechter ab als die Wattepads: Nur die Hälfte konnte in Sachen Reinigungskraft überzeugen (bei den Einweg-Produkten waren es über 80 Prozent). Auch bei der Reißfestigkeit unterscheiden sich die Produkte deutlich. Mehr zu unserem Abschminkpads-Test erfahren Sie, wenn Sie auf den folgenden Kasten klicken:
Waschbare Abschminkpads richtig waschen
Wiederverwendbare Abschminkpads können Sie nach der Benutzung einfach in der Waschmaschine mitwaschen. Am besten geben Sie die Pads in einen kleinen Baumwoll-Waschbeutel, damit sie nicht verloren gehen. Eine Wäsche bei 30 oder 40 Grad reicht meist aus, um die Abschminkpads wieder sauberzubekommen.
Im unserem Wattepads-Test aus dem Jahr 2021 prüften wir alle wiederverwendbaren Abschminkpads auch auf ihre Auswaschbarkeit. Rund die Hälfte der getesteten Pads erzielte dabei Bestnoten. Bei allen anderen waren die Make-up-Flecken nach dem Waschgang noch mehr oder weniger stark erkennbar.
Fazit: Wer Müllberge beim Abschminken vermeiden möchte, greift besser zu Mehrwegpads in Bio-Qualität. Ansonsten gilt: Wenn schon Wattepads, dann am besten Bio-Produkte. Denn sowohl beim Anbau als auch bei der Reinigung und Aufbereitung von Baumwolle kommt viel Chemie zum Einsatz.
Abschminktücher bei ÖKO-TEST
Lesetipp: Wir haben erst vor Kurzem zahlreiche Abschminktücher im Test zur Untersuchung ins Labor geschickt. Gut für die Umwelt sind die Tüchlein nicht – und auch nicht wirklich "biologisch abbaubar" oder "kompostierbar", auch wenn das einige Hersteller gerne so hätten. Klicken Sie für mehr auf den Kasten:
Weiterlesen auf oekotest.de:
- Augen-Make-up-Entferner im Test: "Sehr gute" Produkte gibt es schon für wenig Geld
- Waschgel gegen Pickel im Test: Einige Stoffe sind nichts für unreine Haut
- Reinigungsmilch: So schneiden Lavera, Dr. Hauschka, Nivea im Test ab
-
Feste Gesichtsreiniger im Test: Wie nachhaltig sind sie wirklich?
- Abschminktücher: Darum sind sie nicht die beste Wahl
