Gesunde Proteinriegel? Nur drei Riegel im Test sind "gut"

Magazin März 2025: Schwarzer Pfeffer | Autor: Jil Eichhorn/Heike Baier/Hannah Pompalla | Kategorie: Essen und Trinken | 27.02.2025

Proteinriegel im Test: Wir haben 20 Riegel getestet.
Foto: ÖKO-TEST

Viele Menschen greifen nach dem Sport zu einem Proteinriegel. Aber wie sinnvoll und gesund sind sie eigentlich wirklich? Fest steht: Alle Riegel in unserem Test sind hoch verarbeitete Produkte mit einer Menge Zusatzstoffen. Nur drei schneiden "gut" ab.

  • Im Test: Wir haben 20 Riegel eingekauft, die mit Proteingehalten von 29 bis 51 Prozent werben. Wir bezahlten für die Produkte zwischen 83 Cent und 2,89 Euro pro Riegel.
  • Nur drei Proteinriegel sind mit der Note "gut" empfehlenswert. Drei Produkte rasseln durch den Test. 
  • In vielen Riegeln steckt Kollagenhydrolysat oder Gelatine – das sind eher minderwertige Proteine, die in der Regel aus Schlachtabfällen hergestellt werden.
  • Kritik üben wir außerdem vor allem an Süßstoffen und Aromen.

Das Geschäft mit Proteinprodukten ist riesig – vom Proteinpulver bis zum Pudding. Mit einem Proteinversprechen auf der Verpackung lässt sich offenbar alles verkaufen, frei nach der Devise: Wo viele Proteine drin sind, kommt automatisch etwas Gesundes raus.

Sind Proteinriegel gesund und sinnvoll?

Ist das alles nur ein gigantischer Marketinghype, oder sind gewisse Produkte in bestimmten Situationen doch sinnvoll? Mit dieser Frage im Hinterkopf haben wir Proteinriegel unter die Lupe genommen.

Aus dem riesigen Sortiment im Handel haben wir 20 Proteinriegel ausgewählt – allesamt Produkte, die mit wenig Zucker und Proteingehalten von etwa 30 bis 50 Prozent werben. "High protein, low sugar" schreiben viele auf ihre Packungen. Klingt erst mal gut, wo ist das Problem?

Um das herauszufinden, mussten wir uns die langen Zutatenlisten etwas genauer ansehen. Dabei ließen wir uns von einem Expertenkreis der Deutschen Hochschule für Gesundheit und Sport (DHGS) beraten und schickten wie immer auch alle Produkte ins Labor.

Proteinriegel sind beliebt. Aber wie steht es um bedenkliche Inhaltsstoffe? Wir haben 20 Produkte getestet.
Proteinriegel sind beliebt. Aber wie steht es um bedenkliche Inhaltsstoffe? Wir haben 20 Produkte getestet. (Foto: Aleksandr Finch/Shutterstock)

dm, Rossmann & Co.: Proteinriegel im Test

Das Ergebnis unseres Tests von 20 Proteinriegeln kann man vielleicht so zusammenfassen: Gelegentlich ein Proteinriegel nach dem Sport oder, wenn es schnell gehen muss, geht in Ordnung. Drei Riegel im Test können wir empfehlen. Der Großteil hingegen landet im Mittelfeld.

Zum Problem werden Proteinriegel in unseren Augen erst, wenn sie allzu regelmäßig eingesetzt oder mit einem gesunden Snack verwechselt werden. Und von drei Riegeln, die mit "ungenügend" bzw. "mangelhaft" durch den Test fallen, raten wir wirklich ab.

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Proteinriegel stecken voller Zusatzstoffe

Nun ist so ein Proteinriegel – dosiert und an der richtigen Stelle eingesetzt – nicht zwangsläufig schlecht. Aber eines sollte klar sein: Die Proteinriegel in unserem Test sind hoch verarbeitete Industrieprodukte und kein Ersatz für vollwertige Lebensmittel.

Überzogen mit Schokolade, bestehen sie innen meist aus einer zähen Masse isolierter Proteine plus Zusatzstoffen wie Feuchthaltemitteln, Emulgatoren, Aromen, Füll-, Süß- und Zuckeraustauschstoffen.

Minderwertige Proteine in vielen Proteinriegeln

Doch beginnen wir mit den Zutaten, die hier die Hauptrolle spielen: den Proteinen. Die Proteinriegel im Test enthalten durchweg einen Mix verschiedener Milchproteine wie Milcheiweißkonzentrat, Molkenproteinisolat oder Calciumcaseinat, häufig ergänzt durch Sojaeiweiß.

Das ist im Prinzip eine gute Kombi, denn Milchproteine enthalten alle neun essenziellen Aminosäuren, sind gut verdaulich und gelten – genau wie Sojaprotein – als hochwertig. Aber: 16 Proteinriegel im Test geben in ihren Proteinmix auch Kollagenhydrolysat oder Gelatine. Die sind in der Regel aus Schlachtabfällen wie Rinderknorpel oder Hahnenkämmen hergestellt.  

Sie gelten laut Prof. Dr. Konstantin Beinert von der Deutschen Hochschule für Gesundheit und Sport (DHGS) als Proteine minderer Qualität und werden gern als kostengünstige Füllstoffe eingesetzt: "Kollagenprotein und Gelatine sind arm an essenziellen Aminosäuren wie Tryptophan und daher weniger bedeutend für die Muskelproteinsynthese." Wir ziehen für ihren Einsatz eine Note ab.

Proteinriegel haben sich als vermeintlich gesunder Snack etabliert. Dabei sind sie, was die Nährstoffe angeht, nur wenig besser als ein normaler Schokoriegel.
Proteinriegel haben sich als vermeintlich gesunder Snack etabliert. Dabei sind sie, was die Nährstoffe angeht, nur wenig besser als ein normaler Schokoriegel. (Foto: Evgeniia Trushkova/Shutterstock)

Proteinriegel ohne Zucker, aber mit Süßstoffen

Zweiter Kritikpunkt: Bis auf drei Proteinriegel im Test enthalten alle Produkte synthetisch hergestellte Süßstoffe, meistens Sucralose. Süßstoffe wie Sucralose stehen immer wieder in der Kritik. Sie werden mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht, und es gibt Hinweise, dass sie sich ungünstig auf die Mikroorganismen im Darm, die sogenannte Darmflora, auswirken.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht in ihrer Richtlinie von 2023 bei regelmäßigem Süßstoffverzehr sogar Hinweise für eine erhöhte Sterblichkeit.

Wir finden, da sind die Zuckeralkohole, mit denen die drei "guten" Riegel ausschließlich gesüßt sind, das kleinere Übel. Sie können immerhin "nur" Verdauungsbeschwerden verursachen, gelten laut Europäischer Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) aber sonst bisher als unbedenklich.

Alle Proteinriegel im Test enthalten Aromastoffe

Dritter Kritikpunkt: Kein Riegel im Test kommt ohne Aromastoffe aus. Manche schreiben zwar "natürliches Aroma" auf die Zutatenliste – bei diesen erfahren Verbraucherinnen und Verbraucher jedoch nicht, welcher Rohstoff dahinter steckt. So lässt sich aus Schimmelpilzkulturen beispielsweise Nussaroma herstellen und hieße dann "natürliches Aroma".

Stammt ein Aroma aus dem geschmacksgebenden Rohstoff – etwa Kakao –, handelt es sich um ein authentisches Aroma, und die Hersteller dürfen "natürliches Kakaoaroma" deklarieren. Das wäre in unseren Augen in Ordnung und ginge ohne Abzug durch – doch kein Hersteller im Test verwendet ausschließlich authentische Aromen.

Carrageen und Mineralöl in Proteinriegeln im Test

Bei zwei Proteinriegeln, die mit der schlechtesten Note "ungenügend" durchfallen, kommen noch weitere Probleme hinzu. Der eine Riegel setzt Carrageen als Verdickungsmittel ein. Das Problem: In Tierstudien zeigte Carrageen negative Effekte auf den Verdauungstrakt und das Immunsystem. Zudem wies das Labor in dem Riegel einen Zuckergehalt von 5 Gramm pro 100 Gramm nach, obwohl auf der Packung nur 2,6 Gramm deklariert sind.

Nun ist der betroffene Anbieter nicht der einzige im Test, der seinen Zuckergehalt schönrechnet – aber er überschreitet dabei als Einziger den zulässigen Toleranzbereich des entsprechenden EU-Leitfadens.

    Im anderen Testverlierer hat das Labor wiederum einen "erhöhten" Gehalt an gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH) nachgewiesen. Sie können während der Herstellungskette in Lebensmittel gelangen und reichern sich im menschlichen Fettgewebe und der Leber an, mit noch unklaren Folgen.

      Wie viele Proteine am Tag brauchen wir?

      Die Riegel enthalten also nicht nur gut verwertbare Proteine, sie haben auch eine ganze Menge kritischer Zutaten im Gepäck. Deshalb mal eine ganz andere Frage: Für wen ist diese Extraportion Proteine überhaupt sinnvoll?

      Proteine sind wichtig für uns, keine Frage. Wer Sport macht und Muskeln aufbauen will, der muss ausreichend Eiweiß als Baustoff essen. Nur: Wie viel Proteine wir täglich wirklich brauchen, das ist umstritten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) sagt, 0,8 bis 1 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht sind genug für gesunde Erwachsene, die bis zu fünf Stunden Sport die Woche treiben.

      Einige Sportwissenschaftler plädieren inzwischen für eine etwas höhere Zufuhr. Auch Prof. Dr. Andreas Wittke von der DHGS sagt: "Studien zeigen, dass Sportler im Vergleich zu inaktiven Personen bis zu doppelt so viel Protein benötigen könnten, um den gesteigerten Anforderungen durch Training, Regeneration und Muskelaufbau gerecht zu werden."

      Wie viel Protein braucht ein Sportler?

      Je nachdem, welche Sportart betrieben wird, empfiehlt Professor Wittke auf Basis der aktuellen Literatur folgende Protein-Zufuhrmengen pro Tag:

      • Ausdauersport: 1,2 bis 1,6 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht.
      • Spielsportarten (z.B. Fußball): 1,4 bis 1,6 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht.
      • Fitness- und Muskelaufbautraining: Mehr als 1,6 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht.

      Allerdings sind diese Proteinmengen für die meisten Erwachsenen mit einer ausgewogenen Ernährung eigentlich gut zu realisieren. Auch die Nationale Verzehrsstudie im Auftrag des Bundesernährungsministeriums zeigte 2008, dass 85 Prozent der Frauen in Deutschland und sogar 89 Prozent der Männer ausreichend Proteine essen. Seither mag sich diese Zahl jedoch durch den gesunkenen Fleischkonsum etwas verschoben haben.

      Wann ist es sinnvoll, einen Proteinriegel zu essen?

      Wichtiger ist aber vermutlich, was Prof. Dr. Michael Keiner – ebenfalls tätig an der DHGS –, zu bedenken gibt: "Dass eine vollwertige Ernährung das Beste wäre, wissen wir alle. Im hektischen Alltag des realen Lebens kriegen es viele Sportler aber nicht hin, ihren gestiegenen Proteinbedarf allein darüber zu decken." Für einen Proteinriegel spricht also vor allem, dass er bequem und praktisch ist.

      Für unterwegs, als Notproteinreserve im Vorratsschrank, wenn es während eines Ausdauertrainings einen Nachschub braucht. Oder eben, wenn nach dem Sport mal keine Zeit für die Zubereitung einer proteinreichen Mahlzeit ist.

      Denn es scheint von Vorteil zu sein, Proteine in zeitlicher Nähe zum Training einzunehmen – wenn das genaue Zeitfenster auch umstritten bleibt.

      Wie viel Protein am Tag ist zu viel?

      Übertreiben sollte man es allerdings nicht: Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt eine tägliche Obergrenze von zwei Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht. Mit einem zusätzlichen Riegel pro Tag, wie ihn das Gros der Hersteller empfiehlt, dürften die meisten Menschen drunterbleiben. Ob man täglich eine Portion Süßstoffe zu sich nehmen will, steht auf einem anderen Blatt.

      Wie schmecken die Proteinriegel im Test?

      Bleibt die Frage: Wie schmecken die getesteten Proteinriegel? Geschmacklich waren die Riegel zwar alle mehr oder weniger zäh, abgesehen von ein paar Schönheitsfehlern aber ansonsten in Ordnung, urteilten die von uns beauftragten Sensoriker bei der Verkostung.

      Die Proteinriegel vermarkten sich in unseren Augen auch mit ihren oft mehrschichtigen Aufbauten und Namenszusätzen wie "Cookies & Cream", "Fudgy- Brownie-Geschmack" oder "Chocolate Muffin" klar über den Geschmack: Wer mit Appetit auf Süßes im Supermarkt oder am Kiosk steht, könnte verleitet sein, sich einen Riegel extra zu gönnen – in der Annahme, dass Proteine ja schließlich gesund seien.

      Gesunde Proteinriegel? Nur etwas besser als ein Schokoriegel 

      Manche Hersteller schreiben uns auch unumwunden, ihr Riegel könne einfach als "gesunde Alternative zu herkömmlichen Snacks" genossen werden. Das geht uns ganz klar zu weit: Ein Proteinriegel steht in der Nährstoffbilanz vielleicht ein kleines bisschen besser da als ein klassischer Schokoriegel.

      Aber viele Riegel haben dennoch einen Haufen Kalorien und sind eben kein Ersatz für ein vollwertiges Lebensmittel, bei dem Proteine in einem Gesamtpaket mit weiteren Nährstoffen daherkommen.

      Die Hersteller machen mit den Proteinversprechen auf leckeren Snacks aber ein Bombengeschäft, für das Verbraucherinnen und Verbraucher tief in die Tasche greifen müssen: Viele Proteinriegel in unserem Test kosten weit über zwei Euro und damit mehr als das Doppelte als ein klassischer Schokoriegel.

      Weiterlesen auf oekotest.de:

      Wir haben diese Produkte für Sie getestet

      Testverfahren

      In Super- und Drogeriemärkten sowie im Fachhandel haben wir 20 Riegel eingekauft, die mit Proteingehalten von 29 bis 51 Prozent werben. Vorzugsweise griffen wir zu Produkten mit Schokoladengeschmack und niedrigem Zuckergehalt. Preislich rangierten sie in einer Spanne von 83 Cent und 2,89 Euro pro Riegel. Spezialisierte Labore analysierten in unserem Auftrag alle Produkte auf eine Kontamination mit Mineralölbestandteilen (MOSH/MOSHAnaloge, MOAH), Chlorat und Perchlorat.

      Waren bestimmte Süßstoffe deklariert, ließen wir die Gehalte an Sucralose, AcesulfamK, Aspartam, Cyclamat und Saccharin untersuchen, um zu überprüfen, ob die geltenden Höchstmengen eingehalten werden. Die Zucker- und Proteingehalte ließen wir ebenfalls analysieren und glichen die Werte mit der Deklaration ab. Wir prüften ob die als glutenfrei ausgelobten Riegel die zulässige Obergrenze von 20 Milligramm pro Kilogramm Gluten einhielten.

      Deklarierte ein Riegel natürliches Vanillearoma oder Vanilleextrakt, ließen wir überprüfen, ob die Aromaspektren mit der Deklaration übereinstimmen. Geschulte Sensorikexperten verkosteten die Riegel in unserem Auftrag und beurteilten sie hinsichtlich Geruch, Geschmack, Aussehen und Konsistenz. Die Deklaration der Produkte checkten wir auf unzulässige Werbeaussagen, auf nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben, ob es sie auf Deutsch gibt und ob der Ballaststoffgehalt angegeben ist.

      Außerdem erfassten wir dort Zusatzstoffe wie Carrageen und Aromen sowie die eingesetzten Proteine. Wir prüften, ob es Umweltauslobungen ohne ausreichende Information oder ohne konkrete Fundstelle auf dem Produkt gab. Bei der Beurteilung der Proteinriegel stützten wir uns auf die wissenschaftliche Beratung der Deutschen Hochschule für Gesundheit und Sport (DHGS) in Mannheim. Zudem gab es eine Analyse der Verpackungen auf PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen.

      Bewertungslegende

      Soweit nicht abweichend angegeben, handelt es sich bei den hier genannten Abwertungsgrenzen nicht um gesetzliche Grenzwerte, sondern um solche, die von ÖKO-TEST festgesetzt wurden. Die Abwertungsgrenzen wurden von ÖKO-TEST eingedenk der sich aus spezifischen Untersuchungen ergebenden Messunsicherheiten und methodenimmanenter Varianzen festgelegt, zugrunde gelegt werden die gemessenen Gehalte. Steht bei konkret benannten Analyseergebnissen "nein", bedeutet das "unterhalb der Bestimmungsgrenze" der jeweiligen Testmethode. Bei Richt- und Orientierungswerten handelt es sich um rechtlich nicht bindende Werte, die eingehalten werden sollten, während rechtlich bindende Grenzwerte eingehalten werden müssen. Die in der Tabelle dargestellten sensorischen Eigenschaften sind gekürzt, es wurden nur die aus unserer Sicht relevanten bzw. besonderen Punkte dargestellt. MOSH/MOSH-Analoge beinhalten gegebenenfalls auch POSH (Polyolefin Oligomeric Saturated Hydrocarbons), PAO (Poly Alpha Olefins) und MORE (Mineral Oil Refined Products).

      Bewertung Testergebnis Inhaltsstoffe: Unter dem Testergebnis Inhaltsstoffe führen zur Abwertung um jeweils zwei Noten: a) ein gemessener Gehalt an Mineralölbestandteilen (MOSH/MOSH-Analoge) der Kettenlangen C17 bis C35 von mehr als 2 bis 4 mg/kg (in Tabelle: "erhöht"); b) ein gemessener Gehalt an Sucralose von mehr als 500 bis 1.000 mg/kg, der den hier zugrunde gelegten Grenzwert für Sucralose in Süßwaren ohne Zuckerzusatz der Kategorie 05.2 der Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 über Lebensmittelzusatzstoffe zu mehr als 50 bis 100 Prozent ausschöpft (in Tabelle: "erhöht"). Zur Abwertung um jeweils eine Note führen: a) Carrageen; b) Süßstoffe (hier: Sucralose, Steviolglykoside aus Stevia, Acesulfam-K), wenn nicht bereits wegen einer mehr als 50-prozentigen Grenzwertausschöpfung für Sucralose abgewertet wurde; c) natürliches Aroma und/oder Aroma; d) Kollagenhydrolysat/hydrolysiertes Kollagen und/ oder Gelatine.

      Bewertung Testergebnis Sensorik: Unter dem Testergebnis Sensorik führen zur Abwertung um eine Note: zwei bis drei Mängel in der Kategorie Aussehen und Konsistenz.

      Bewertung Testergebnis Weitere Mängel: Unter dem Testergebnis Weitere Mängel führen zu einer Abwertung um jeweils eine Note: a) keine Angabe des Ballaststoffgehalts in der Nährwerttabelle auf der Verpackung. Diese Angabe ist rechtlich nicht verpflichtend, kann dem Verbraucher jedoch eine wertgebende Information zum Produkt geben; b) eine Abweichung des deklarierten Gesamtzuckeranteils vom im Labor ermittelten Wert von mehr als ± 2 Gramm bei Zuckergehalten von weniger als 10 Gramm pro 100 Gramm. Diese Bewertung basiert auf dem EU-Leitfaden für Toleranzen zur Nährwertdeklaration für zuständige Behörden; c) keine Packungsinformationen auf Deutsch, obwohl es sich bei dem von uns gekauften Produkt um ein Produkt handelt, das auf dem deutschen Markt angeboten wird.

      Das Gesamturteil beruht auf dem Testergebnis Inhaltsstoffe. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "befriedigend" ist, verschlechtert das Gesamturteil um eine Note. Ein Testergebnis Sensorik oder Weitere Mängel, das "gut" ist, verschlechtert das Gesamturteil nicht.

      Testmethoden 

      Mineralölbestandteile: nach ISO 20122 : 2024-04 mod.; die Modifikation betrifft die Epoxiderung und eine zusätzliche Aufreinigung (Bestimmung im homogenisierten Probenmaterial aus drei Packungen).   

      Chlorat/Perchlorat: LC-MS/MS (Bestimmung im homogenisierten Probenmaterial aus drei Packungen).  

      Gesamtzucker: titrimetrisch nach Luff-Schoorl (Bestimmung im homogenisierten Probenmaterial aus drei Packungen).      

      Rohprotein: titrimetrisches Verfahren (Bestimmung im homogenisierten Probenmaterial aus drei Packung

      Süßstoffe: LC-MS/MS (Bestimmung im homogenisierten Probenmaterial aus drei Packungen).   

      Vanille- und schwerflüchtige Aromainhaltstoffe: UPLC-DAD-MS/MS ASU L 00.00-134 mod.        

      Sensorik: beschreibend, § 64 LFGB L 00.90-14:2019-03, mod.

      PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen in der Verpackung: Röntgenfluoreszenzanalyse.   

      Gliadin: quantitativ, ELISA.              

      Einkauf der Testprodukte: Oktober bis November 2024.

      Tests und deren Ergebnisse sind urheberrechtlich geschützt. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlags dürfen keine Nachdrucke, Kopien, Mikrofilme oder Einspielungen in elektronische Medien angefertigt und/oder verbreitet werden.