Parkett passt nicht ins Budget, Laminat ist zu ungemütlich. Ein schallschluckender Boden wäre gut - etwas Dämpfendes, Warmes. Das Verlegen soll kein wochenfüllendes Programm werden, und außerdem: Wer weiß, wie lange man noch in der Mietwohnung wohnt? Große Investitionen verkneift man sich da lieber.
Viele Gründe sprechen für einen Teppichboden aus Kunststofffasern. Die Modelle sind mit teilweise weniger als zehn Euro pro Quadratmeter unschlagbar günstig und dennoch mit einer Beanspruchungsklasse gekennzeichnet, die viel erwarten lässt. Knapp 90 Millionen Quadratmeter sogenannter Tuftingteppiche werden Jahr für Jahr in Deutschland verlegt. Auch wenn das Laminat in den vergangenen dreißig Jahren stark aufgeholt hat: Der klassische Velours- und Schlingenboden hat noch immer die Nase vorn.
Zu Naturfaserteppichböden aus Ziegenhaar oder Wolle greift der Verbraucher nur selten. Das Stück Natur zu Hause macht zwar optisch was her, sorgt für ein schönes Raumklima, dämmt Schall besonders gut, das natürliche Wollfett wirkt schmutzabweisend. Aber Naturfaserteppiche kosten eine ganze Stange mehr als die synthetische Konkurrenz.
Wir wollten wissen, wie es um die Schadstoffbelastung von Synthetikteppichböden steht und ob sie wirklich so strapazierbar und komfortabel sind, wie die Hersteller es versprechen. Im Test: 13 Veloursteppichböden in Naturtönen, darunter Produkte aus dem Fachhandel und aus Baumärkten; das Preisspektrum bewegte sich zwischen circa 9 und 67 Euro für den Quadratmeter.
Das Testergebnis
Die Schadstoffbelastung der Böden hielt sich in Grenzen. Es sind vor allem die Bleigehalte sowie die mögliche elektrostatische Oberflächenspannung, die zur Abwertung führen. Bei den Praxisprüfungen zeigte sich, dass etwa die Hälfte der Anbieter zu hoch stapelt, was die Strapazierfähigkeit oder Luxusqualität ihrer Böden angeht.
Bei der Suche nach dem richtigen Teppich ist eine Frage das A und O: Wo soll er liegen? Ein Boden im Flur muss ziemlich viel aushalten können; im Schlafzimmer hingegen spielt womöglich eher eine Rolle, dass der Boden sich dicht und weich anfühlt. Etliche Teppiche halten nicht, was die Infos beim Einkauf, also das technische Datenblatt, versprechen. Diva Fb. 44 von Associated Weavers, Flair/Toskana Sand 27 von Neodon und Dancer VR 89-wool von Billermann geben eine höhere Beanspruchungsklasse an, als die Prüfung ergab. Bei der Prüfung in der Vetterman-Trommel, mit der die Aussehensveränderung nach mehreren Jahren Nutzung simuliert wird, schnitten sie schlechter ab, als die Norm für die angegebene Klasse erlaubt. Hier können sich früher als erwartet Laufstraßen bilden.
Bei der Überprüfung der Komfortklasse geht es darum, wie viele Noppen sich im Velours verbergen und wie schwer und dick die Nutzschicht tatsächlich ist. Letztlich ist es Geschmacksache, wie dick und samtig man es mag. Dennoch müssen die Produkte die ausgewiesene Klasse erfüllen. Einig...