ÖKO-TEST hat in den vergangenen Jahren mehrfach Riester-Bank-Sparpläne untersucht und empfohlen - dabei aber immer auf den Pferdefuß Rentenphase hingewiesen. Welche Konditionen die Bank dann bietet, ist bei Vertragsabschluss immer ungewiss. Denn der Gesetzgeber zertifiziert Verträge, bei denen die Konditionen für die Auszahlung erst zu Rentenbeginn festgezurrt werden. Damit - so kritisierte ÖKO-TEST - bürdet er den Sparern ein unkalkulierbares Risiko auf. Sichtbar wurde das in unserem Test vom Juli 2011. Denn mittlerweile kommen die ersten Riester-Sparer ins Rentenalter und unser Vergleich der Rentenkonditionen - der erste überhaupt - machte deutlich, dass bei den eigentlich provisionsfreien Verträgen plötzlich doch Kosten fällig werden. Denn die Banken dürfen die lebenslange Rente nicht gestalten. Sie sind praktisch gezwungen, sie als sofort beginnende Rente beim Versicherer einzukaufen, oder einen eigenen Auszahlplan mit einer Restrente ab 85 vom Versicherer zu kombinieren - für beide Varianten geht zu viel Geld drauf.
Leserzuschriften belegen zudem, dass viele Banken ihre Kunden zu Rentenbeginn nur unzureichend und sogar irreführend informieren. Einem ÖKO-TEST-Leser legte die Sparkasse Arnsberg-Sundern zum Beispiel ein Angebot über eine sofort beginnende garantierte Rente vom Versicherer in Höhe von 58,21 Euro vor, während ihr eigener Riester-Auszahlplan nur 49,02 Euro im Monat bringen sollte. Die Verzinsung des Auszahlplans hatte sie schlicht "vergessen" auf die Rate aufzuschlagen. In der für den Laien unverständlichen Modellrechnung wurde lediglich versteckt ein Betrag von 2.685,46 Euro an "Zinsen gesamt" genannt. Würde man diesen Betrag in monatliche Raten umwandeln, müsste die Bank dem Kunden aber 60,80 Euro pro Monat zahlen - also mehr als bei der Sofortrente.
Weiteres Ärgernis: Für die Sofortrente vom Versicherer fallen noch einmal Abschlussgebühren an, für den Auszahlplan der Bank dagegen nicht. Lassen Sie deshalb alle Offerten für die Auszahlphase von einer Verbraucherzentrale überprüfen.