Jeder dritte Erwachsene in Deutschland greift zu Nahrungsergänzungsmitteln. Die meisten versprechen sich davon, ihrer Gesundheit etwas Gutes zu tun. Die Auswahl ist groß. Besonders beliebt: Vitamine und Mineralstoffe, sie machen zwei Drittel aller verkauften Mittel aus. Im Spitzenfeld der Topseller: "A–Z"-Multivitaminpräparate. Sie sollen dem Körper alle wichtigen Vitamine und Mineralstoffe zuführen. Wir haben uns 17 Mittel ganz genau angeschaut.
Vitamintabletten-Test: Vitaminpräparate im Vergleich
Vitamine, möglichst viele davon – das klingt gut. Wenn alle diese gesunden Stoffe vermeintlich in einer einzigen kleinen Pille stecken, warum dann noch Gemüse putzen oder Obst schneiden? Ganz so einfach ist die Sache jedoch nicht. Nicht nur, dass die Vitamine aus dem Labor kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung mit frischem Obst und Gemüse sind. Es besteht zudem die Gefahr der Überdosierung.
Vitamine und Mineralstoffe gehören zwar zu den essentiellen Nährstoffen. Das heißt, der Körper braucht sie, kann sie aber in der Regel nicht selbst synthetisieren. Doch wie meist gilt: Zu viel davon – und sie können schädlich sein. Hinzu kommt: In Deutschland ist die Versorgungslage mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen relativ gut. Das hat die Nationale Verzehrstudie II gezeigt, eine bundesweite Erhebung mit 20.000 Teilnehmern. Es besteht kaum eine Gefahr der Unterversorgung.
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Multivitamin-Tabletten von Centrum & Co. im Test
Im Test: Multivitaminpräparate aus Supermärkten, Drogerien und Apotheken. Es handelt dabei sich um Nahrungsergänzungsmittel, ausgelobt als "A–Z"-Produkte. Die Tabletten und Kapseln im Test sind oft mit 13 Vitaminen und mehr als 10 Mineralstoffen angereichert.
Wir haben uns gefragt, was und wem die Mittel nutzen. Zudem haben wir gecheckt, ob sie zu hoch dosiert sind. Denn in der Europäischen Union und in Deutschland gibt es bisher keine verbindlichen Vorgaben für die Dosierung mit einzelnen Vitaminen und Mineralstoffen. Grundlage unserer Bewertung sind daher die Höchstmengenempfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR).
Geprüft haben wir auch, ob Warnhinweise auf den Packungen oder Beipackzetteln abgedruckt sind. Denn je nach Rezeptur sind Multivitaminpräparate unter anderem für Kinder, Jugendliche und Schwangere nicht geeignet.
Zudem haben wir die Auslobungen und Gesundheitsversprechen unter die Lupe genommen. Ein Labor prüfte die Packungen überdies auf umweltschädliche chlorierte Verbindungen.
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