Traditionell werden Thymian, Isländisches Moos, Lindenblüten oder Bitterfenchel eingesetzt, um bei Erkältungen festsitzenden Schleim in den Bronchien zu lösen, das Abhusten zu erleichtern und den Hustenreiz zu lindern. Die 18 von uns getesteten Husten- und Bronchialtees sind Mischungen aus Blüten, Samen, Wurzeln oder Blättern dieser Pflanzen – auch der Salus Kräutertee Nr. 8 Bronchial-Tee.
Salus Kräutertee Nr. 8 Bronchial-Tee im Test "ungenügend"
Der Kräutertee Nr. 8 Bronchial-Tee von Salus zählt im Test Husten- und Bronchialtees zu den Arzneitees, die negativ auffallen. Mit 22 Cent pro Tasse gehört er zu den teureren Tees im Test. Trotz des höheren Preises schneidet der Bronchial-Tee von Salus nur mit dem Gesamturteil "ungenügend" ab. Ebenso, wie sieben weitere Tees im Test.
Unsere Hauptkritikpunkte: Der getestete Salus Kräutertee Nr. 8 war mit Pflanzengiften aus der Gruppe der Pyrrolizidinalkaloide (PA) belastet. Außerdem wies ein von uns beauftragtes Labor Rückstände mehrerer Pestizide nach, darunter das von uns als bedenklich eingestufte Glyphosat. Hinzu kommt: Aus Sicht unseres Gutachters fehlen auch für traditionelle Arzneimittel wie dem Salus Kräutertee Nr. 8 Bronchial-Tee ausreichende wissenschaftliche Belege dafür, dass sie tatsächlich gegen Erkältungsbeschwerden helfen.
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Pflanzengifte im Bronchial-Tee Nr. 8 von Salus
Die Pflanzengifte Pyrrolizidinalkaloide (PA) hat das von uns beauftragte Labor in insgesamt neun Tees im Test nachgewiesen. Ein erhöhter Gehalt war unter anderen auch im Salus Kräutertee Nr. 8 Bronchial-Tee nachweisbar. PA sind natürliche Giftstoffe, die bestimmte Unkräuter bilden, um Fressfeinde wie Insekten abzuwehren. Sie können jedoch auch für Menschen gefährlich werden. Denn PA können die Leber schädigen und gelten außerdem als erbgutschädigend und krebsauslösend.
Doch wie kommen PA in den Tee? Wachsen die unerwünschten Pflanzen zwischen den Kräutern, können sie bei der maschinellen Ernte in das Schnittgut und schließlich in den Tee gelangen.
Zudem ist der getestete Bronchial-Tee von Salus mit Spritzmitteln belastet, unter anderem mit Glyphosat und dem Antimückenmittel DEET. Siebenmal handelte es sich im Salus-Tee um Pestizid-Rückstände im Spurenbereich, einen Pestizid-Wert haben wir jedoch als erhöht eingestuft. DEET stammt vermutlich aus den im Salus-Tee enthaltenen Lindenblüten. Diethyltoluamid, so der vollständige Name der chemischen Substanz, kann Schleimhäute reizen und Allergien auslösen.
Der Salus Kräutertee Nr. 8 Bronchial-Tee ist nicht der einzige Erkältungstee im Test, der mit Pestiziden und PA belastet war. Insgesamt haben wir in 14 Husten- und Bronchialtees Pestizide und in sieben Tees Pflanzengifte abgewertet – je nach analysierter Rückstandsmenge unterschiedlich stark.
Wirksamkeitsbelege wenig überzeugend
Wenn Sie unter Husten- und Bronchialbeschwerden leiden, sollten Sie vom getesteten Salus-Bronchial-Tee allerdings nicht zu viel erwarten. Für die enthaltene Teemischung ergeben sich aus der veröffentlichten wissenschaftlichen Studienlage keine ausreichenden Belege zur Wirksamkeit. Zu diesem Ergebnis kommt unser Gutachter Professor Manfred Schubert-Zsilavecz, pharmazeutischer Chemiker an der Universität Frankfurt. Dies gilt ihm zufolge für alle Husten- und Bronchialtees im Test.
Der Salus Kräutertee Nr. 8 Bronchial-Tee ist einer von drei Tees im Test, der als traditionelles Arzneimittel registriert ist. Solche Arzneimittel haben einen Hinweis im Beipackzettel, dass sie ausschließlich aufgrund Überlieferung und langjähriger Erfahrung bei Husten unterstützend wirken. Außerdem muss auf der Verpackung der Vermerk "Traditionelles Arzneimittel" stehen. Nachweise in Form von experimentellen klinischen Daten für ihre Wirksamkeit und Unbedenklichkeit sind für die Registrierung nicht notwendig.
So setzt sich das Gesamturteil zusammen
Das Gesamturteil zum Salus Kräutertee Nr. 8 Bronchial-Tee Bronchialtee beruht auf dem Teilergebnis Wirksamkeitsbelege und Beipackzettel. Weil die Wirksamkeitsversprechen des getesteten Kräutertees von Salus aus Sicht unseres Gutachters durch veröffentlichte Studien nur wenig überzeugend belegt sind, fällt es "ausreichend" aus.
Allerdings sorgen die nachgewiesenen erhöhten PA-Gehalte sowie die Pestizid-Rückstände, unter anderen des von uns als bedenklich eingestuften Glyphosats, für ein "ungenügendes" Teilergebnis Schadstoffe. Das Gesamturteil verschlechtert sich deshalb von "ausreichend" auf "ungenügend". Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie hier auf der Seite zum Test im Abschnitt Testverfahren. Hintergrundinfos zu unseren Arzneimitteltests finden Sie hier.
Der Test zeigt: Knapp zwei Drittel der getesteten Husten- und Bronchialtees fallen durch. Etliche der Tees sind mit Pflanzengiften und Pestiziden belastet. Aus Sicht unseres Gutachters fehlen zudem ausreichende wissenschaftliche Belege, dass ein Aufguss aus den Tees Erkältungsbeschwerden lindert. Wenn Hustentees nicht zusätzlich mit Pestiziden und Pflanzengiften belastet sind, kann man ihre Wärme und das angenehme Aroma bei aufziehenden Erkältungen aber durchaus genießen.
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