Kinder lieben Puppen. Doch welche sind robust genug und schadstoffarm? Stoffpuppen haben den Vorteil, dass sie ohne Plastikweichmacher auskommen.
Wir haben zwölf textile Puppen in die Labore geschickt, wo sie einem umfangreichen Praxistest unterzogen und auf Schadstoffe geprüft wurden.
Das Testergebnis
Jeweils ein Viertel der Puppen im Test sind "sehr gut", "gut" oder "befriedigend". Das vierte Viertel fällt abgeschlagen mit "ungenügend" durch den Test, darunter bekannte Marken.
Dass Kinder an ihrem Spielzeug zerren und zupfen, ist klar. Deshalb ist es problematisch, dass sich bei einer Puppe in der Praxisprüfung ein Etikett löste und bei einer anderen ein Aufkleber. Diese sind zwar potenziell verschluckbar, werden jedoch von der Spielzeugnorm nicht als gefährliche Kleinteile gewertet, wenn sie aus luftdurchlässigem Gewebe bestehen. Im Einzelfall ist nicht leicht zu prüfen, wie luftdurchlässig oder ungefährlich ein Etikett wirklich ist. Viele Hersteller schaffen es, ihre Produkte mit Etiketten zu versehen, die halten. Wir werten das betreffende Etikett und den Aufkleber deshalb um vier Noten ab, bezeichnen die Produkte aber nicht als "nicht verkehrsfähig". Dass bei der Lillifee-Puppe von Die Spiegelburg außerdem eine Naht am Arm riss, sehen wir als ein Zeichen mangelnder Qualität. Der große Prüfstift gemäß Spielzeugnorm passte nicht in die Öffnung, weshalb diese Auffälligkeit laut Prüflabor keine Gefährdung für Kinder darstellt.
Am Ohr der Heunec Poupetta Lotte, 30 cm entstand dagegen beim Reißen einer Naht eine Öffnung, in die der große Prüfstift mehr als sechs Millimeter eindringen konnte. Das heißt: Verschluckbares Füllmaterial wurde zugänglich. Diese Puppe hätte nach unserer Meinung so nicht verkauft werden dürfen. Sie ist nicht verkehrsfähig. Ob durch den Verarbeitungsmangel tatsächlich Lebensgefahr bestehen kann, hat das zuständige Untersuchungsamt jetzt zu überprüfen.
In puncto Inhaltsstoffe schneiden die getesteten Stoffpuppen wie gehofft mit großem Abstand besser ab als ihre Kollegen aus Plastik. Wir kritisieren aber umstrittene halogenorganische Verbindungen, optische Aufheller sowie das Halbmetall Antimon, die im Material einiger Puppen nachgewiesen wurden.