Die Eltern leiden mit. Das Kind ist quengelig und steckt ständig sein Fäustchen in den Mund. Oder es wimmert und fasst sich weinend an die Ohren. Und nichts hilft. Herumtragen, singen, wiegen. Ob der erste Zahn durchbricht, weiße Stippen auf der Zunge von Mundsoor künden oder das Kind zum wiederholten Male unter einer Mittelohrentzündung leidet - solche entwicklungstypischen Beschwerden können Eltern ihren Kindern nicht ersparen. Sie können nur trösten und bestenfalls die Schmerzen lindern. Und das heißt: anstrengende Tage und schlafarme Nächte.
Am häufigsten trifft es Kinder, die in die Kita gehen: Ihr Immunsystem lernt nun nach und nach Viren und Bakterien kennen. Das ist kein angenehmer Lernprozess, aber ganz normal. An Kuscheltieren, Kinderhänden oder ganz einfach in der Luft - irgendwo lauert immer schon das nächste Virus. Kein Wunder bei der Vielfalt: So gibt es allein rund 150 Schnupfenviren, gegen die auch Erwachsene nicht unbedingt gewappnet sind.
Schnupfen, Husten, grippaler Infekt
Symptome: Anfangs juckt und kribbelt es in der Nase, und es kratzt im Hals. Dann fängt die Nase an zu laufen. Die entzündeten Rachen- und Nasenschleimhäute sind rot und geschwollen und produzieren zunächst ein wässriges Sekret, das langsam schleimig und mitunter auch gelblich wird. Die Nase fühlt sich verstopft an, hinzu kommen schleimiger Husten, Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen, der Hals tut beim Schlucken weh, das Kind fühlt sich schlapp und kann leichtes Fieber bekommen. Die Erkältungssymptome treten nacheinander auf und klingen nach einer Woche ab.
Ursachen: Viren, die durch Tröpfcheninfektion übertragen werden. Kinder stecken sich beim Niesen, Husten, Sprechen, über herumliegende Taschentücher und Spielsachen an.
Behandlung: Meistens ist eine Erkältung nach ein, zwei Wochen überstanden - mit und ohne Medikamente. Gegen die Viren gibt es ohnehin kein Medikament. Man kann nur die Symptome lindern und die Selbstheilungskräfte stärken.
Bei Schnupfen lindern Nasentropfen oder -sprays mit Meer- oder Kochsalz die Pein. Sie machen die Nase etwas freier. Bei Nasensprays, die sofort abschwellend wirken, ist dagegen Vorsicht geboten: Sie wirken über Sympathomimetika. Diese Substanzen sorgen dafür, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen und die Schleimhäute für einige Stunden abschwellen. Dadurch wird die Nase freier, aber auch weniger durchblutet, sodass die Abwehrvorgänge unterbrochen werden. Wenn die Wirkung nachlässt, können die Schleimhäute verstärkt anschwellen. Wenn solche Nasensprays verwendet werden, dann ausschließlich spezielle Produkte für Kinder nehmen, andernfalls droht eine Überdosierung, die zu Erregung und Halluzinationen führen kann. Außerdem sollten Eltern abschwellende Nasensprays höchstens fünf Tage lang geben, am besten nur vor dem Schlafengehen, um dem Kind einen einigermaßen erholsamen Schlaf zu ermöglichen. Längerfristig eingenommen können diese Sprays ei...