- Wir haben 19 Concealer überprüft, darunter sieben mit Naturkosmetiksiegel – die Preisspanne liegt zwischen 1,36 Euro und 31 Euro für jeweils 5 Milliliter. Beim Farbton entschieden wir uns für eher helle Varianten wie ivory, light, porcelain, beige u.ä.
- Nur drei Produkte schneiden mit "sehr gut" ab.
- Notenabzüge gibt es für einen bedenklichen Konservierer, ein problematisches Kontaktallergen sowie Emulgatoren aus der Gruppe der PEG/PEG-Derivate.
Aktualisiert am 30.10.2024 | Concealer überdecken Augenringe, kaschieren leichte Rötungen im Gesicht und gleichen kleine Hautunebenheiten aus. Die Make-up-Tuben gehören zwar zu den eher unscheinbaren Utensilien im Schminktäschchen, sind aber geschickte Zauberkünstler, wenn es darum geht, unseren Teint frischer aussehen zu lassen. Ein bisschen optisches Versteckspiel ist also durchaus erwünscht, um die Spuren zu kurzer Nächte oder ungünstiger Lebensgewohnheiten zu überdecken.
Welcher ist der beste Concealer? Drei Produkte mit Bestnote
Absolut transparent sollte hingegen sein, ob wir mit den Schminkstiften auch bedenkliche Substanzen auf unserer Haut verreiben. Wir haben daher 19 Concealer in helleren Farbvarianten wie "porcelain", "ivory" oder "light" in verschiedene Labore geschickt. Das Ergebnis ist durchwachsen: Neun Concealer enttäuschen mit schlechten Testergebnissen, nur drei schneiden mit Bestnote ab. Doch gehen wir ins Detail.
Bei einigen überprüften Concealern sammeln sich so viele Minuspunkte, dass wir sie beim besten Willen nicht fürs Kaschieren von Augenringen und Co. empfehlen können. So kritisieren wir beispielsweise den Konservierer Chlorphenesin, denn diese halogenorganische Substanz kann Allergien auslösen und die Haut reizen.
Kritische Konservierer in manchen Concealern
Ja, die Konservierung von Concealern mag herausfordernd sein, weil die kleinen Applikatoren jedes Mal Keime von der Haut in die Behälter einschleppen. Aber der Test zeigt, dass andere Anbieter durchaus auf weniger kritische Konservierungsmittel setzen.
Übrigens: Bei einigen Concealern werten wir es als weiteren Mangel, wenn sie nicht hygienisch versiegelt sind.
Weitere Problemstoffe in Concealern im Test
Doch weiter in der Liste der unerwünschten Inhaltsstoffe, auf die wir – teils vereinzelt – im Concealer-Test gestoßen sind:
- Ethylhexylmethoxycinnamat: Der bedenkliche UV-Filter hat im Tierversuch eine hormonelle Wirksamkeit gezeigt.
- Formaldehyd/-abspalter: Formaldehyd gilt als Kontaktallergen, kann Augenschäden und Hautreizungen verursachen und hat aus unserer Sicht nichts im Gesicht und in der Nähe der Augen zu suchen.
- Der künstliche Moschusduft Galaxolid: Die polyzyklische Verbindung reichert sich sowohl im menschlichen Fettgewebe als auch in der Umwelt an und steht im Verdacht, das Hormonsystem zu beeinträchtigen.
Kritik an synthetischen Polymeren
Unschön finden wir auch Emulgatoren aus der Gruppe der PEG/PEG-Derivate, die in fast allen konventionellen Concealern im Test stecken. Sie verbinden Wasser und Fett und sorgen so für eine angenehme Textur der Make-up-Stifte. Allerdings können einige dieser Stoffe die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen.
Verbannen würden wir am liebsten auch Kunststoffverbindungen wie synthetische Polymere, die die Umwelt belasten können. Sofern Kläranlagen sie herausfiltern, können sie mit dem Klärschlamm auf den Feldern landen – mit bislang unklaren Folgen.
Titandioxid in Nanogröße einmal nicht angegeben
Kommen wir noch auf Nanopartikel zu sprechen. In Concealern sorgen Pigmente für besonders hohe Deckkraft, darunter Titandioxid (CI 77891), das zum Teil in Nanogröße vorliegt. Wie sich Nanopartikel auf die Umwelt auswirken, ist bislang nicht ausreichend erforscht – im Kontakt mit der Haut gelten sie jedoch als sicher.
Allerdings muss Nanomaterial in der Deklaration kenntlich gemacht werden, wenn der eingesetzte Kosmetikbestandteil – in diesem Fall Titandioxid – zu mehr als der Hälfte daraus besteht. Einmal fehlt diese Angabe.
Tipps für Kauf und Anwendung von Concealern
Concealer oder Abdeckstift?
Beide Produkte kaschieren Rötungen, Augenringe und Pickelchen. Concealer sind flüssiger als feste Abdeckstifte, die mehr farbige Pigmente enthalten und dadurch eine höhere Deckkraft haben.
Wie finde ich den passenden Ton?
Concealer möglichst bei Tageslicht testen – am besten direkt im Gesicht oder am Schlüsselbein. Die passende Farbvariante ist eine Nuance heller als der natürliche Hautton.
Was passt zu welchem Hauttyp?
Flüssige und cremige Concealer eignen sich für trockene Haut, da sie nicht krümeln oder sich in Fältchen absetzen. Außerdem enthalten sie feuchtigkeitsspendende Komponenten. Bei Pickeln Concealer mit antibakteriellen Substanzen wie Salicylsäure oder Zink bevorzugen. Produkte mit mattierendem Effekt eignen sich gut für fettige oder ölige Haut. Camouflage-Produkte sind stärker pigmentiert und haben eine höhere Deckkraft als herkömmliche Concealer.
Wie benutzt man einen Concealer richtig?
Tagescreme einziehen lassen, dann Concealer punktuell auftragen und mit den Fingern sanft einklopfen. Zum Abschluss kommen Make-up und Puder.
Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Magazin 5/2024 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch für 2025 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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