- 17 Enthaarungscremes für Frauen und Männer haben wir überprüft.
- Das Ergebnis: Keines der Produkte im Test erhält die Note "sehr gut". Das liegt an dem enthaltenen Wirkstoff Thioglykolat.
- Wir beanstanden darüber hinaus Mineralölbestandteile, kritische Duftstoffe sowie PEG- und Kunststoffverbindungen.
- Empfehlenswert sind fünf Produkte, die mit "gut" abschneiden.
Anders als bei der Nassrasur kommt es bei der chemischen Enthaarung nicht zu Verletzungen, und es dauert länger, bis wieder Stoppeln kommen. Für die großflächige Anwendung am ganzen Körper ist sie aber nicht geeignet.
Enthaarungscreme-Test: Produkte nicht großflächig auftragen
Gut zu wissen: Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom EU-Ausschuss für Verbrauchersicherheit (SCCS) gehen davon aus, dass die Enthaarungsmittel auf dem Markt im Normalfall sicher sind, wenn man sie bestimmungsgemäß, also nicht täglich und nicht zu großflächig anwendet.
Als sicher gilt nach SCCS-Berechnung eine Fläche, die der gleichzeitigen Anwendung an Achselhöhlen, unteren Beinen und Bikinizone entspricht.
Enthaarungscremes: Wirkstoff ist potenziell reizend
Erfreulicherweise sind bei den Produkten im Test nicht nur die gesetzlich vorgeschriebenen Hinweise zur sicheren Anwendung vollständig, sondern alle empfehlen darüber hinaus, einen Tag vor der Enthaarung erst einmal auf einer kleinen Stelle zu testen, ob keine Hautirritationen auftreten.
Dieser Hinweis ist sinnvoll, denn die Produkte im Test wirken mit Salzen der Thioglykolsäure (Thioglykolat), die die Hornschicht der Haare auflöst, sodass diese sich nach der Einwirkzeit abschaben lassen. Neben dem erwünschten Effekt können die Säure und ihre Salze aber auch zu Hautirritationen führen und die Haut möglicherweise sensibilisieren. Deshalb ziehen wir allen Produkten für den Einsatz von Thioglykolat eine Note ab.
Veet, Pilca & Co.: Enthaarungscreme im Test
Darüber hinaus sind wir im Test noch auf weitere bedenkliche Inhaltsstoffe gestoßen. Folgende Stoffe kritisieren wir:
- Aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH): Unter den MOAH können sich krebserregende und erbgutschädigende Substanzen befinden. Im Test hat das von uns beauftragte Labor MOAH in insgesamt drei Enthaarungscremes gefunden.
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Die umstrittenen Duftstoffe Tonalid und Cashmeran: Beide reichern sich im menschlichen Fettgewebe an. Tonalid steht zudem im Verdacht, das Hormonsystem beeinträchtigen zu können. Im Test stecken die beiden Duftstoffe in jeweils einem Produkt.
- PEG-Verbindungen können die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen. Auf PEG-Verbindungen sind wir im Test insgesamt sechsmal gestoßen.
- Kunststoffverbindungen gelangen beim Abspülen ins Abwasser und am Ende möglicherweise durch die Kläranlage in Gewässer oder mit dem Klärschlamm auf die Felder. Dort bauen sie sich nur langsam wieder ab. Vier der getesten Enthaarungscremes enthalten solche Stoffe.
Die meisten problematischen Inhaltsstoffe im Test enthalten die beiden Produkte der bekannten Enthaarungscreme-Marke Veet. Sie fallen mit "ungenügend" durch und sind damit Testverlierer. In beiden Enthaarungscremes stecken MOAH, Thioglykolat, PEG-Verbindungen und Kunststoffverbindungen. Zusätzlich enthält eine der beiden Cremes den bedenklichen Duftstoff Cashmeran.
Kritische Auslobung mancher Enthaarungscremes
Weiteren Punktabzug kassierten einige Enthaarungscremes für Auslobungen wie "sensitiv" und/oder "für empfindliche Haut". Was sie auf Kosmetik bedeutet, ist nicht geregelt. Da sich die Produkte nur wenig von den anderen unterscheiden, lenken die Auslobungen unserer Meinung nach davon ab, dass die Cremes mit Vorsicht zu verwenden und an sich nicht sanft zur Haut sind.
Bei einem weiteren Produkt fehlte uns zudem der wichtige Hinweis, einen Kontakt der Creme mit den Schleimhäuten zu vermeiden. Auch dafür zogen wir bei den Weiteren Mängeln eine Note ab.
Ein Manko in Sachen Umweltschutz sehen wir zudem bei den Verpackungen. Gerade einmal ein Anbieter legte uns Dokumente zum Einsatz von Recyclingmaterial in der Plastikverpackung seiner Produkte vor. Das Ergebnis: Immerhin 55 Prozent Rezyklatanteil. Geht doch!
Enthaarungscremes anwenden: Darauf ist zu achten
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Creme wie von den Anbietern empfohlen auf einer kleinen Stelle vortesten und abwarten, ob die Haut dort auch am nächsten Tag noch in Ordnung ist.
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Besser nicht großflächig anwenden, also etwa nicht mehr auf einmal enthaaren als untere Beine, Achseln und Bikinizone.
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Nach dem Enthaaren mindestens 72 Stunden bis zur nächsten Anwendung warten, damit die Haut sich erholen kann.
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