- Wer unter einer schuppigen Kopfhaut leidet, möchte das Problem möglichst schnell wieder loswerden.
- Das Wichtigste: Die Art der Schuppen muss bestimmt werden. Denn fettige, trockene oder krankhafte Schuppen müssen unterschiedlich behandelt werden.
- Neben speziellen Shampoos helfen auch Maßnahmen wie niedrigere Temperaturen beim Haarewaschen, oder der Verzicht auf das Styling mit dem Föhn.
Dass die Kopfhaut sich erneuert und dabei abschuppt, ist eigentlich ganz normal. Erst wenn sich dieser Prozess beschleunigt und die Schuppen zu Hunderten zusammenklumpen, werden sie für das bloße Auge auch sichtbar. Dann versuchen Betroffene das Problem häufig mit der Verwendung spezieller Anti-Schuppen-Shampoos wieder zu beheben. Doch das ist nicht immer die beste Lösung. Denn nicht alle Schuppen entstehen aus den gleichen Gründen.
Schuppen loswerden: Fettige, trockene oder krankhafte Schuppen?
Im Prinzip lassen sich drei Typen von Schuppen unterscheiden, die jeweils unterschiedliche Ursachen haben: Am häufigsten sind trockene Schuppen, die weiß sind und fein auf die Schultern herunterrieseln. Fettige Schuppen erkennen Sie an ihrer gelblichen Farbe; sie sind größer, klebriger und bleiben tendenziell im Haar oder auf der Kopfhaut haften. Zerreibt man sie zwischen den Fingern, hinterlassen sie einen öligen Film.
Und schließlich gibt es auch krankhafte Schuppen, bei denen eine Kontaktallergie oder Hautkrankheit wie Schuppenflechte oder Neurodermitis zugrunde liegt. Wichtig deshalb: Kommen zur Schuppenbildung noch weitere Symptome hinzu wie starker Juckreiz, gerötete Kopfhaut, Krustenbildung oder sogar Haarausfall, wird es Zeit für einen Besuch bei einer Hautärztin oder einem Hausarzt.
Fettige Schuppen: Erste Hilfe Anti-Pilzmittel
Wenn die Kopfhaut sehr viel Talg produziert, treiben häufig auch bestimmte Hefepilze ihr Unwesen: Mikroorganismen wie Malassezia furfur, die in kleinerer Zahl auf fast jeder Haut vorkommen, finden in einer Talgschicht beste Nahrungsbedingungen vor und verbreiten sich dort ungebremst. Ihre Stoffwechselprodukte sind es, die die Haut reizen und schließlich zu vermehrter Schuppenbildung führen.
Der Umstieg auf ein Anti-Schuppen-Shampoo ist hier die richtige Maßnahme. Diese Produkte enthalten meist Anti-Pilzmittel, sogenannte Antimykotika. Naturkosmetik-Shampoos setzen auf pflanzliche Inhaltsstoffe wie Wacholder- oder Teebaumöl, denen ebenfalls eine antimikrobielle Wirkung nachgesagt wird. Wichtig ist, die Schuppenshampoos wirklich gründlich in die Kopfhaut einzumassieren, damit die Inhaltsstoffe wirken können. Nach etwa drei Wochen sollte eine deutliche Verbesserung der Probleme eintreten.
Mittel zur Schuppen-Bekämpfung regelmäßig anwenden
Allerdings ist auch klar: Anti-Pilzmittel wirken nur so lange, wie sie auch regelmäßig angewendet werden, denn an den eigentlichen Ursachen für die Schuppen ändern sie wenig. Fettige Kopfhaut ist nämlich meist genetisch oder hormonell bedingt. Deshalb sollten Sie ein Schuppenshampoo nach dem Abklingen der Probleme nicht komplett absetzen, sondern noch etwa ein Mal pro Woche weiter verwenden und dazwischen mit einem normalen Shampoo waschen. Sollte das Anti-Schuppenprodukt nicht wirken oder sich die Beschwerden sogar noch verschlimmern: Setzen Sie es ab und lassen das Problem ärztlich abklären.
Schuppen loswerden bei trockener Kopfhaut
Anders verhält es sich, wenn die Kopfhaut zu wenig Talg produziert. Ursache für trockene Schuppen kann die falsche Pflege mit einem zu aggressiven Shampoo sein oder ein Austrocknen durch Klimaanlagen und Heizungsluft. Auch mit zunehmendem Alter lässt die Talgproduktion in der Regel nach. Bei trockenen Schuppen sind es die fehlende Feuchtigkeit in der Kopfhaut und eine geschwächte Hautbarriere, die zu Problemen führen wie Spannungsgefühlen oder Juckreiz.
Hier ist ratsam, die Haare möglichst selten zu waschen und auf ein milderes Shampoo umzusteigen, das die Kopfhaut weniger reizt und entfettet. Ein spezielles Anti-Schuppen-Shampoo mit fungiziden Wirkstoffen muss nicht sein, denn Hefe-Pilze spielen bei den Problemen dieses Schuppentyps allenfalls eine untergeordnete Rolle. Die austrocknende Wirkung eines Shampoos lässt sich zusätzlich reduzieren, indem Sie das Produkt vor dem Waschen in einem Fläschchen im Verhältnis eins zu drei mit Wasser verdünnen.
Auch eine warme Olivenöl-Packung ist einen Versuch wert: Dafür ein paar Tropfen Öl mit einer Pipette auf die Kopfhaut träufeln und möglichst über Nacht einwirken lassen. Am nächsten Morgen mit einem milden Shampoo ausspülen.
Schuppen loswerden: Pflegestress reduzieren
Zu heißes Wasser stresst die Kopfhaut und reinigt sie nicht besser. Schalten Sie also lieber ein paar Grad herunter beim Waschen – und beim Föhnen sowieso. Wer trockene Schuppen hat, tut seiner Kopfhaut etwas Gutes, wenn er oder sie das Haar häufiger mal an der Luft trocknen lässt.
Auch zusätzliche mechanische Reize durch spitze Kammzinken oder harte Borsten sollten tabu sein. Denn das Kratzen kann eventuelle Entzündungen noch verstärken und die Schuppenbildung anheizen. Was zusätzliche Haarpflegeprodukte angeht, ist Zurückhaltung angesagt: Lieber auf Haarspülungen oder fette Pomaden verzichten und Spülungen nur in die Längen und Spitzen geben.
Frische Luft und Sonne helfen gegen Schuppen
Frische Luft und Sonne tun schuppender Kopfhaut gut. Vermeiden Sie es also, zu häufig Mützen oder Hüte zu tragen, die schlecht "atmen". Denn darunter entsteht ein feucht-warmes Klima mit einer leicht auf-gequollenen oberen Hautschicht, auf der Hefepilze leichtes Spiel haben. Übrigens: Fettige Schuppen gedeihen eher im Sommer, weil dann sowohl die Luft- als auch die Hautfeuchtigkeit höher sind. Trockene Schuppen leben dagegen im Winter auf, wenn die Luft trockener ist und die Haut von Natur aus weniger Talg produziert.
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