Sensitive Sonnencremes im Test: Drei Sonnenschutzmittel mit Bestnote

Jahrbuch Kinder und Familie für 2024 | Autor: Annette Dohrmann/Bianca Puff/Christine Throl/Lena Wenzel | Kategorie: Kosmetik und Mode | 07.12.2023

Boep, Lavera & Co.: Welche Sonnencremes für empfindliche Haut im Test sind am besten?
Foto: Tatevosian Yana/Shutterstock

Wer sensible Haut hat, achtet auch bei Sonnencreme genau darauf, was auf den Körper kommt. Wir haben 21 sensitive Sonnenschutzmittel untersucht, viele sind empfehlenswert. Es gibt jedoch auch Sonnencremes, die negativ auffallen. 

  • Wir haben 21 Sonnencremes getestet, die als sensitiv oder für empfindliche Haut ausgelobt sind. Vorzugsweise landete Sonnenschutz mit einem Lichtschutzfaktor (LSF) von 30 in unserem Einkaufswagen, aber es sind auch Produkte mit LSF 50 und 50+ dabei.
  • Das Fazit: Auch Menschen mit sensibler Haut können aus einer Reihe empfehlenswerter Sonnenschutzmittel auswählen.
  • Die Ausreißer: Zwei sensitive Sonnencremes fallen im Test durch. Ein paar schneiden nur mittelmäßig ab. 
  • Auch wenn eine "ungenügende" oder "mangelhafte" Sonnencreme besser ist als gar kein UV-Schutz: Der Test zeigt, dass man keine Kompromisse machen muss.

Aktualisiert am 7.12.2023 | Empfindliche Haut braucht hohen Lichtschutz und zugleich eine besonders verträgliche Sonnencreme, die frei ist von reizenden Stoffen. Diesen Spagat versuchen Sonnenschutzmittel, die als "sensitiv" ausgelobt sind, Schutz für allergische Haut oder vor Sonnenallergie versprechen.

Nach Angaben der Anbieter zeichnen sich diese Produkte durch leichte, nicht fettende Rezepturen aus, die schnell in die Haut einziehen. Sie verzichten häufig auf Parfüm oder Alkohol und enthalten feuchtigkeitspendende und hautberuhigende Zutaten wie Tocopherol oder Bisabolol.

Boep, Lavera & Co.: Sensitive Sonnencremes im Test

Wir haben 21 sensitive Sonnencremes – vorwiegend mit Lichtschutzfaktor 30 – von verschiedenen Laboren daraufhin prüfen lassen, wie gut sie starken UV-Schutz und milde Pflege kombinieren. Das Ergebnis: 

  • Viele der untersuchten Cremes, Fluids oder Lotionen können wir bei empfindlicher Haut empfehlen. 
  • Auf der Schattenseite, das heißt, im roten Bereich unserer Test-Tabelle: zwei Sonnenschutzmittel, die mit "mangelhaft" beziehungsweise "ungenügend" abschmieren.
  • Ein paar schneiden außerdem nur mittelmäßig ab. 
Um den Sonnenschutz aufrechtzuerhalten, ist es wichtig, sich großflächig und wiederholt einzucremen.
Um den Sonnenschutz aufrechtzuerhalten, ist es wichtig, sich großflächig und wiederholt einzucremen. (Foto: SNeG17/Shutterstock)

Keine bedenklichen UV-Filter entdeckt

Doch zurück zu den positiven Aspekten: Da UV-Filter bei Sonnenschutzmitteln die entscheidende Rolle spielen, ist es besonders erfreulich, dass keines der getesteten Produkte bedenkliche UV-Filter mehr enthält, die wir in der Vergangenheit regelmäßig kritisiert und abgewertet haben. Der Grund dafür: Sie stehen im Verdacht, wie ein Hormon zu wirken.

Die sensitiven Sonnenschutzmittel im Test enthalten jetzt stattdessen entweder jene chemisch-organischen UV-Filter, die Experten weniger kritisch einschätzen, oder Titandioxid und Zinkoxid. Die beiden mineralischen Filtersubstanzen werden vor allem von Naturkosmetikherstellern eingesetzt.

Obwohl Titandioxid seit August 2022 in Lebensmitteln verboten ist, werten wir das Pigment in Sonnencremes nicht ab. Denn anders als bei oraler Aufnahme gilt der Einsatz von Titandioxid auf der Haut bislang als sicher.  

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Sonnencremes für empfindliche Haut: INCI-Liste checken

Obwohl wir in diesem Test erfreulicherweise nicht auf bedenkliche UV-Filter gestoßen sind, bedeutet das leider nicht, dass alle Sonnenschutzprodukte am Markt frei davon sind. Wenn Sie also eine andere als in diesem Test untersuchte Sonnencreme haben, werfen Sie einen Blick in die meist sehr klein gedruckte INCI-Liste der Inhaltsstoffe.

Entdecken Sie einen der unten aufgeführten UV-Filter darauf, lassen Sie besser die Finger von der Creme

  • Etliche chemische UV-Filter sind in den Verdacht geraten, wie ein Hormon zu wirken. In Tierversuchen zeigte sich das für Ethylhexylmethoxycinnamat, 4-Methylbenzylidencampher wie auch für die Benzophenone -1, -2 und -3.
  • Aus Zellversuchen gibt es entsprechende Hinweise für Octyl-Dimethyl-Para-Amino-Benzoic-Acid (OD-PABA), Octocrylen, Etocrylen und Homosalat.
  • Für Homosalat gibt es zudem Hinweise aus Tierversuchen, dass der UV-Filter möglicherweise Nieren, Leber und Schilddrüse schädigt.
(Foto: ÖKO-TEST )

Nano oder nicht Nano?

Sonnencremes mit mineralischen UV-Filtern galten lange als gewöhnungsbedürftig, da sie einen weißen, etwas zähen Film auf der Haut hinterließen. Diesen "Weißeleffekt" haben die Anbieter inzwischen weitgehend im Griff – auch, weil sie für ihre Sonnenschutzmittel überwiegend auf Titandioxid und Zinkoxid in Nanogröße setzen.

Wie sich Nanopartikel auf die Umwelt auswirken, ist zwar bislang wenig erforscht – im Kontakt mit der Haut gelten sie jedoch als sicher: Nanotitandioxid gelangt nach heutigem Kenntnisstand über intakte Haut nicht in den Körper. Da es dennoch Verbraucherinnen und Verbraucher gibt, die kein Nano auf ihrer Haut wollen, müssen Hersteller Inhaltsstoffe in Nanoform kenntlich machen.

Bei sechs Sonnenschutzmitteln im Test fehlt uns dieser Hinweis: Auch in ihnen liegen Titandioxid oder Zinkoxid überwiegend nanoförmig vor, wie das beauftragte Labor analysierte.  

Sonnencremes im Test mit umstrittenem Konservierer

Was ist außerdem aufgefallen? Drei sensitive Sonnencremes im Test setzen ein umstrittenes Konservierungsmittel mit dem komplizierten Namen "Silberchlorid, aufgebracht auf Titandioxid" ein. Das ist zwar bis zu einem gesetzlich festgelegten Prozentsatz okay. Wir haben im Labor aber den Silbergehalt nachmessen lassen und daraus den Gehalt des Konservierungsmittels berechnet.

Ein ermittelter Gehalt überschreitet die in der Kosmetik-Verordnung festgelegte Höchstmenge. Deshalb bewerten wir das Produkt mit "ungenügend".  

Diese Sonnencremes sind nichts für Kinder

Hinzu kommt, dass die Silberverbindung in Mitteln für Kinder unter drei Jahren verboten ist. Denn es lässt sich nicht ausschließen, dass sich Silber im Körper so anreichert, dass es zu schiefergrauen Verfärbungen auf der Haut kommen kann.

Die sensitiven Sonnencremes fallen zwar nicht explizit in diese Kategorie. Allerdings ist davon auszugehen, dass Familien auch für ihre kleinen Kinder Sonnenschutz für empfindliche Haut benutzen.

Auf den Cremes mit Silberchlorid müsste daher aus unserer Sicht ein Hinweis stehen, der sie davor warnt. Der fehlt jedoch auf den Produkten. Ohnehin sehen wir Silber in Kosmetik kritisch, da es die Resistenzbildung von Bakterien fördern kann.

Kinderarbeit für den Glitzerschein?

Kommen wir zum Thema Mica: In zwei Sonnenschutzmitteln im Test steckt das natürliche Glitzerpigment. Doch der schöne Schein verbirgt, dass Glimmer häufig unter miserablen Bedingungen abgebaut wird – nicht selten schuften dafür Kinder in illegalen Minen, etwa in Indien.

Um diese besonders erbarmungswürdige Form von Kinderarbeit ausschließen zu können, baten wir die Hersteller darum, ihre Mica-Lieferketten offenzulegen. Die Auskünfte reichten uns nicht aus, um Kinderarbeit beim Abbau in Indien auszuschließen.

Empfindliche Haut und Sonnenschutz

Sonnenallergie und Co.

Neben Sonnenbrand reagiert die Haut bisweilen auch mit Hautausschlägen, Juckreiz oder Bläschen auf UV-Strahlen. Auslöser für eine Sonnenallergie bzw. polymorphe Lichtdermatose sind vermutlich vor allem UVA-Strahlen. Doch nicht jede Hautirritation ist automatisch eine Sonnenallergie. Häufig stecken die Übeltäter – etwa bei Mallorca-Akne – in den Sonnenschutzmitteln.

Vor allem fettreiche Sonnencremes und Emulgatoren führen dabei in Kombination mit UVA-Strahlen zu entzündlichen, stark juckenden Pickeln. Auf Sonnenschutz zu verzichten, ist jedoch keine Option – schon um Hautkrebs vorzubeugen.  

Sonnenschutz bei Akne

Das gilt auch für Menschen mit Akne, auch wenn Sonne zunächst für ein verbessertes Hautbild sorgt. Denn UV-Strahlung lässt die obere Hautschicht verhornen, sodass der Talg nicht mehr richtig abfließen kann. In der Folge ziehen sich Unreinheiten in tiefere Hautschichten zurück. Doch Pickel und Entzündungen kehren später umso heftiger zurück.

Wer unter Akne leidet, greift am besten zu Sonnenschutz mit leichten Texturen. Besonders wichtig ist hoher Lichtschutz bei einer Aknetherapie. Denn Medikamente oder Fruchtsäurebehandlungen können die Haut dünner und empfindlicher machen.

Tipps zum Einschmieren mit Sonnencreme

Eincremen ab UV-Index 3

Um Sonnenbrände und damit auf längere Sicht Hautkrebs zu vermeiden, empfehlen Experten, die Haut bereits ab einem UV-Index von 3 vor der Sonne zu schützen. Der Index informiert auf einer Skala von 1 bis 11 über die tagesaktuelle Intensität der UV-Strahlung. Die Vorhersage lässt sich über diverse (Gratis-)Apps per Smartphone abrufen.

Richtige Reihenfolge?

Gegebenenfalls zuerst wirkstoffhaltige medizinische Salben auftragen, als Nächstes die Tagespflege, dann den Sonnenschutz. Make-up bildet den Abschluss.  

Sonnencreme großzügig auftragen

Jeweils zwei Fingerlängen Creme für Gesicht und Hals sowie die einzelnen Körperteile. Regelmäßig nachcremen, vor allem nach dem Baden.

Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Jahrbuch für 2024 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch Kinder und Familie für 2024 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.

Weiterlesen auf oekotest.de:


Wir haben diese Produkte für Sie getestet

Testverfahren

In unserem diesjährigen Test von Sonnencremes konzentrieren wir uns auf Produkte, die als sensitiv oder für empfindliche Haut ausgelobt sind. Dafür haben wir 21 Sonnencremes und -lotionen in Drogeriemärkten, Discountern, (Bio-)Supermärkten und Apotheken eingekauft – darunter sechs, die als Naturkosmetika zertifiziert sind. Vorzugsweise landete Sonnenschutz mit einem Lichtschutzfaktor (LSF) von 30 in unserem Einkaufswagen, doch es sind auch Produkte mit LSF 50 und 50+ dabei.

Falls Parfüm deklariert ist, ließen wir die Sonnencremes auf allergisierende, deklarationspflichtige Duftstoffe, Diethylphthalat (DEP), Moschusverbindungen und Cashmeran analysieren. War nur Alkohol deklariert, ließen wir nur auf DEP untersuchen, das unter anderem zur Vergällung von Alkohol eingesetzt wird. Sonnenschutz mit den mineralischen UV-Filtern Titandioxid und/oder Zinkoxid ließen wir auf Nanomaterial überprüfen. Ebenfalls im Testschema: umstrittene halogenorganische Verbindungen, Formaldehyd/-abspalter und, falls deklariert, Silber. Anhand der Inhaltsstofflisten haben wir PEG-Verbindungen, chemische UV-Filter, BHT sowie synthetische Polymere erfasst.

Zudem fragten wir die Anbieter bzw. Hersteller, ob in den Plastikverpackungen recyceltes Plastik verarbeitet ist und nach entsprechenden Belegen. War Mica (Glimmer) deklariert, forderten wir von den Herstellern Nachweise über Herkunft und Lieferkette des eingesetzten Micas (CI 77019).

Wir nahmen außerdem das Kleingedruckte der Sonnenschutzmittel unter die Lupe. Als Weitere Mängel werteten wir etwa ab, wenn Titandioxid oder Zinkoxid in einem Produkt zu mehr als 50 Prozent als Nanomaterial vorliegt, ohne dass das auf der Verpackung angegeben ist. Ebenso, wenn vom Industrieverband IKW vorgegebene Warn- und Anwendungshinweise zur Prävention von Hautkrebs unvollständig sind. Oder wenn der Hinweis fehlt, dass ein Produkt mit dem Konservierungsstoff "Silberchlorid, aufgebracht auf Titandioxid" nicht für Kinder unter drei Jahren geeignet ist.

Bewertungslegende 

Soweit nicht abweichend angegeben, handelt es sich bei den hier genannten Abwertungsgrenzen nicht um gesetzliche Grenzwerte, sondern um solche, die von ÖKO-TEST festgesetzt wurden. Die Abwertungsgrenzen wurden von ÖKO-TEST eingedenk der sich aus spezifischen Untersuchungen ergebenden Messunsicherheiten und methodenimmanenter Varianzen festgelegt.

Bewertung Testergebnis Inhaltsstoffe: Unter dem Testergebnis Inhaltsstoffe führt zur Abwertung um fünf Noten: ein Gehalt an Silberchlorid von mehr als 0,004 % basierend auf einem gemessenen Gehalt an Silber (in der Tabelle: Silberverbindung über Höchstgehalt). Laut EU-Kosmetikverordnung 1223/2009, Anhang V Nr. 52 darf "Silberchlorid, aufgebracht auf Titandioxid" bis zu einem Höchstgehalt im gebrauchsfertigen Kosmetikum von 0,004 Prozent als Silberchlorid (AgCl) eingesetzt werden. Zur Abwertung um zwei Noten führen: PEG/PEG-Derivate. Zur Abwertung um eine Note führt: ein Gehalt an Silberchlorid von bis zu 0,004 Prozent, basierend auf einem gemessenen Gehalt an Silber (in der Tabelle: Silberverbindung).

Bewertung Testergebnis Weitere Mängel: Unter dem Testergebnis Weitere Mängel führt zur Abwertung um vier Noten: auf unsere Nachfrage hin keine oder keine konkreten Angaben zu Herkunft, Hersteller und/oder Lieferkette des im Produkt eingesetzten Micas (CI 77019). Zur Abwertung um jeweils zwei Noten führen: a) Silikone (hier: Dimethicone, Silica Dimethyl Silylate, Cetyl C30-45 Alkyl Methicone) und/oder weitere synthetische Polymere als weitere Kunststoffverbindungen (Acryl- und/oder Methacryl-[Co- und Cross-]Polymere), Polyvinylverbindungen, Trimethylpentanediol/Adipic Acid/Glycerin Crosspolymer); b) ein gemessener Gehalt von mehr als 100 mg/kg der Siloxane D5 und/oder D6; c) Herkunft und Hersteller des im Produkt eingesetzten Micas (CI 77019) genannt, aber Lieferkette zurück bis zur Mine nicht ausreichend belegt, wodurch Kinderarbeit nicht ausgeschlossen werden kann; d) fehlender Hinweis bei Produkten mit dem Konservierungsmittel "Silberchlorid, aufgebracht auf Titandioxid", dass diese nicht bei Kindern unter drei Jahren angewendet werden sollen. Gemäß Anhang V Nr. 52 der EU-Kosmetikverordnung 1223/2009 darf das Konservierungsmittel nicht in Mitteln für Kinder unter drei Jahren verwendet werden. Zur Abwertung um jeweils eine Note führen: a) Umkarton, der kein Glas schützt; b) ein Anteil von Rezyklaten (Post-Consumer-Rezyklat, PCR) von weniger als 30 Prozent in Relation zum Gesamtgewicht der Kunststoffverpackung, keine Angabe hierzu und/oder kein ausreichender Nachweis auf unsere Anfrage; c) das Fehlen eines oder mehrerer der folgenden Anwendungs- und Warnhinweise nach den Empfehlungen des Industrieverbands Körperpflege- und Waschmittel (IKW) auf der Verpackung oder auf dem Beipackzettel: 1 = Intensive Mittagssonne meiden. 2 = Vor dem Sonnen auftragen. 3 = Mehrfach auftragen, um den Lichtschutz aufrechtzuerhalten, insbesondere nach dem Aufenthalt im Wasser. 4 = Sonnenschutzmittel großzügig auftragen. Geringe Auftragsmengen reduzieren die Schutzleistung. 5 = Babys und Kleinkinder vor direkter Sonneneinstrahlung schützen. 6 = Für Babys und Kleinkinder schützende Kleidung sowie Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF größer als 25) verwenden. 7 = Auch Sonnenschutzmittel mit hohen Lichtschutzfaktoren bieten keinen vollständigen Schutz vor UV-Strahlen; d) fehlende Angabe "nano" bei Titandioxid und/oder Zinkoxid in der Liste der Inhaltsstoffe gemäß EU-Kosmetikverordnung 1223/2009 und der Empfehlung 2022/C 229/01 der EU-Kommission zur Definition von Nanomaterial, wenn das in den Produkten enthaltene Titandioxid- bzw. Zinkoxid nach Messung zu mehr als 50 Prozent nanoförmig vorliegt.

Das Gesamturteil beruht auf dem Testergebnis Inhaltsstoffe. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das"ungenügend" ist, verschlechtert das Gesamturteil um zwei Noten. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "befriedigend" oder "ausreichend" ist, verschlechtert das Gesamturteil um eine Note. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "gut" ist, verschlechtert das Gesamturteil nicht. Aus rechtlichen Gründen weisen wir darauf hin, dass wir die von den Herstellern versprochenen Wirkungen der Produkte nicht überprüft haben.

Testmethoden 

Testmethoden (je nach Zusammensetzung der Produkte):

Deklarationspflichtige Duftstoffe/DEP/Polyzyklische Moschus- und Nitromoschus-Verbindungen /Cashmeran: Extraktion mit TBME, GC-MS.

Halogenorganische Verbindungen: a) Heißwasserextraktion mit anschließender Zentrifugation und Membranfiltration, Festphasenextraktion (SPE), Binden der organischen Halogene an Aktivkohle, Verbrennung der Aktivkohle im Sauerstoffstrom, microcoulometrische Bestimmung des Halogengehalts; b) Extraktion mit Essigester, Verbrennung des Extrakts im Sauerstoffstrom, microcoulometrische Bestimmung des Halogengehalts.

Formaldehyd/-abspalter: saure Wasserdampfdestillation, Derivatisierung mit Acetylaceton, Ausschütteln mit n-Butanol und Bestimmung mittels Fotometrie.

Nanomaterial: Untersuchung auf Titandioxid-und Zinkoxid-Partikel mittels SingleParticle ICP/MS nach Herstellung einer wässrigen Dispersion mittels Ultraschallsonotrode.

Silikone: LC-RI nach Extraktion (ggf. GC-MS).

Siloxane: GC-MS auf D5 (Decamethylcyclopentasiloxan): GC-FID nach Extraktion; D4 (Octamethylcyclopentasiloxan), D6 (Dodecamethylcyclohexasiloxan), D7 (Tetradecamethylcycloheptasiloxan), D8 (Hexadecamethylcyclooctasiloxan), D9 (Octadecamethylcyclononasiloxan).

Elemente (Silber): Totalaufschluss in der Mikrowelle, Bestimmung mittels ICP-MS.

PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen in der Verpackung: Röntgenfluoreszenzanalyse.

Weitere Inhaltsstoffe: per Deklaration.

Einkauf der Testprodukte: Februar bis März 2023 

Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Jahrbuch für 2024 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch Kinder und Familie für 2024 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.

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Jahrbuch Kinder und Familie für 2024