Ob aus Klimaschutzgründen, wegen knapper werdender fossiler Energien oder durch den Wunsch, unabhängig von großen Stromkonzernen zu sein: Solarthermische Anlagen sind heute Stand der Technik und empfehlenswert. Bislang steuert die Solarthermie, wie die Wärme aus Sonne im Fachjargon genannt wird, nur einen Bruchteil zur Wärmebereitstellung bei. Doch der Anteil soll kräftig steigen, weshalb die Anlagen gefördert werden. Allerdings ist das mit einem ständigen Hin und Her verbunden. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern werden derzeit etwa nur Solaranlagen gefördert, die auch die Raumheizung unterstützen. Die Zuschussförderung des Bundesumweltministeriums, die beim BAFA, dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, beantragt werden muss, wurde 2011 noch einmal etwas angehoben; ab dem 1. Januar 2012 wird sie wieder ein ganzes Stück reduziert. Wer sich für Solarwärmeanlagen entscheidet, muss Kollektoren einsetzen, die das europäische Gütezeichen Solar Keymark tragen.
TEST Thermische Solaranlagen zur Trinkwassererwärmung
Etwa die Hälfte der Anlagen, die heute neu installiert werden, dienen ausschließlich der Trinkwassererwärmung. Zum überwiegenden Teil sind auf deutschen Dächern Flachkollektoren zu finden; die restlichen sind Vakuumröhrenkollektoren, bei denen die einzelnen Röhren durch ein Vakuum gedämmt sind und die dadurch einen höheren Wirkungsgrad haben, aber auch teurer und empfindlicher sind. Ein Flachkollektor besteht aus einem meist blauen Absorber, der die Strahlung einfängt. Durchströmt wird er von einer Wärmeträgerflüssigkeit, üblicherweise einem Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel, das zwischen Kollektor und Warmwasserspeicher zirkuliert. Zum Schutz und zur Vermeidung von Wärmeverlusten ist der Absorber in einen wärmegedämmten Kasten mit transparenter Abdeckung eingebettet.
Wir ließen Solarsysteme, die von den Herstellern für einen typischen Haushalt angeboten werden, von Solarexperten begutachten, bewerten und die möglichen Erträge und die Wirtschaftlichkeit berechnen. Auf dem Prüfstand waren insgesamt 17 Anlagen mit Flachkollektoren von verschiedenen Herstellern.
Das Testergebnis
Die solarthermischen Anlagen zur Trinkwassererwärmung werden von den Experten als recht ausgereift bezeichnet. Spitzenreiter in unserem Test ist die Anlage von Wagner & Co. Solartechnik. Doch auch 14 weitere Anlagen können mit "gut" überzeugen. Die Solarpakete von zwei Herstellern sind nur "befriedigend", was teils am vergleichsweise geringen Ertrag der Anlagen liegt. Verglichen mit den heutigen Gas- und Ölpreisen sind diese Solarwärmeanlagen üblicherweise unwirtschaftlich. Rechnet man aber die Einsparung über 20 Jahre und berücksichtigt dabei die zu erwartende Energiepreissteigerung, sind die Anlagen rentabel.
Die Unterschiede in der Anlagengröße machen verschiedene Ansätze in der Anlagenauslegung deutlich. So hat die kleinste Anlage im Test, von August Brötje, eine aktive Ko...