7 Heckenscheren im Test

Gut abgeschnitten

Ratgeber Bauen und Wohnen 2014 mit CD | | Kategorie: Bauen und Wohnen | 09.05.2014

7 Heckenscheren im Test

Wo eine Hecke wächst, ist die Schere nicht weit. Meist kommt sie im Frühjahr und im Sommer zum Einsatz, der Rückschnitt sorgt für einen schönen, dichten Nachwuchs. Beim Kauf einer Heckenschere lohnt es sich, ein bisschen was zu investieren.

Der Frühjahrsputz im Garten fängt bei der Hecke an. Sie muss in Form gebracht werden, bevor die Pflanzen mit voller Kraft austreiben und sich Vögel für die Brutzeit ein Plätzchen in den Ästen suchen. Radikale Rückschnitte muss man vor dem ersten März erledigt haben, bis zum 30. September sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz nur noch schonende Form- und Pflegerückschnitte erlaubt.

Meist wird die Heckenschere zweimal im Jahr herausgeholt. Im Frühjahr und im Spätsommer. Es stellt sich also die Frage, welche Heckenschere die Richtige ist. Die Auswahl ist groß, Benzin, Akku, Elektro, das Preisspektrum ebenso. Muss man groß investieren oder genügt für ab und an auch mal eine günstige Heckenschere für 50 Euro?

Die meisten Hobbygärtner und Eigenheimbesitzer setzen auf normale Elektroheckenscheren. Diese sind ein ganzes Stück günstiger als Akkumodelle. Und wer nur den Samstag für Gartenarbeit hat und die Hecke am liebsten am Stück schaffen möchte, hat keine Lust, zwischendurch darauf zu warten, bis der Akku wieder aufgeladen ist. Die Investition in einen Zweitakku lohnt sich für die meisten Haushalte einfach nicht.

ÖKO-TEST hat sieben Heckenscheren eingekauft und durchtesten lassen. Für die günstigste zahlten wir 54 Euro - für die teuerste 244 Euro. Welche Heckenscheren schneiden nicht nur schnell, sondern auch gut? Und sind günstige Modelle so robust wie die teuren?

Das Testergebnis

Ein bisschen was muss man in ein gutes Gerät investieren. Die günstige Mac Allister von Hornbach kostet zwar nur 54 Euro, dafür machte sie im Dauertest recht schnell die Biege. Bei der Black & Decker für knapp 85 Euro konnte das Schnittergebnis nicht überzeugen. Unser Fazit: Für ein "gutes" Gerät muss man mit rund 150 Euro aufwärts rechnen.

Die Stihl HSE 61 zeigt, dass man auch mit 500 Watt locker Geräte in den Schatten stellen kann, die mit 100 Watt mehr werben. Sie ist nicht nur schnell, sondern hat auch genug Kraft, um dicke Äste sauber zu kappen. Damit ist sie die einzige im Test, die es mit der 600-Watt-Bosch AHS 60-26 aufnehmen kann. Die Bosch überzeugte beim Heckenschneiden rundum und durchtrennte selbst 16-Millimeter-Buchenstäbe ohne Probleme. Saubere Schnittstellen sind nicht nur eine Frage der Optik: Auf ausgefransten Schnittflächen setzen sich schneller Pilze ab.

In Sachen Ergonomie überzeugten uns nicht alle Geräte. Bei einer Heckenschere ist die Lage des Schwerpunkts das A und O. Je weiter dieser vom Messer entfernt ist, desto schwerer liegt das Gerät in der Hand. Das merkt man schon nach kürzester Zeit im Arm. Die Geräte von Bosch und Black & Decker sind so konstruiert, dass man sie auch über längere Zeit gut halten kann, sei es beim horizontalen oder beim vertikalen Schnitt an der Hecke. Als praktisch haben sich im Test die klassischen Bügelmodelle erwiesen. Drehbare Griffe wie bei Gardena und Wolf-Garten bringen mit sich, dass man das Gerät immer wieder absetzen muss ...

Wir haben diese Produkte für Sie getestet

Testverfahren

So haben wir getestet

Der Einkauf

Im Test: Sieben Elektroheckenscheren mit einer Messerlänge von 55 bis 60 Zentimeter. Die günstigste kostete 54 Euro, die teuerste 244 Euro.

Der Praxistest

Technische Merkmale: Bei der Lautstärkenmessung im Labor wurde genau ermittelt, was am Ohr des Heimwerkers ankommt.

Heckenschneiden: Im Dauertest mussten die Geräte beweisen, dass sie nicht nur eine Saison durchhalten: insgesamt 250 Meter Buchenrundhölzer mit einem Durchmesser von acht Millimetern, zum Teil trocken, zum Teil gewässert, musste jede Heckenschere nach und nach herunterkürzen. Das macht über 18.000 Schnitte und entspricht, über den Daumen gepeilt, einer 330 Meter langen und 1,50 Meter hohen Hecke. Die Tester sahen sich genau an, wie sauber die Schnitte zu Beginn und am Ende des Dauertests aussahen und ermittelten, ab welcher Astdicke die Schnitte unsauber wurden. In freier Natur stutzten die Fachleute Dutzende Quadratmeter Thuja- und Kriechmispelhecke, um das Schnittergebnis der einzelnen Modelle beurteilen zu können - um zu sehen, welche Heckenscheren schneller zum Ziel kommen, wurde auch die Zeit genommen.

Handhabung: Beim Heckenschneiden beurteilten die Fachleute auch das Handling der Heckenscheren: Wie gut lassen sich vertikale und horizontale Flächen bearbeiten? Lässt sich das Gerät auch auf Dauer gut halten oder schmerzt es recht schnell im Arm? Funktioniert die Zugenlastung, mit der man die Steckverbindung zum Verlängerungskabel sichert und das Kabel sicher führt?

Die Inhaltsstoffe

Uns interessierte, ob die Griffe, mit denen man die Heckenscheren führt, Schadstoffe enthalten - vor allem polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und Phthalate, die für weiches, griffiges Material sorgen, sind hier ein altbekanntes Problem.

Die Weiteren Mängel

Die wenigsten Geräte kommen ohne PVC oder andere chlorierte Verbindungen aus. Bei Geräten, die Platinen enthalten, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass hier bromierte Flammschutzmittel zum Einsatz gekommen sind. Wir ließen's überprüfen.

Die Bewertung

Eine empfehlenswerte Heckenschere sorgt für ein sauberes Schnittbild. Und sie ist so konstruiert, dass man mit ihr auch größere Hecken einigermaßen schmerzfrei bearbeiten kann. Wenn ein Gerät im Dauertest patzt, kann es am Ende nicht besser sein als "mangelhaft".