Das ist ein schlimmer Moment, wenn man sich eingestehen muss, die Treppe nach oben, zu Schlafzimmer und Bad, bald nicht mehr schaffen zu können. Was dann? In diesen Entscheidungsnotstand kann jeder kommen, oft von einem Tag auf den anderen: durch einen Unfall, der dauerhaft das Stufensteigen unmöglich macht, oder eine Behinderung, die für immer die Mobilität einschränkt. Aber auch wenn sich Erkrankungen wie Arthrose oder ein Hüftleiden schleichend verschlechtern, kommt man nicht an der Frage vorbei: Wie kann ich im eigenen Haus selbstständig und mobil bleiben?
Hilfe versprechen die Anbieter von Treppenliften, die ihre Werbung gern in den Kleinanzeigen von Programmzeitschriften oder der Regenbogenpresse platzieren, mitten zwischen Inseraten für Potenzmittel, Vitaminpillen oder Telefonsex. Auch wenn die Versprechen der Liftanbieter deutlich seriöser sind als die des bunten Umfelds, sollte man ihnen nicht alles glauben, denn ganz so sauber und schnell wie angepriesen ist der Einbau kaum, der Betrieb nicht immer leise und der Service oft nicht gerade fix.
Deshalb darf man auf keinen Fall das erstbeste Angebot akzeptieren, denn es geht auch um viel Geld: Manche Modelle sind so teuer wie ein Kleinwagen. Also gilt es, zunächst verschiedene Vergleichsangebote einzuholen und am besten Bedienung und Fahrgefühl an einem Musterlift zu testen. Große Anbieter wie Hiro oder Lifta bieten Probefahrten, gute Anbieter haben dafür zumindest Referenzadressen.
Bestandsaufnahme: Was brauche ich wirklich?
Am Anfang steht die Überlegung, ob man einen Treppenlift tatsächlich braucht. Vielleicht lässt sich das Erdgeschoss behinderten- oder altengerecht umbauen, sodass nur noch die gesunden Familienmitglieder die Treppen nutzen müssen. Bedenkenswert ist auch der Umzug in eine von vorneherein behindertengerecht zugeschnittene Wohnung, vor allem wenn sich schon zuvor das Haus als zu groß oder zu belastend dargestellt hat. Da tun sich gerade ältere Hausbesitzer schwer, Mietern fällt der Umzug in eine neue Bleibe mit vorhandenem Fahrstuhl sichtlich leichter.
Entscheidet man sich doch fürs Bleiben und die Anschaffung einer Transporthilfe, sollte man sich vor der Kaufentscheidung genau klarmachen, welchen Typ man bei der spezifischen Form der eigenen Behinderung braucht, denn Lift ist nicht gleich Lift. Reicht ein Sitzlifter, auf dessen Stuhl man nach oben schwebt? Oder ist eine Plattform für einen Rollstuhl nötig? Deshalb sollte man sich vor dem Kauf auch Gewissheit verschaffen, wie der weitere Krankheitsverlauf einzuschätzen ist - am besten im Gespräch mit dem behandelnden Arzt. Denn es ist teuer und lästig, den Lifter aufrüsten zu müssen, wenn zusätzliche körperliche Einschränkungen entstehen.
Ärgernis: Problem Montage und Wartung
Wer den passenden Lifttyp gefunden hat, kann bei den großen Markenherstellern darauf vertrauen, dass die Modelle ausgereift und technisch in Ordnung sind. ...