Gartenhandschuhe sind letztlich nichts anderes als Arbeitshandschuhe. Oft sind es dünne Textilien, die immerhin verhindern, dass man über Gebühr schwitzt, und deren Noppen auf der Handinnenseite einen gewissen Halt geben. Statt der Noppen ist diese Seite oft auch mit einer Kunststoffschicht beschichtet, sodass die Zupackseite nicht feucht und auch nicht ganz so leicht durchstochen wird. Vor allem dickes Leder ist in dieser Hinsicht recht robust.
Neben den üblichen Nullachtfünfzehn-Gartenhandschuhen finden sich Spezialprodukte, zum Beispiel solche mit langen Stulpen, die auch die Handgelenke und Unterarme schützen - zur Pflege von Rosen und Sträuchern; oder wasserdichte Handschuhe für das Arbeiten im Teich.
Arbeitshandschuhe waren in vergangenen Tests immer stark mit Schadstoffen belastet, Materialien wie Kunststoffe und Leder sind bekanntermaßen nicht unproblematisch. In Produktion und Ausrüstung lauern etliche Schadstoffquellen. Wir kauften 17 Paar Gartenhandschuhe für normale Einsatzzwecke ein und ließen untersuchen, inwieweit sie belastet sind.
Das Testergebnis
Die Gartenhandschuhe entpuppten sich als wahre Schadstoffschleudern, rund zwei Drittel schneiden mit "ungenügend" ab. Lediglich die Gardol Gartenhandschuhe aus dem Bauhaus-Baumarkt waren "gut", das Modell der Marke Dehner noch "befriedigend".
Unrühmliches Schlusslicht mit den meisten Minuspunkten ist der recht teure Fiskars Garten Arbeitshandschuh. Er enthält neben etlichen anderen Schadstoffen den im Tierversuch krebserregenden Farbbestandteil Anilin, sowie die Kontaktallergene Dispers Orange 3, Gelb 3 und Rot 3. Dispers Gelb 3 ist zudem krebsverdächtig. Anilin wurde auch in den Ox-On Garden Fun und den Wolf Schutzhandschuhen nachgewiesen.
Die gute Nachricht ist, dass in zwei der drei Lederhandschuhe wohl umweltschädliches Chrom, das zur Gerbung verwendet wird, nachgewiesen wurde, aber keine Rückstände der besonders problematischen Chrom-VI-Variante. Ohne Chrom gegerbt ist erfreulicherweise - wie ausgelobt - der Rostaing Eco Concept Capri, allerdings fand das beauftragte Labor darin mittelkettige Chlorparaffine. Leider erreicht auch der Öko-Handschuh nur ein "mangelhaftes" Gesamturteil, obwohl er deutlich weniger belastet ist als die anderen Lederhandschuhe.
In allen Gartenhandschuhen wurden polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) nachgewiesen, nur in drei Modellen waren die Gehalte so gering, dass wir nicht abwerten. In mehreren Produkten steckt jedoch auch die krebserregende PAK-Verbindung Chrysen, die ab Ende 2015 beschränkt wird, allerdings noch unter dem künftigen Schwellenwert. Die höchste PAK-Belastung wiesen die Meister Schutzhandschuhe auf.
Nur noch in vier Handschuhen wurden beachtliche Mengen an Phthalat-Weichmachern gefunden, die als fortpflanzungsgefährdend eingestuft sind und im Zuge der Europäischen Chemiekalienverordnung REACH auf der Liste der besonders b...