Bei der Zahl der neu verkauften Heizsysteme haben sich Wärmepumpen inzwischen den zweiten Platz erobert – nach den Gas-Brennwertkesseln. Zirka 60.000 Heizungswärmepumpen kann die Branche jedes Jahr verkaufen. Dazu kommen etwa 12.000 Geräte, die lediglich warmes Wasser bereiten. Vor allem bei energieeffizienten Neubauten können sich die elektrisch betriebenen Verwerter von Umweltwärme profilieren.
Denn hier passt in der Regel alles zusammen: eine gut gedämmte Gebäudehülle, die niedrige Heizwassertemperaturen erlaubt, und große Heizflächen, die dafür sorgen, dass das Haus auch bei nur 30 bis 35 Grad im Heizkreislauf kuschelig warm wird. Unter diesen Bedingungen arbeiten Wärmepumpen besonders effizient. Der Grund: Je kleiner der Unterschied zwischen der Temperatur der Wärmequelle und der Temperatur des Heizwassers ist, umso effektiver arbeitet eine Wärmepumpe.
Sie funktioniert im Prinzip wie ein Kühlschrank, nur eben umgekehrt, und entzieht der Außenluft, dem Erdreich oder dem Grundwasser Wärme, hebt diese auf ein höheres Temperaturniveau und gibt sie dann ans Heiz- und/oder Duschwasser ab. Das funktioniert zuverlässig und ohne besonderen Wartungsaufwand. Geändert hat sich aber in den letzten Jahren die Art der Wärmegewinnung aus der Umwelt. Nutzten 2007 mehr als die Hälfte aller neu verkauften Anlagen das Erdreich als Wärmequelle, lagen sechs Jahre später die Luftwärmepumpen deutlich vorn: Zwei von drei verkauften Geräten nutzen die Wärme der Außenluft, um das Gebäude zu heizen.
Luft als Wärmequelle ist einfach zu nutzen, da keine Erdarbeiten notwendig sind, was auch die Anschaffungskosten senkt. Je nach Gerät und Umgebungstemperatur verursachen Luftwärmepumpen allerdings ein deutlich hörbares Rauschen und Brummen, wenn die Ventilatoren die Luft durch die Wärmetauscher blasen. Steht die Wärmepumpe dann ungünstig in einer Hausecke, kann sich der Schall wie durch einen Trichter auch zum Nachbarn ausbreiten. Das führt manchmal zu Streit. Die Branche reagiert darauf mit Seminaren und Berechnungsprogrammen für Fachbetriebe, um durch eine geschickte Aufstellung solche Probleme von vornherein zu vermeiden. Als Kunde sollte man das Thema vor der Auftragsvergabe also unbedingt ansprechen.
Wie effizient sind Luftwärmepumpen?
Das gilt auch für grundlegende Aspekte wie die Effizienz. Denn obwohl sie wegen ihrer niedrigeren Anschaffungspreise und der einfachen Installation besonders beliebt sind, haben Luftwärmepumpen prinzipielle Nachteile. Gerade wenn im Winter die meiste Wärme mit den höchsten Vorlauftemperaturen benötigt wird, ist das Wärmemedium Luft am kältesten und die Wärmepumpe muss den größten Unterschied, Fachleute nennen das den Temperaturhub, bewältigen. Ähnlich sieht es im Sommer aus. Zwar ist die Außenluft deutlich wärmer; da aber lediglich Wasser zum Baden und Duschen auf eine Temperatur von etwa 55 Grad erhitzt wird, ist auch hier das Verhältnis schlecht.
Das bestätigt ...