- Mit Bestnote bewerten wir zehn Toastbrote im Test. Ein Bio-Produkt fällt mit "ungenügend" durch.
- Einige Toastbrote sind mit Mineralöl verunreinigt.
- Kritik gibt es ansonsten für zu viel enthaltenes Salz und Spuren des bedenklichen Pestizids Deltamethrin.
Aktualisiert am 09.12.2021 | Vollkorntoast enthält meist deutlich mehr Ballaststoffe als Buttertoast. Und regelmäßiger Vollkornverzehr hält den Darm gesund und senkt das Diabetesrisiko. Das heißt: Vollkorntoast ist gesund? Eigentlich schon.
Zumindest dann, wenn keine Schadstoffe drinstecken. Das können wir allerdings nicht von jedem der 20 Toastbrote im Test behaupten. Überprüft haben wir vor allem Vollkornvarianten, aber auch andere Körnertoastbrote und Dinkelbrot zum Toasten.
Mineralöl ist ein Problem in Toastbrot im Test
Das Ergebnis: Sieben Toastbrote kritisieren wir wegen Verunreinigungen mit Mineralöl, genau gesagt sind wir auf gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) gestoßen. MOSH reichern sich in menschlichen Organen an. Darum sollte ihr Gehalt in Lebensmitteln so gering wie möglich sein.
Auffällig: In einem Bio-Toastbrot ist die Verunreinigung aus unserer Sicht sogar so hoch, dass es in unserem Test durchfällt.
In dem Produkt hat das beauftragte Labor neben MOSH auch aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nachgewiesen. Zu dieser problematischen Stoffgruppe können auch krebserregende Substanzen gehören. Weil also MOAH drin stecken und wir den Salzgehalt als "erhöht" bewerten, lautet das Gesamturteil "ungenügend".
Doch wie kommt Mineralöl ins Brot? Eine mögliche Quelle sind technische Weißöle oder auch der Eintrag aus Verpackungsmaterialien.
Hoher Salzkonsum als Risikofaktor für Gesundheit
Zu viel enthaltenes Salz kann problematisch für die Gesundheit sein. Denn dauerhaft hoher Salzkonsum ist ein Risikofaktor für Bluthochdruck und damit für Folgeerkrankungen wie Schlaganfälle. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt deshalb seit vielen Jahren, dass Erwachsene nicht mehr als höchstens sechs Gramm Salz pro Tag essen sollen. Die meisten Menschen nehmen aber deutlich mehr auf.
Nach einer Auswertung des Deutsche Erwachsenen Gesundheitssurveys im Auftrag des Bundesernährungsministeriums von 2019 liegt die tägliche Salzaufnahme bei Frauen durchschnittlich bei 8,4 Gramm und bei Männern bei 10 Gramm.
50 Prozent der Männer und 38,5 Prozent der Frauen nehmen sogar täglich mehr als 10 Gramm Salz auf. Die größte tägliche Salzaufnahmequelle ist hierzulande das Grundnahrungsmittel Brot, gefolgt von Wurstwaren und Käse.
Zu viel Salz in zwei Toastbroten im Test
Wir haben den Salzgehalt der Toastbrote unter die Lupe genommen und können weitgehend entwarnen: Die meisten Toastbrote im Test enthalten weniger Salz als etwa bei frischem Brot üblich. Lediglich in zwei Toasts kritisieren wir den Salzgehalt als "erhöht": Sie enthalten mehr als 1,2 Gramm pro 100 Gramm Toast.
Zum Hintergrund der Bewertung: In Finnland muss frisches Brot mit mehr als 1,2 Prozent Salzanteil schon seit 1993 einen Warnhinweis tragen. Wir meinen: Unter diesem Wert zu bleiben wäre auch für deutsche Brot- und Toastbrothersteller ein vernünftiges Ziel.
Was ist außerdem im Toastbrot-Test aufgefallen? In zwei Toastbroten wies das Labor Spuren des bedenklichen Pestizids Deltamethrin nach. Für die Gesundheit des Menschen sind diese geringen Werte zwar unproblematisch, aber die Verwendung von Deltamethrin im Getreideanbau gefährdet unter anderem Bienen. Dafür vergeben wir Minuspunkte.
Es gibt aber auch einige Toastbrote, die uns überzeugen. Zehn Toastbrote im Test schneiden mit Bestnote ab.
Wie schmecken die getesteten Toastbrote?
Nun fehlt noch eine Antwort auf die Frage, wie die Toastbrote im Test schmecken. Geschulte Sensoriker prüften die Toastbrote auf Aussehen, Geruch, Geschmack und Mundgefühl. Hier nehmen sich Bio, No-Name und Marke im Wesentlichen nichts.
Alle weisen ein toasttypisches Aroma auf und sind mehr oder weniger locker und knusprig. Im Testergebnis Sensorik schneiden alle Toasts "sehr gut" ab. Darauf einen Toast.
Vier Tipps zum Verzehr von Toastbrot
Wie lagere ich Toastbrot am besten, und wann sollte ich es nicht mehr essen?
- Richtig lagern: Toastbrot ist anfällig für Schimmel. In unserem Test waren die Toastbrote im Labor alle noch zum Ende der angegebenen Mindesthaltbarkeit frei von Schimmelpilzsporen. Um Schimmel zu vermeiden, das Toastbrot nach dem Öffnen am besten in einer Brotbox oder einem Brottopf aufbewahren, der sich gut reinigen lässt. Im Kühlschrank wird es wie anderes Brot leicht "altbacken".
- Wenn eine Scheibe in der Packung sichtbar schimmelig ist, sind die anderen leider auch nicht mehr zum Verzehr geeignet.
- Auch angekohltes Toastbrot sollten Sie nicht essen. Die dunkle Schicht abkratzen beseitigt nicht alle entstandenen Schadstoffe.
- Einfrieren: Toastbrot lässt sich gut einfrieren und sogar direkt im gefrorenen Zustand toasten. Am besten in kleinen Portionen in Gefrierbeuteln mit wenig Luft einfrieren, um Gefrierbrand zu vermeiden.
Diesen Test haben wir zuerst im ÖKO-TEST Magazin Januar 2021 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch Kinder und Familie für 2022 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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