Partyurlaub auf Malle ist nichts für Sie und Campen in Skandinavien waren Sie erst im vergangenen Jahr? Aber Lust auf ein paar Tage Urlaub hätten Sie schon? Dann kommen hier ein paar frische Vorschläge für einen Urlaub im August oder September. Das Beste: Wir verraten Tipps, mit denen Sie die Kosten niedrig(er) halten. Mit dabei: Gratis-Kulturevents in Wien, Urlaub an der polnischen Ostsee und eine Anreise mit dem Nachtbus.
Wien: Festivalsommer mit Gratis-Events
Sommer in Wien – das bedeutet Musik, Kabarett, Theater und Film an lauen Sommerabenden unter freiem Himmel und bei freiem Eintritt. Der Klassiker seit über 30 Jahren ist Europas größtes Kultur- und Kulinarik-Festival am Rathausplatz, wo bis zum 3. September jeden Abend musikalische Hochkaräter aus Oper, Klassik, Rock, Pop und Musical über die 300 Quadratmeter große Leinwand flimmern.
Von Gershwins Amerikaner in Paris und Tschaikowskis Schwanensee bis Elton John und Falco reicht die Hitpalette. Dazu bieten 26 Gourmetstände täglich von elf Uhr bis Mitternacht Köstlichkeiten aus allen Küchen der Welt. Das Open-Air-Festival Kultursommer Wien, ebenfalls gratis, wendet sich an Familien, und auf der Sommerbühne von Schloss Schönbrunn erzählen die Figuren des Marionettentheaters Mozarts Zauberflöte für die Jüngsten.
Info: https://www.wien.info/de/musik-buehne/sommerbuehnen-359278
Polen: Erholung pur am Ostseestrand
Wenn zur Hochsaison auf Usedom kein Bett mehr frei ist, gibt es zwei Autostunden östlich rund um Polens größtes Seebad Kołobrzeg (Kolberg) immer noch Zimmer für unter 100 Euro die Nacht und voll ausgestattete Familienapartments um 150 Euro. In Kolberg locken weite, flache Sandstrände und naturnahe Ausflugsziele wie der Ekopark Wschodni – ein Naturreservat mit Teichen und Salzmooren, das man über einen malerischen Dünenweg von der Stadt aus zu Fuß oder mit dem Rad erreicht.
Der Dünenweg ist Teil des europäischen Radwanderwegs Eurovelo 10, vor Ort Velo Baltica genannt, der vom Seebad Swinemünde mehr als 500 Kilometer bis zur östlichen Landesgrenze Polens führt. Weil er durchweg flach und meistenteils asphaltiert ist und abseits vom Verkehr verläuft, gilt er als familienfreundlichster Radweg des Landes, unterwegs laden etwa 17 Leuchttürme zum Besuch ein.
Oslo: Kurztrip mit dem Bus
Für eine Stippvisite in Norwegens Hauptstadt Oslo fährt der Nachtbus jeden Abend um 18 Uhr ab Hamburg Hauptbahnhof zum Osloer Busterminal Galleriet. Wer die fast 15 Stunden Fahrzeit in den bequemen Sitzen verdöst, hat für Hin- und Rückweg zwei Hotelnächte gespart. Zeitig gebucht kostet die Fahrt pro Strecke 45 Euro.
Man kommt frühstücksfreundlich um neun Uhr morgens in Oslo an und kann an der Hafenpromenade die erste Zimtschnecke des Tages (oder auch ein Elchsandwich) verkosten. 14 Euro kostet das Nahverkehrsticket für Oslo pro Tag, da sind die Fähren zu den Oslofjord-Inselchen schon eingeschlossen. An Land kann man sich vom neuen Munch-Museum (Der Schrei) über die Markthalle Mathallen bis zum Szeneviertel Grünerløkka aufs Schönste die Zeit bis zur Rückfahrt vertreiben.
Infos. flixbus.de, visitoslo.com/de
Voralberg: Bergabenteuer für die ganze Familie
Im österreichischen Schröcken zwischen Bregenzerwald und Vorarlberg hat die fünfköpfige Gastgeberfamilie Schwarzmann mit dem neuen Berghaus Schröcken umgesetzt, was sie für sich immer gesucht und nie gefunden hat – "ein komfortables Hotel mit der Seele einer Berghütte".
Die Gäste wohnen in voll eingerichteten Apartments mit Küche, können Sauna und Infinitypool nutzen, aber vor allem die actionreichen Bergabenteuer, die jeden Tag für Kinder und Jugendliche – und gern auch für Eltern – auf dem Programm stehen: von Bergwanderungen mit Picknick über Klettersteigkurse und Flying Fox bis zum Hochseilgarten.
Beim Sommerferienspecial Berghaus Familienhit bis 10. September kosten sieben Übernachtungen im Apartment Gipfeltreff mit Wanderprogramm und Kinderwerkstatt für zwei Erwachsene und ein bis zwei Kinder 1.500 Euro.
Info: berghaus-schroecken.at
Private Züge: preiswert und nachhaltig in ganz Europa
Laut Flixtrain-Fahrplan 2023 verkehrt der grüne Privatzug, der komplett mit Öko-Strom betrieben wird, auf sieben Strecken in Deutschland und verbindet rund 70 Städte. Die Flixtrain-Bahntickets gibt es ab 4,99 Euro auf Kurzstrecken wie Berlin–Leipzig und ab 9,99 Euro für Gesamtstrecken wie Stuttgart–Berlin und Hamburg–Köln, eine Sitzplatzreservierung ist immer inklusive.
Die Züge wurden komplett renoviert und von Abteilwagen in Großraumwagen umgebaut – mit neuen Sitzen, Steckdosen am Platz und WLAN. Ähnliches gibt es auch in anderen Ländern. In Italien etwa macht Italotreno.it der staatlichen Bahn Konkurrenz (Rom–Florenz für 10,90 Euro), in Spanien Iryo.eu, und in Tschechien bietet Regiojet.de Verbindungen in ganz Europa.