Elegant, eigenwillig, ein bisschen unberechenbar: So ist die Lieblingshausgenossin der Deutschen - die Katze. Laut Industrieverband Heimtierbedarf sind unter deutschen Dächern 8,2 Millionen Stubentiger, 5,4 Millionen Hunde, 3,4 Millionen Vögel und 5,6 Millionen Kleintiere zu Hause. In mehr als einem Drittel aller Haushalte leben Heimtiere.
Obwohl Katzen und Hunde die beliebtesten Hausgenossen sind, schaffen sich die Deutschen zunehmend Meerschweinchen, Zwergkaninchen und andere Kleintiere an. Auch Aquarien erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Begünstigt wird dieser Trend dadurch, dass Nager und Fische selbst in kleineren Wohnungen problemlos zu halten sind und weniger Zeit und Zuwendung verlangen als Katzen und Hunde. Das ist vor allem für Eltern ein Grund, dem Nachwuchs, der sich sehnlichst ein Tier wünscht, eher ein Meerschweinchen als einen Hund ans Herz zu legen. Nicht von ungefähr leben hierzulande die meisten Haustiere in Familien. Meist sind es die Sprösslinge, die sich mit dem Wunsch nach einem vierbeinigen Freund durchsetzen - auch wenn manche Eltern zunächst Bedenken haben.
Doch Pädagogen sind sich einig: Haustiere tun Kindern gut. Das hat auch der Psychologe Professor Reinhold Bergler von der Bonner Forschungsgruppe Psychologie der Mensch-Tier-Beziehung in seinen Untersuchungen festgestellt. 95 Prozent der von ihm befragten Mütter sind überzeugt, dass Hund, Katze, Kaninchen oder Meerschwein einen günstigen Einfluss auf die Entwicklung ihrer Töchter und Söhne haben: Die Kinder sind durch das Tier glücklicher und aufgeweckter geworden, sie spielen öfter draußen, bleiben ohne Angst allein zu Hause, sind selbstsicherer und erfüllen ihre täglichen Pflichten pünktlicher.
Durch den Umgang mit Tieren lernen Kinder vieles, was ihnen im Leben nutzt - etwa die Bedürfnisse und Gefühle eines anderen Wesens zu respektieren. 87 Prozent der Kinder sprechen über ihre Kümmernisse zuerst mit ihrem Haustier, denn Vierbeiner sind ideale Tröster. Gerade in Scheidungsfamilien kommen Kinder über die Probleme besser hinweg, wenn sie einen tierischen Kameraden haben. Mehr kann man von einem guten Freund wirklich nicht erwarten.
Tiere schenken Lebensfreude
Aber auch Erwachsene profitieren von einem tierischen Hausgenossen. So belegen Sozialstudien, dass Tierbesitzer besonders lebensfroh und gesellig sind - Tiere sind also keineswegs nur ein Ersatz für fehlende menschliche Nähe. Beliebt sind Tierbesitzer sogar bei den meisten Menschen, die selbst kein Haustier haben. Für liebevoll, kontaktfreudig und verantwortungsbewusst halten Nichttierbesitzer die Tierhalter. Sind Tierfreunde also die besseren Menschen? Auf jeden Fall sind sie zufriedener. Laut Bergler sind 80 Prozent der Hundehalter mit ihrem Leben zufrieden, aber nur 55 Prozent ohne Hund. Tiere sind also gut fürs Wohlbefinden.
Und für die Gesundheit: Die deutsche Langzeituntersuchung German Socio-Economic Panel (SOEP), an der 10.000...