"81 Prozent der Verbraucher bekommen nicht den Schutz, den sie wünschen und brauchen", stellte ÖKO-TEST beim Vergleich von Berufsunfähigkeitsversicherungen im März dieses Jahres fest und bestätigte damit einen Trend, der sich schon vor zwei Jahren abzeichnete. Beim Test im Jahr 2012 (ÖKO-TEST-Magazin 04/2012) wurde erstmals ganz klar deutlich, dass private Berufsunfähigkeitspolicen die Lücken, die seit Reform der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente im Jahr 2001 beim Invaliditätsschutz aufgerissen wurden, keinesfalls schließen können. Denn das Gros der Betroffenen kann sich den privaten Schutz entweder aus finanziellen Gründen nicht leisten oder bekommt aufgrund des ausgeübten Berufs, des Alters oder wegen bestehender Vorerkrankungen keinen oder zumindest keinen angemessenen Versicherungsschutz. Nicht zuletzt aufgrund dieser beiden Tests hat sich der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv) nunmehr in die aktuelle Rentenreformdebatte eingeschaltet. In einem Anfang Mai vorlegten Positionspapier fordert er eine "für jedermann zugängliche, bezahlbare private Berufsunfähigkeitsversicherung". Um das Zugangsproblem bei den Tarifen zu lösen, schlagen die Verbraucherschützer einen "Kontrahierungszwang" vor, der Versicherer zum Vertragsangebot oder -abschluss verpflichtet. Dabei müsse es für einkommensschwache Haushalte auch ein "kostengünstiges Mindestangebot" geben. Auch bei der Altersvorsorge verlangen die Verbraucherschützer ein "Non-Profit-Vorsorgekonto" anstelle teurer privater Riester- und Rürup-Versicherungen. Für ein solches Altersvorsorgekonto macht sich ÖKO-TEST schon seit 2010 stark (ÖKO-TEST-Magazin 10/2010).
Reaktionen: Berufsunfähigkeitsversicherungen
vzbv fordert Verbesserungen
ÖKO-TEST Juni 2014 | | Kategorie: Geld und Recht | 30.05.2014