Nicht immer bleibt Zeit, mit frischen Zutaten zu kochen. Eine Alternative bieten schnell zuzubereitende Gerichte. Ob Fertigbratling, Bolognesesauce oder Grillschnecke: Der Umsatz an vegetarischen (Teil-)Fertiggerichten steigt. ÖKO-TEST hat 26 ganz unterschiedliche vegetarische und vegane Lebensmittel eingekauft und von Laboren untersuchen lassen.
Das Testergebnis
Insgesamt schneiden die vegetarischen und veganen Alternativen zwar gut ab. Allerdings müssen wir bei einigen Produkten auch vom Kauf abraten. Größtes Problem sind Kohlenwasserstoffe, aber auch Gen-Technik spielt eine Rolle.
In zahlreichen Produkten haben die von uns beauftragten Labore Mineralölrückstände nachgewiesen. Deren Übergang aus Verpackungen auf Lebensmittel soll laut Gesetzesentwurf allerdings minimiert werden. Das gilt insbesondere für aromatische Kohlenwasserstoffe (MOAH). Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist nicht auszuschließen, dass sich darunter Substanzen befinden, die schon in geringsten Mengen Krebs hervorrufen können. Gesättigte Kohlenwasserstoffe (MOSH) können laut BfR im Körper gespeichert werden und zu Schädigungen der Leber und der Lymphknoten führen. Kohlenwasserstoffe in Lebensmitteln können auch aus der Kunststoffverpackung stammen. Über diese Art von gesättigten Kohlenwasserstoffen - die sogenannte POSH-Fraktion - ist noch wenig bekannt. Aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes behandeln wir die Stoffgruppe in unserer Bewertung daher wie MOSH.
Im Taifun Seidentofu Demeter hat das beauftragte Labor gentechnisch veränderte Bestandteile nachgewiesen. Das Ergebnis zeigt einmal mehr, dass ein Nebeneinander von gentechnikfreiem Soja und Gen-Soja nicht funktioniert.
Einige Hersteller verwenden in ihren Produkten Hefeextrakt. Der darin enthaltene Geschmacksverstärker Glutamat kann bei empfindlichen Menschen zu Kopfschmerzen oder steifem Nacken führen. Wir kritisieren den Einsatz von Hefeextrakt und Bio-Hefeextrakt gleichermaßen, denn beide enthalten Glutamat. Inakzeptabel ist zudem der Einsatz von natürlichem Aroma, etwa im Vitam Kartoffelpüree. Geschmack sollte aus natürlichen Rohstoffen resultieren.
Zwei Reisprodukte enthalten in unserem Test anorganisches Arsen. Der Stoff ist als krebserregend eingestuft.
Im Holo Tomato Pronto hat das beauftragte Labor einen erhöhten Gehalt an Ergosterol festgestellt. Zwar ist Ergosterol nicht gesundheitsschädlich, ein erhöhter Wert weist jedoch darauf hin, dass gammelige Früchte mitverwendet wurden.
So reagierten die Hersteller
Life Food Taifun teilt zur Verunreinigung des Taifun Seidentofus mit, dass nur Sojabohnen aus gentechnikfreiem Anbau in Kanada verwendet würden. Nicht quantifizierbare Spuren tauchten inzwischen jedoch in Form von GVO-Stäuben überall in unserer Umwelt auf.