Bereits im Mai 2014 warnte ÖKO-TEST ausdrücklich vor grünen Unternehmensanleihen, die seinerzeit als neuer Renner am Markt für Grüne Geldanlagen galten. Doch ÖKO-TEST stufte die Papiere, darunter auch die Anleihen des Produzenten und Händlers von Holzpellets, German Pellets, als Anlagen mit deutlich erhöhtem Anlagerisiko in Risikoklasse 5 ein. Zugleich warnte ÖKO-TEST, dass jedes Prozent mehr Rendite im Vergleich zu sicheren Bundesanleihen ein untrüglicher Indikator für das erhöhte Risiko der jeweiligen Anleihe ist. Zum Vergleich: Mit Renditen von 6 Prozent und mehr boten die Anleihen von German Pellets seinerzeit mehr als dreimal so viel Ertrag wie sichere Bundesanleihen. Die kritische Einschätzung der Papiere hat sich nun leider bewahrheitet. Im Februar 2016 hat German Pellets Insolvenz angemeldet. Die Anleihen, deren Wertpapierkurse zuletzt schon massiv eingebrochen waren, wurden vom Handel ausgesetzt.
German Pellets hatte zuvor noch zu einer Gläubigerversammlung eingeladen, die aber kurzfristig abgesagt wurde. Ziel des Unternehmens war, die Inhaber seiner 7,25-prozentigen Anleihe um eine Laufzeitverlängerung und eine Zinsreduzierung zu bitten. Im Gegenzug sollte eine erstrangige Besicherung durch Verpfändung von 50 Prozent des Stammkapitals angeboten werden. Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) hatte Anleger allerdings gewarnt, dem Vorschlag zuzustimmen. Die Laufzeitverlängerung könne die operativen Probleme nicht lösen, zugleich sei die "Besicherung" wirkungslos, da die Gesellschaftsanteile bei Insolvenz ebenfalls wertlos werden.