Geschont werden praktische Textilien wie Regenjacke und Matschhose nicht. Auf dem Spielplatz oder bei Ausflügen in die Natur verbringen die Kleinen viel Zeit auf den Knien. Sie erklimmen Klettergerüste und fallen auch schon mal beim Toben hin. Dabei kommen die Kinder meistens ordentlich ins Schwitzen - was zu Problemen mit Inhaltsstoffen in den Hosen führen kann. Denn gerade wasserdichte Textilien mit Beschichtungen, Membranen und Imprägnierungen sind mit Chemikalien behandelt, die für optimale Materialeigenschaften sorgen sollen, die manchmal aber von der schwitzenden Haut absorbiert werden. Die Eltern wünschen sich pflegeleichte Hosen, wollen ihre Kinder aber auch nicht in zweibeinige Schadstoffcocktails stecken.
ÖKO-TEST hat sich gefragt, wie die Hersteller diesen schmalen Grat meistern. 13 Matschhosen gängiger Anbieter schickten wir entsprechend in die Labore zum Praxistest und zur Prüfung der Inhaltsstoffe.
Das Testergebnis
Eine Matschhose ist "befriedigend", immerhin fünf sind "ausreichend". Von den drei "mangelhaften" und den vier "ungenügenden" raten wir ab.
In erster Linie sollen Matschhosen Kinder vor Wetterkapriolen bewahren. Dafür müssen sie wasserdicht sein. Die Playshoes Regenlatzhose, flieder und die X-Mail Regenhose, pink von KiK erfüllen dieses Kriterium selbst im nagelneuen Zustand nicht. Daher bewerten wir sie unabhängig vom Schadstofftest nicht besser als "mangelhaft", denn unserer Ansicht nach haben sie klar das Thema verfehlt.
Hinter polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen, kurz PAK, verbirgt sich eine Gruppe von Stoffen, von denen einige als krebserzeugend gelten. Sie können über die Nahrung, die Atemwege und die Haut in den Körper gelangen. Kinder sind PAK gegenüber besonders stark ausgesetzt. Spuren von PAK haben wir in allen Matschhosen gefunden. Übertrieben hat es unserer Ansicht nach die Celavi Regenhose, grün von Brands4kids. Nicht nur dass darin das als krebserregend eingestufte Chrysen stark erhöht ist, mit Benzo[a]anthracen ist zudem ein weiterer krebserregender PAK erhöht.
Warum müssen insbesondere Etiketten mittels umweltschädigender optischer Aufheller weiß leuchten? Eine Frage, die ÖKO-TEST seit Jahren stellt und der wir im ÖKO-TEST Magazin 2/2017 einen umfassenden Text gewidmet haben. Wir stellen sie auch diesmal und in Zukunft. Eine befriedigende Antwort gab uns noch kein Hersteller. Wir werten Aufheller in Produkten ab, wenn Hautkontakt besteht.
Fünf Hosen ziert das Öko-Tex-Label. Also pochen die Hersteller darauf, dass ihre Hosen geprüft schadstofffrei sind. Wir aber bewerten viele Inhaltsstoffe deutlich strenger: So werten wir etwa Dibutylzinn bereits ab einer Konzentration von 0,1 Milligramm pro Kilogramm (mg/kg) ab, Öko-Tex legt 0,5 mg/kg für sein Label zugrunde - für unseren Anspruch deutlich zu hoch. Denn bereits sehr kleine Mengen genügen, um das Immun- und Hormonsystem von Tieren und vermutlich auch...