Testverfahren
Wir haben sieben Nachtlichter für die Steckdose eingekauft und sieben mit Batterie oder Akku. Alle 14 schickten wir in ein Prüfinstitut, das auf Elektrogeräte spezialisiert ist. Die Experten analysierten Helligkeit und Farbtemperatur und beurteilten, ob sich die Lichter zum Einschlafen neben dem Bett oder zur Orientierung im Flur eignen. Auch Sicherheit spielt eine Rolle, deshalb checkten sie, ob sich die Lichter erwärmen und ob man einen elektrischen Schlag abbekommen könnte. Die Prüfer testeten zudem, wie lange die Akkus halten und ob die Lichter schon nach zwei Wochen Macken zeigen.
Bewertungslegende
Bewertung Testergebnise Praxisprüfung: Unter dem Testergebnis Praxisprüfung führen zur Abwertung um jeweils zwei Noten: a) Produkt ist als Einschlaflicht ausgelobt, es strahlt jedoch in kaltweißem Licht, und die dominante Wellenlänge liegt im blauen Bereich; b) Batterien halten nur circa zwei Stunden; c)nach zwei Wochen Betrieb verschleißt das Gewinde des Batteriefachs und dieses lässt sich nicht mehr verschließen. Unter dem Testergebnis Inhaltsstoffe führt zur Abwertung um vier Noten: mehr als 200 μg/kg einer krebsverdächtigen PAK-Verbindung (hier: Naphthalin). Zur Abwertung um drei Noten führt: ein stark erhöhter Gehalt von mehr als 1.000 mg/kg eines oder mehrerer bromierter Flammschutzmittel (hier: Tetrabrombisphenol A) in Material mit Hautkontakt. Zur Abwertung um zwei Noten führt: ein erhöhter Gehalt von mehr als 10 bis 1.000 mg/kg eines oder mehrerer bromierter Flammschutzmittel (hier: Tetrabrombisphenol A und/ oder 2,4,6-Tribromphenol) in Material mit Hautkontakt, falls nicht bereits wegen eines stark erhöhten Gehalts abgewertet wurde. Zur Abwertung um eine Note führt: mehr als 1.000 mg/kg Ersatzweichmacher (hier: DEHT, TXIB).
Bewertung Testergebnis Weitere Mängel: Unter dem Testergebnis Weitere Mängel führt zur Abwertung um zwei Noten: mehr als 10 mg/kg eines oder mehrerer bromierter Flammschutzmittel (hier: Hexa-, Hepta-, Octa-, Nona- und Decabrombiphenylether, Tetrabrombisphenol A und/oder 2,4,6-Tribromphenol) in Material ohne Hautkontakt, falls Flammschutzmittel nicht bereits unter dem Testergebnis Inhaltsstoffe abgewertet wurden. Zur Abwertung um jeweils eine Note führen: a) PVC/PVDC/ chlorierte Verbindungen im Produkt und/oder in der Verpackung; b) Brom auf der Platine, falls nicht bereits Flammschutzmittel abgewertet wurden.
Das Gesamturteil beruht auf dem Testergebnis Praxisprüfung. Ein Testergebnis Inhaltsstoffe, das "befriedigend" oder "ausreichend" ist, verschlechtert das Gesamturteil um eine Note. Ein Testergebnis Inhaltsstoffe, das "mangelhaft" oder "ungenügend" ist, verschlechtert das Gesamturteil um zwei Noten. Ein Testergebnis Inhaltsstoffe, das "gut" ist, verschlechtert das Gesamturteil nicht. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "befriedigend" oder "ausreichend" ist, verschlechtert das Gesamturteil um eine Note.
Testmethoden
Testmethoden Praxisprüfung: Helligkeit objektiv: Lichtstrommessung in Ulbrichtkugel, max. Stufe, Mittelwert aus drei Mustern. Analyse der dominanten Wellenlänge: Ulbricht-Kugel unter Verwendung eines Avantes-AvaSpec-2048-Spektrometers und der AvaSoft-8-Software. Farbtemperatur: Bei Geräten mit Farbverlauf wurde die Farbtemperatur beim Lichtstrommaximum erfasst, bei einstellbaren Geräten die maximal wärmste Einstellung verwendet; Ulbricht-Kugel unter Verwendung eines Avantes-AvaSpec-2048-Spektrometers und der AvaSoft-8-Software. Leistungsaufnahme: "Ein" und "Standby", Mittelwert aus drei Mustern. Messung mittels Rohde-&-Schwarz-HMC-8015-Power-Analyzer. Helligkeit: subjektive Beurteilung der Helligkeit durch drei Laborexperten, Beurteilung der Eignung als Einschlaflicht und Orientierungslicht. Erwärmung: Prüfung nach Norm EN 60598-1: maximale Oberflächentemperatur des Gehäuses an Teilen, die von der Hand umfasst werden: metallene und nichtmetallene Teile; relative Erwärmung des (Kunststoff-)Gehäuses in Grad Celsius bei Raumtemperatur 20 Grad. Elektrische Sicherheit: Prüfung, ob für Kinder das Risiko eines elektrischen Schlages beim Berühren des Nachtlichts durch Zugang zu spannungsführenden Teilen besteht; Verwendung eines Prüffingers gemäß DIN EN 60950-1. Mechanische Festigkeit: Simulation einer missbräuchlichen Belastung (zum Beispiel durch ein kleines Kind), durch Zugbelastung im 45-Grad-Winkel mit Kraftprüfgerät (PCE-FM50-Kraftmessgerät) wird das Nachtlicht aus der Steckdose gezogen; Überprüfung auf Beschädigung und auf Zugang zu unter Spannung stehenden Teilen mittels Sichtprüfung und Prüffinger gemäß DIN EN 60950-1. Falltest: Je ein Sturz auf jede Seite (insgesamt sechs Stürze) aus einem Meter Höhe auf Hartboden; Überprüfung auf Beschädigung und auf Zugang zu unter Spannung stehenden Teilen. Dauertest: Betrieb des Nachtlichts zwei Wochen lang im Zyklus acht Stunden "ein", 16 Stunden "aus". Messung der Akkulaufzeit (bis zehn Prozent Anfangshelligkeit). Elektrische Wechselfelder: erdpotenzialbezogene Messung; bei Nachtlichtern für die Steckdose wurde jeweils in beiden möglichen Steckerpositionen gemessen und der höhere Wert berücksichtigt; EM-Feldanalysator EFA-3, 5 Hz bis 30 kHz (Narda), 3D-NF-Analyser NFA1000, 5 Hz bis 1.000 kHz (Gigahertz Solutions), Electric Field Meter EMM-4, 5 Hz bis 400 kHz (Radians Innova); die Kabelzuleitung zu den Nachtlichtern bzw. zur Steckdose ist elektrisch abgeschirmt, der Messraum ist elektrisch und magnetisch feldfrei bzw. feldarm (Test Jako-O-Produkte
Testmethoden: Untersucht wurden repräsentative Mischproben der Produkte, wenn nicht anders aufgeführt. Je nach Analyseergebnis wurden die Mischprobe aufgeschlüsselt und die Einzelanteile weiteruntersucht.
Formaldehyd: Nachweis mit Carbazol/Schwefelsäure. Falls positiv: Analyse in Anlehnung DIN EN ISO 14184- 1:2011-12. Optische Aufheller: qualitativer Nachweis in Einzelteilen durch UV-Licht. Aromatische Amine: Prüfung auf Amine aus Azofarbstoffen nach reduktiver Spaltung entsprechend DIN EN 14362- 1:2017-05 und DIN EN 14362-3:2017-05. Bei Feststellung aromatischer Amine bei der GC/MS-Analyse wird das Analyseergebnis (entsprechend der Norm) durch ein zweites Verfahren (HPLC/DAD oder TLC) abgesichert. Es werden zusätzlich Anilin, 2,4-Xylidine und 2,6-Xylidine angegeben. Bei Hinweisen auf 4-Aminoazobenzol erfolgt immer eine zusätzliche Prüfung entsprechend DIN EN 14362-3:2017-05. Bestimmungsgrenze 1 mg/kg. Dispersionsfarbstoffe: entsprechend DIN 54231:2005-11, Extraktion, Dünnschichtchromatografie (TLC), HPLC mit DAD. Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK): GC-MSD, 25 PAK nach EU/EPA/JECFA. Zinnorganische Verbindungen: NaDDTC, EtOH, Hexan, NaBEt4, GC-ICP-MS. Nonylphenolethoxylate: qualitativ in textilen Anteilen des Produkts, LC-MS/MS nach Extraktion. Phthalate, Ersatzweichmacher, Flammschutzmittel, phenolische Verbindungen: GC/MS nach Extraktion und Derivatisierung. Migration Phenol, Benzophenon: in Anlehnung an DIN EN 71-10:2006; Messung mittels HPLC-FLD. Flüchtige organische Verbindungen (VOC) (Spielhaus): EPZ-Messung mit Thermodesorption-GC/MS nach 24 Stunden; nichtidentifizierbare Verbindungen im Siedebereich C6–C14 berechnet als Toluol-d8; Umrechnung anhand des Zeltvolumens und der Produktoberfläche; Luftwechselzahl 0,5/h. Halogenorganische Verbindungen: Probe wird mit Reinstwasser in der Soxhlet-Apparatur eluiert, Binden der organischen Halogene an Aktivkohle, Verbrennung der Aktivkohle im Sauerstoffstrom, microcoulometrische Bestimmung des Halogengehalts. Elemente: a) Röntgenfluoreszenzanalyse oder b) Totalaufschluss in der Mikrowelle, Elementbestimmung mittels ICP-MS. Antimon im Eluat: Elution von Elementen mittels saurer Schweißlösung; Elementbestimmung mittels ICP-MS. Nickelabgabe aus Metallaccessoires: Elution der Proben mittels sauer Schweißlösung; Elutionsdauer eine Woche, Elementbestimmung mittels ICP-MS. Nitrosamine/nitrosierbare Amine: In Anlehnung an DIN EN 12868, Abweichung Migrationsbedingungen: ohne vorheriges Auskochen, Schweißsimulanz, vier Stunden bei 40 Grad Celsius. Gesamtmigration (Lunchbox): in Anlehnung an ASU B 80.30-1:1998 und -18:2008; Prüfsimulanz: Essigsäure, Ethanol, Iso-Octan; Migrationszeit: drei Tage für Essigsäure und Ethanol.
Dichtheit Wasser ohne Kohlensäure/mit Kohlensäure (Trinkflasche): basierend auf DIN EN 12456-1:2000; nach Herstellerangaben zur Eignung von heißen Flüssigkeiten wurde die Temperatur gegebenenfalls abgeändert.
Sensorik (Trinkflasche): Das Produkt wurde in einer offenen paarweisen Vergleichsprüfung im Verhältnis zu einer Glasflasche von sechs Prüfern hinsichtlich ihres Geruchseindrucks bewertet: a) die Flasche wurde gebrauchsmäßig zusammengesetzt, bei Raumtemperatur 15 Minuten konditioniert und der Luftraum abgerochen; b) die Flasche wurde nach Gebrauchsanweisung gereinigt, zusammengesetzt, bei Raumtemperatur 15 Minuten konditioniert und der Luftraum abgerochen; c) das Produkt wurde gemäß DIN 10955:2004 in einer offenen paarweisen Vergleichsprüfung im Verhältnis zu einer Glasflasche von sechs Prüfern hinsichtlich ihres Geruchs- und Geschmackseindrucks bewertet: Dazu wurden die Flaschen nach Gebrauchsanweisung gereinigt, mit Leitungswasser gefüllt und bei Raumtemperatur 24 Stunden stehen gelassen; anschließend wurde das in das Produkt migrierte Wasser anonymisiert und im Vergleich zum Leitungswasser (Blindwert) verkostet.
Mögliche Oberflächenspannung in Volt (Spielteppich): Messung nach alltagstypischer Reibung bei 20 bis 21 Grad Celsius und 40 bis 45 Prozent relativer Luftfeuchte ohne leitenden Unterboden; Proben waren vorab mehrere Tage den Klimabedingungen ausgesetzt, Luftionisation im Messraum 600 bis 800 Ionen pro Kubikzentimeter; Untergrund: ein schwimmend über Polystyrol verlegter Holzfußboden, direkt Polystyrol und auf Metall; Oberflächen wurden fünf bis zehn Sekunden vor der Messung mit alltagstypischen Reibungen provoziert (Schuhe mit verschiedenen Sohlen, Handfläche, verschiedene Textilien); verwendete Messgeräte: Elektrofeldmeter EFM 022, EFM 110 bzw. EFM 251, Tera-Ohm-Meter TOM 374 mit verschiedenen Messelektroden, Insulation-Tester Beha Typ Giga Ohm 93406, Feuchte- und Temperaturmessgerät Testo 615, Luftionenmessgerät Ionometer IM 5005.
Sicherheit von Spielzeug – mechanische und physikalische Eigenschaften: DIN EN 71-1:2015-02/EN 71-1:2014 (D). Sicherheit von Spielzeug – Entflammbarkeit: DIN EN 71-2:2014-07/EN 71-2:2011+A1:2014 (D). Speichel-/Schweißechtheit: nach DIN 53160-1, 2:2010-10, LFGB § 64, B 82.10-1,2. Die Bewertung der Echtheitsprüfungen erfolgt unter den in der Norm festgelegten Bedingungen mittels Graumaßstab (Lichtechtheit mittels Blaumaßstab), wobei Note 5 die beste Note darstellt und Note 1 die schlechteste. Maßänderung nach dem Waschen (T-Shirt, Bademantel): in Anlehnung an DIN ISO 5077:2008-04, DIN EN ISO 3759:2011-08, DIN EN ISO 6330:2013-02. Wasserdichtheit (Regenjacke): Wasserdruckversuch, DIN EN 20811:1992-08. Wasserdampfdurchlässigkeit/Atmungsaktivität (Regenjacke): DIN 53122 T. 1, Prüfklima 38 Grad Celsius, 90 Prozent relative Feuchte. Niedrigster Ultraviolet Protection Factor/UPF (Badeanzug): nach UV-Standard 801 (Beanspruchung nach Wäsche gemäß Pflegeetikett, Dehnung, Scheuerung, Befeuchtung); die UPF-Werte gelten bei mehrfarbigen Produkten für die Farbe mit dem niedrigsten gemessenen UPF. Meerwasserechtheit (Badeanzug): DIN EN ISO 105-E02: 2013-06; die Bewertung der Echtheiten erfolgte mittels Graumaßstab, wobei 5 die beste Note darstellt und 1 die schlechteste; Begleitgewebe Wo = Wolle, PAC = Polyacryl, PES = Polyester, PA 6.6 = Polyamid, CO = Baumwolle, CA = Acetat. Chlorbadewasserechtheit (Badeanzug): DIN EN ISO 105-E03:2010-08 mit 20 mg Chlor/l und 50 mg Chlor/l; die Bewertung der Echtheiten erfolgte mittels Graumaßstab, wobei 5 die beste Note darstellt und 1 die schlechteste. Passgenauigkeit (Stoffschuh): Innenlängenmessung mit dem Messschieber, Vergleich mit der gekennzeichneten Größe. Haftung der Laufsohle (Stoffschuh): DIN EN ISO 17708. PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen: Röntgenfluoreszenzanalyse.
Einkauf der Testprodukte: November und Dezember 2017
Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Oktober 2018 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch Kinder und Familie für 2019, sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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