Aktualisiert am 10.01.2019; Einkauf Testprodukte Jan 2018 | Wir wollten wissen, ob die Schwimmnudeln und -gürtel sowie Pullbuoys und Schwimmbretter unbedenklich sind, und haben 15 Produkte in die Labore geschickt.
Das Ergebnis: Schadstofffrei sind nur fünf Produkte. Leider sind aber zwei Drittel der getesteten Schwimmlernhilfen mit Substanzen versetzt, die in Kinderprodukten unserer Ansicht nach nichts zu suchen haben.
In neun Schwimmlernhilfen hat das Labor auffällige Gehalte des polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffs (PAK) Naphthalin gefunden. In vier Schwimmlernhilfen im Test sind die Werte so hoch, dass wir sogar um vier Noten abwerten. Für die anderen fünf geht es um zwei Notenstufen nach unten. Naphthalin hat sich im Tierversuch als krebserregend erwiesen und steht im Verdacht, das Erbgut zu schädigen.
Schwimmlernhilfen im Test: Formamid in acht Produkten
In acht Schwimmlernhilfen steckt Formamid. Es kann beim Aufschäumen von Kunststoffen entstehen und war im Tierversuch fruchtschädigend. Nachdem Vorreiter Frankreich erstmals den Grenzwert in geschäumten Spielmatten auf 200 Milligramm Formamid pro Kilogramm herabgesetzt hat, gilt er seit vergangenem Jahr EU-weit für Spielzeug, wenn der flüchtige Stoff deutlich aus den Produkten ausgast.
Schwimmlernhilfen sind keine Spielsachen, daher greift hier diese Grenze nicht: Die acht positiv getesteten Produkte liegen alle über 200 Milligramm, sieben sogar über 1.000 Milligramm, sie sind aber trotzdem zugelassen. Uns fehlt beim Gesetzgeber die Stringenz, wir werten darum Formamid auch in Kinderschwimmlernhilfen streng ab.
Kritik an halogenorganischen Verbindungen
Klassiker unter den umstrittenen Stoffen sind die sogenannten halogenorganischen Verbindungen. Davon gibt es viele Tausend, einige bergen enorme Gesundheitsrisiken, andere sind harmloser. Wir werten den Nachweis dieser Stoffgruppe ab.
Die jahrzehntelange Erfahrung von ÖKO-TEST zeigt, dass Produkte auch ohne diese Stoffe hergestellt werden können. Die Produzenten müssen es nur wollen. Das von uns beauftragte Labor wies halogenorganische Verbindungen in zwei Schwimmlernhilfen im Test nach.
Optische Aufheller in zwei Schwimmlernhilfen im Test
In einem Produkt im Test steckt Diethylhexylterephthalat, abgekürzt DEHT. Der Ersatzweichmacher gilt zwar als Alternative zu Phthalaten. Aber DEHT kann ähnlich wie diese aus Kunststoffen ausgasen. Noch ist nicht zweifelsfrei geklärt, ob das gesundheitlich unbedenklich ist.
Zwei Lernhilfen nutzen optische Aufheller im Schaumstoff, um ihn strahlend weiß erscheinen zu lassen. Künstliche Weißmacher sind nicht nur für die Umwelt bedenklich. Schweiß kann optische Aufheller aus dem Stoff lösen, in Verbindung mit Sonneneinstrahlung besteht die Gefahr von allergischen Reaktionen auf der Haut. Ebenso wie als Zusatzstoff von Etiketten haben sie im Produkt den überflüssigen Zweck, das Weiß besonders strahlen zu lassen.
Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Ratgeber Kleinkinder 2018 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch Kinder und Familie für 2019, sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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