Babyshampoo im Test: Krebsverdächtiger Stoff in einem Shampoo für Babys

ÖKO-TEST Jahrbuch Kinder und Familie 2019 | | Kategorie: Kinder und Familie | 10.01.2019

Babyshampoo im Test: Krebsverdächtiger Stoff in einem Shampoo für Babys
Foto: Maatman/shutterstock

In der ersten Zeit können Sie Ihr Baby getrost nur mit Wasser waschen. Erst später, wenn die Haare mehr und dichter werden, greifen manche Eltern lieber zu speziellen Babyshampoos. Die meisten können wir guten Gewissens empfehlen. Ein Shampoo enthält allerdings krebsverdächtige Formaldehyd/abspalter.

Aktualisiert am 10.01.2019; Einkauf Testprodukte Jan/Feb/Mär 2018 | Babyshampoos tragen oft das Versprechen von sanfter, seifenfreier Pflege mit milden, hautschonenden Wirkstoffen und vor allem jede Menge Label, die um das Vertrauen der Käufer werben. Wie empfehlenswert sind die Produkte, die jede Drogeriekette und viele Supermärkte als Eigenmarken im Angebot haben? Und was ist von den Babyshampoos der bekannten Markenhersteller sowie von Naturkosmetikproduzenten zu halten?

Babyshampoo im Test: Shampoos von Bübchen, Penaten, Dm & Co. im Vergleich

Im Test: Wir haben 14 Babyshampoos in ganz unterschiedlicher Preislage eingekauft, darunter auch Naturkosmetikprodukte und sie in die Labore geschickt, um zu erfahren, welche wir Ihnen empfehlen können.

Das Ergebnis: Zehn Babyshampoos schneiden "sehr gut" ab, eines mit "gut". Zwei Shampoos erhalten nur ein "befriedigendes" Gesamturteil. Mit einem "ungenügenden" Produkt gibt es aber auch einen eindeutigen Verlierer.

Es gibt Substanzen, die gehören einfach nicht in Kosmetikprodukte und erst recht nicht in solche für Babys. Formaldehyd/abspalter gehören zu diesen Stoffen. Formaldehyd reizt schon in geringen Mengen die Schleimhäute und kann Allergien auslösen. Wird es über die Atemluft aufgenommen, gilt die Substanz als krebserregend. In einem getesteten Shampoo für Babys hat das Labor jedoch Formaldehyd/abspalter nachgewiesen. Dafür werten wir das Bella Baby Happy Natural Care Baby Shampoo rigoros ab.

Synthetische Polymere in vier Shampoos für Babys 

Vier Babyshampoos enthalten synthetische Polymere, die wir als umweltschädliches Mikroplastik unter Weiteren Mängeln abwerten.

Zwei Shampoos erhalten ihren Notenabzug, weil in ihnen PEG/PEG-Derivate stecken. Diese werden zum Beispiel als Tenside, also als Reinigungssubstanzen, eingesetzt oder sorgen für viel Schaum. Aber sie können die Haut auch durchlässiger für Fremdstoffe machen, weshalb wir sie kritisieren.

Diesen Test haben wir bereits in der ÖKO-TEST App Eltern im Juni 2018 veröffentlicht. Testergebnisse/Angaben sind aktualisiert, sofern sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/ zusätzliche Untersuchungen vorgenommen haben.

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Wir haben diese Produkte für Sie getestet

Testverfahren

Der Einkauf: Babyshampoos gibt es mehr als genug: Jede Drogeriekette und viele Supermärkte haben Eigenmarken im Angebot, daneben bieten die bekannten Markenhersteller sowie einige Naturkosmetikproduzenten ihre Produkte an. Eingekauft haben wir 14 Babyshampoos.

Bewertungslegende 

Bewertung Testergebnis Inhaltsstoffe: Unter dem Testergebnis Inhaltsstoffe führen zur Abwertung um vier Noten: Formaldehyd/-abspalter. Zur Abwertung um eine Note führen: PEG/PEG-Derivate.

Bewertung Testergebnis Weitere Mängel: Unter dem Testergebnis Weitere Mängel führen zur Abwertung um zwei Noten: synthetische Polymere (hier: Acrylates/C10–30 Alkyl Acrylate Crosspolymer, Polyquaternium7, Polyquaternium 10).

Das Gesamturteil beruht auf dem Testergebnis Inhaltsstoffe. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "befriedigend" oder "ausreichend" ist, verschlechtert das Gesamturteil um eine Note. Aus rechtlichen Gründen weisen wir darauf hin, dass wir die (vom Hersteller versprochenen) Wirkungen der Produkte nicht überprüft haben.

Testmethoden 

Testmethoden (je nach Zusammensetzung der Produkte): Diethylphthalat, deklarationspflichtige Duftstoffe, Moschusverbindungen, Cashmeran: Extraktion mit TBME, GC-MS. Formaldehyd/-abspalter: saure Wasserdampfdestillation, Derivatisierung mit Acetylaceton, Ausschütteln mit n-Butanol, Bestimmung mittels Foto­metrie. Halogenorganische Verbindungen: a) Heißwasser­extraktion mit anschließender Zentrifugation und Membranfiltration. Binden der organischen Halogene an Aktivkohle, Verbrennung der Aktivkohle im Sauerstoffstrom, microcoulometrische Bestimmung des Halogengehalts; b) Extraktion mit Essigester, Verbrennung des Extrakts im Sauerstoffstrom, microcoulometrische Bestimmung des Halogengehalts. PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen: Röntgenfluoreszenzanalyse.

Einkauf der Testprodukte: Januar, Februar und März 2018 

Diesen Test haben wir bereits in der ÖKO-TEST App Eltern im Juni 2018 veröffentlicht. Testergebnisse/Angaben sind aktualisiert, sofern sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/ zusätzliche Untersuchungen vorgenommen haben.

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