Aktualisiert am 10.01.2019; Einkauf Testprodukte Jan 2017 | Gesunde Kinder haben eine Körpertemperatur zwischen 36,5 und 37,5 Grad Celsius. Von Fieber sprechen Ärzte ab 38,5, bei Säuglingen ab 38 Grad. Fieber ist eine natürliche Körperreaktion. Durch den Temperaturanstieg können sich Viren und Bakterien schlechter vermehren als bei normaler Körpertemperatur.
Sorgen und Medikamente sind daher erst einmal unnötig. Erst wenn das Fieber länger als einen Tag anhält, ist ein Besuch beim Kinderarzt angesagt. Der wird möglicherweise zu einem Fiebermittel raten, das Ibuprofen oder Paracetamol enthält.
Fieber- und Schmerzmittel im Test: 19 sind "sehr gut"
ÖKO-TEST hat 23 rezeptfreie Präparate eingekauft. Unser wissenschaftlicher Berater, Professor Manfred Schubert-Zsilavecz von der Uni Frankfurt, hat sie für uns begutachtet. Im Fokus des Tests: Inhaltsstoffe und Belege für die Wirksamkeit.
Das Ergebnis: Für alle 23 Fiebermittel ist die Wirksamkeit belegt, 19 Präparate schneiden "sehr gut" ab. Die übrigen vier haben Mängel unter dem Testergebnis Hilfsstoffe.
15 Mittel enthalten den Wirkstoff Paracetamol. Der wirkt fiebersenkend und schmerzlindernd. Seine wirksame und seine schädliche Dosis liegen allerdings nicht weit auseinander. Umso wichtiger ist es, dass Eltern auf die richtige alters- und gewichtsbezogene Dosierung achten. Denn Paracetamol kann bei einer Überdosierung die Leber schädigen. Eltern dürfen es dem Kind nicht verabreichen, wenn ein Kind an einer eingeschränkten Leberfunktion leidet.
Die anderen acht Mittel enthalten Ibuprofen. Es hat eine stärkere Wirkung als Paracetamol und ist nicht nur fiebersenkend und schmerzlindernd, sondern auch antientzündlich. Bei Säuglingen und Kindern unter fünf Kilogramm oder sechs Monaten darf es nicht angewendet werden. Ibuprofen kann zudem auf den Magen schlagen.
Die eine Hälfte der Mittel sind Zäpfchen, die andere Säfte. Welche Darreichungsform sich am besten eignet – keine hat prinzipielle Vor- oder Nachteile – kommt aufs Kind und die Umstände an. Für Säuglinge bieten sich Zäpfchen an, weil sie sich nicht selten gegen die Saftverabreichung wehren. Für ältere Kinder ist Saft besser geeignet. Empfehlen würden sich Zäpfchen auch immer dann, wenn das Kind an Erbrechen oder Durchfall leidet.
Kritik an Inhaltsstoffen von Fiebersäften im Test
In drei Fiebersäften ist Propylparaben (E 216) enthalten, das im Verdacht steht, wie ein Hormon zu wirken. Seine Zulassung in Lebensmitteln wurde wegen gesundheitlicher Bedenken widerrufen.
In zwei Säften steckt Natriumbenzoat (E 211). Das Konservierungsmittel können Kinder unter zwei Jahren nicht verstoffwechseln. Dadurch kann sich die Substanz im Körper anreichern und im schlimmsten Fall zu Hirnschäden führen. In den zur Konservierung eingesetzten Mengen ist das Risiko aber sehr gering.
Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Magazin August 2017 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch Kinder und Familie für 2019, sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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